In einem Londoner Antiquariat machte der Sinologe und Pulitzer-Preisträger Ian Johnson im Jahr 2003 eine Entdeckung. Auf einer Weltkarte des Islam war neben der Großen Moschee in Mekka, dem Felsendom in Jerusalem und der Blauen Moschee in Istanbul eine weitere Moschee verzeichnet. Diese „vierte Moschee“ liegt in München. Warum aber ausgerechnet dort?
Johnson begab sich auf eine Spurensuche, um das Geheimnis der „vierten Moschee“ zu lüften. Seine ersten Rechercheergebnisse zum Islam in Europa veröffentlichte er bereits am 12. Juli 2005 im „Wall Street Journal“; seine Studie „A Mosque in Munich“ erschien 2010 im US-amerikanischen Verlag Houghton Mifflin Harcourt. Sie liegt nun unter dem Titel „Die vierte Moschee“ auch in deutscher Übersetzung vor. Darin fächert Johnson das ganze Panorama der Verbindungen zwischen Nazis, Kollaborateuren des NS-Regimes, US-Geheimdiensten, deutschen Geheimdiensten und islamistischen Organisationen – insbesondere der Muslimbruderschaft – auf.