16.11.2012: In Frankfurt fand am Morgen des 14.11.12 eine Kundgebung vor dem DGB-Haus statt, auf der u.a. Stefan Körzell, Bezirksvorsitzender DGB Hessen/Thüringen, sprach. In dem Aufruf heißt es: „Wir weisen entschieden alle Versuche zurück, unsere Kolleginnen und Kollegen in Spanien, Portugal und in anderen Ländern für die Krise verantwortlich zu machen. Schuld sind die Banken, die sich eine goldene Nase verdienen und eine willfährige Politik.“ An einer Solidaritätsaktion vor dem griechischen Generalkonsulat beteiligten sich etwa 100 Teilnehmer von DKP, PDL, KKE, Occupy Frankfurt. Am Abend gab es dann eine Demonstration in der Frankfurter Innenstadt. Dazu erreichte uns ein Bericht von Bettina Mandellaub:
"Europa hatte heute seinen ersten, in mehreren Ländern koordinierten Generalstreik. Dass Solidarität das Beste ist, was unsere Bewegung gegen den Kapitalismus besitzt und dass sie den Keim der neuen Gesellschaft in sich trägt, wissen wir alle. Deshalb war es uns wichtig, vor dem griechischen Generalkonsulat heute unsere Solidarität mit den kämpfenden Menschen in Südeuropa zu zeigen. Einige nahmen dafür halbtags Urlaub, andere beteiligten sich schon ab 14:00 Uhr bei spätherbstlicher Kälte an der Mahnwache.
Unser Demonstrationszug setzte sich dann pünktlich um 18:00 Uhr in Bewegung. Etwa 300 - 350 Menschen aus der Ver.di-Jugend, GEW, der Partei Die Linke, der DKP und der SDAJ, der Anarchisten und von Solid nahmen an dem Zug durch die Stadt und der Kundgebung teil. Schade war dass der DGB wiederum die Gelegenheit verstreichen ließ, zu einer machtvollen Unterstützung der Streiks aufzurufen. Dann wären aus 350 sicher schnell 3.000 oder mehr geworden – und warum nicht irgendwann 300.000? Aber dafür müssen eben viele Diskussionen stattfinden, muss viel Einsicht erfolgen. Eine deutlichere Gegenwehr wäre dringend notwendig in einer Zeit, wo die Angriffe des Spätkapitalismus immer heftiger werden und die Spielräume enger. Daher muss intensiv daran gearbeitet werden, den Solidaritätsgedanken, der unsere Überlebenschance ist, in die Gewerkschaften hineinzutragen, damit bei den nächsten Generalstreiks der schlafende Riese auch hier erwacht."
Foto: Bernd Müller-Weathersby