Gott in Ketten

KZ Ravensbrück im Film

  • Lesedauer: 2 Min.

Das Schicksal der Frauen im NS-Konzentrationslager Ravensbrück soll nach dem Willen des Neubrandenburger Dreikönigsvereins nicht vergessen und deshalb verfilmt werden. Einen Schritt ist der Verein jetzt vorangekommen: Der Schriftsteller Uwe Saeger hat ihm das Drehbuch »Gott in Ketten« übergeben. Nun sucht der sozial engagierte Verein Geldgeber und eine Produktionsfirma für das Filmprojekt.

»Man kann erfinden was man will, die Wirklichkeit lässt sich nicht übertreffen«, sagt der 64-jährige Saeger über seine Arbeit. Das 210 Seiten starke Manuskript greift unter anderem »Das Testament der Ravensbrücker Kaninchen« auf. Darin beschreiben polnische Frauen, wie sie in dem KZ für medizinische Experimente missbraucht wurden.

»Wir wollen mit so einem Film auch dafür sorgen, dass wieder mehr Menschen wissen, was in solchen Lagern eigentlich geschah«, sagt Rainer Prachtl, Vorsitzender des Dreikönigsvereins. Der frühere Landtagspräsident Mecklenburg-Vorpommerns war viele Jahre lang mit Jugendlichen nach Ravensbrück bei Fürstenberg im Norden Brandenburgs gefahren, um sie über den Nationalsozialismus aufzuklären.

Unweit der Grenze zu Mecklenburg hatte die SS das größte Frauen-Konzentrationslager auf deutschem Gebiet errichtet. Von 1939 bis 1945 wurden etwa 132 000 Frauen und Kinder, 20 000 Männer und 1000 weibliche Jugendliche als Häftlinge registriert. Zehntausende wurden ermordet, starben an Hunger, Krankheiten oder durch medizinische Experimente.

Mit Saeger gewann der Dreikönigsverein einen erfahrenen Drehbuchautor. Der Träger des Ingeborg-Bachmann-Preises hat bisher mehr als 30 Drehbücher verfasst. Für »Landschaft mit Dornen« wurde er mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet. dpa

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