„Sehr reaktionär“

Im Gespräch Der Kanadier Juan Gaitán leitet die 8. Berlin Biennale. Mit seiner Schau will er zeigen, wie die neue Architektur hier die jüngste Vergangenheit auslöscht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2014
„Sehr reaktionär“

Bild: Thomas Eugster

Der Freitag: Herr Gaitán, Sie gehen mit einem Teil der Berlin Biennale in diesem Jahr raus in die Ethnologischen Sammlungen nach Dahlem. Für die Kunstszene ist das Niemandsland. Was genau wollen Sie dort?

Juan Gaitán: Ich selbst war das erste Mal während der Voodoo-Ausstellung 2010 dort. Es ist ein Museum, das einen nicht mehr loslässt.

Was macht seinen Reiz aus?

Jeder Raum stammt aus einer anderen Zeit und entsprechend zeitverhaftet ist die Art, wie ethnografische Kunst ausgestellt wird. Erstaunlicherweise sind die älteren Installationen besser. In jüngster Zeit wird das nüchterner und musealer. Die Objekte werden einzeln wie Meisterwerke gezeigt. Ich finde das keine aufregende Art, sich ethnografischen Dingen zu nähern. Viele sind nicht mit dem G