„Wir haben eine Verpflichtung“

Ein Jahr NSA-Skandal Hans-Christian Ströbele über den größten Spionageskandal der Weltgeschichte und sein Treffen mit Edward Snowden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2014
Sein Bild ist zur Ikone der Aufklärung geworden. Politisch ist Snowden noch nicht so erfolgreich
Sein Bild ist zur Ikone der Aufklärung geworden. Politisch ist Snowden noch nicht so erfolgreich

Foto: odd andersen/afp/getty images

Ich muss ehrlich sagen: Als vor einem Jahr die ersten Berichte über die Überwachung durch die NSA veröffentlicht wurden, habe ich das Ausmaß der Affäre zunächst unterschätzt. Ich dachte, es ginge wieder einmal um einen normalen Skandal bei einem Geheimdienst. Das passiert ja immer wieder, ist also nichts Besonderes. Die ganze Dramatik der Enthüllungen konnte ich damals noch nicht sehen. Und der Name Edward Snowden sagte mir natürlich überhaupt nichts. Trotzdem war ich als Abgeordneter interessiert, schließlich kümmere ich mich seit Jahren um Geheimdienstkontrolle. Bald merkte ich, dass es sich hier um etwas anderes handelte als die üblichen Geheimdienstenthüllungen. Hier wurden in großer Zahl Originaldokumente eines