„Leuchtstoff“ heißt eine neue Initiative des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) und der Länderförderung Medienboard Berlin-Brandenburg (MBB). Seit Ende 2012 werden damit Spiel- und Dokumentarfilme mit insgesamt 1,5 Millionen Euro gefördert; das Geld muss vollständig in der Region ausgegeben werden.
Zu den „Leuchtstoff“-Projekten gehört der Anfang April gestartete Film Union fürs Leben von Rouven Rech und Frank Pfeiffer, der Fans des Berliner Fußballklubs im Alltag zeigt. Oder Annekatrin Hendels bei der Berlinale uraufgeführter Dokumentarfilm Anderson über den gleichnamigen IM und Schriftsteller.
Teile des Geldes kommen von Sendern wie Arte; (Nicht nur) dort wurden zuvor Budgets für Langfilme stark gekürzt: Der abendfüllende Dokumentarfilm (Grand Format) fiel 2012 einer Arte-Neuausrichtung zum Opfer, deren Ziel in der Erhöhung der Einschaltquote von durchschnittlich 0,8 auf 0,9 Prozent bestand. Vor diesem Hintergrund erscheint „Leuchtstoff“ allenfalls als Reförmchen, wenn nicht nur als bessere PR-Maßnahme.
Wenn auch nicht neu, so doch sinnvoll ist das Label „Leuchtstoff-Hochschulfilme“, unter dem Ich will mich nicht künstlich aufregen ermöglicht wurde (50.000 Euro vom MBB, 10.000 vom RBB). Offensichtlich hat das zuständige Gremium hier nicht auf eine kurzfristige Verwertung geschielt, als es sich für ein Projekt entschied, das politisch wie ästhetisch Anschluss an ein deutsches Gegenkino sucht – in der Linie von Kluge, Fassbinder, Schlingensief. CB
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