In Kroatien wächst Kritik an der Union

Die zweite Europawahl im jüngsten EU-Staat wird von einem nationalen Machtkampf überschattet

  • Jerko Bakotin
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Kroatien ist noch nicht einmal ein Jahr Mitglied der EU und wählt dennoch bereits zum zweiten Mal Abgeordnete für das Europäische Parlament.

Premier Zoran Milanović hat gute Gründe, sich mit Blick auf die Wahl der elf kroatischen EU-Abgeordneten am Sonntag zu sorgen. Zum ersten Mal seit Jahren führt in den Umfragen die rechtskonservative Kroatische Demokratische Union (HDZ) vor der regierenden Sozialdemokratischen Partei (SDP), die im Dezember 2011 zusammen mit kleineren Partnern an die Macht kam und jetzt von Korruptionsskandalen eingeholt wurde.

Die HDZ hatte schon 2013, als EU-Neumitglied Kroatien erstmals seine Abgeordneten für das Europäische Parlament wählte, um einen knappen Prozentpunkt vor dem SDP-geführten Block gelegen, allerdings nur dank der sehr geringen Wahlbeteiligung von 20,8 Prozent. Jetzt steht viel mehr auf dem Spiel. Zwei oder drei EU-Mandate werden an kleinere Parteien gehen. Die große Frage ist aber, ob die HDZ mehr Volksvertreter als die SDP entsenden wird. Das gilt auch als erster Indikator für die Parlamentswahlen 2016. Schlimmer noch...


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