Forum zur Landfrage in Bogotá

Bogotá. Am Montag hat in der kolumbianischen Hauptstadt das dreitägige "Forum für integrale landwirtschaftliche Entwicklung" begonnen. Es bietet Raum für die direkte Beteiligung verschiedener sozialer und politischer Organisationen an den Friedensgesprächen zwischen FARC-Guerilla und kolumbianischer Regierung, die seit dem 18. Oktober dieses Jahres stattfinden. Durchgeführt wird das Forum, an dem sich circa 1.200 Menschen beteiligen, von der Nationalen Universität in Bogotá in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen.

Einer der Organisatoren von der Universität Bogotá, Alejo Vargas, erklärte zur Vorgehensweise, dass zunächst in 20 Arbeitskreisen mit jeweils 60 Personen diskutiert werden soll, in denen die einzelnen Teilnehmer ihre Positionen und Vorschläge erläutern. Die Moderatoren der Veranstalter hätten die Aufgabe, die Ergebnisse der Arbeitskreise zusammenzufassen und am Mittwoch in einer Vollversammlung zur Abstimmung vorzustellen. Die Dokumente sollen bis zum 8. Januar kommenden Jahres an die Delegationen der FARC und der Regierung bei den Friedensgesprächen in Havanna übergeben werden.

Die Lösungsvorschläge werden zu den Themen erarbeitet, die auch in der Allgemeinen Vereinbarung zwischen FARC und Regierung bezüglich der Landfrage aufgeführt sind: Zugang zu Boden und dessen Nutzung, Entwicklungsprogramme, Infrastruktur; soziale Entwicklung: Gesundheit, Bildung, Wohnen, Kampf gegen die Armut, Förderung der landwirtschaftlichen Produktion, der solidarischen und kooperativen Ökonomie und eines Systems der Lebensmittelsicherheit.

Am Vorabend hatte die Menschenrechtsaktivistin und Sprecherin der Organisation "Kolumbianerinnen und Kolumbianer für den Frieden", Piedad Córdoba, das Forum als "nicht ausreichenden Raum" für die Beteiligung der Gesellschaft an den Friedensgesprächen bezeichnet. Dennoch sei es notwendig, dass dieser Raum von allen Kräften genutzt werde, die sich für eine politische Lösung einsetzen, so Córdoba.

Die FARC und zahlreiche Basisorganisationen hatten seit Beginn der Gespräche auf eine direkte Beteiligung der Bevölkerung gedrängt. Die Regierung hatte dies zunächst abgelehnt und sich nur zur Einrichtung einer Internetseite bereit erklärt, auf der Vorschläge der verschiedenen Organisationen publiziert werden könnten.