In Stein gemeißelt

1989 Vor 25 Jahren sorgten die Thesen von Francis Fukuyama über das „Ende der Geschichte“ für Furore. Bald sollte sich zeigen, dass der Philosoph voreilig geurteilt hatte
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2014
Francis Fukuyama
Francis Fukuyama

Bild: Eric Feferberg / Getty

Im Frühsommer 1989 veröffentlicht das US-Magazin The National Interest einen Essay mit der gewagten Schlagzeile The End of History?, geschrieben von Francis Fukuyama. Der Philosoph verkündet das nahe Ende der großen ideologischen Schlacht zwischen Ost und West. Die liberale westliche Demokratie sei dabei, zu triumphieren. Angesichts sich mehrender antikommunistischer Tendenzen in der Sowjetunion scheint er den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben. Fukuyama wird zum Star- und Hof-Philosophen des globalen Kapitalismus.

Als drei Jahre später sein Buch Das Ende der Geschichte erscheint, ist das einschränkende Fragezeichen getilgt. Später wird die These oft wiederholt und oft genug angefochten. Kritiker verweisen auf den 11. September 2001 und den Aufstieg des