Das Ringen um (Ver)Fassung

Italien Der Kassationsgerichtshof in Rom wirft seine Schatten voraus – Silvio Berlusconi erwartet im Steuerbetrugsfall möglicherweise das erste rechtskräftige Urteil
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Il Palazzaccio, der scheußliche Palast, das ist keine schöne, aber die volkstümliche Bezeichnung für das Gebäude, in dem sich das Schicksal von Silvio Berlusconi entscheiden soll. Massig und mit Travertin überladen erhebt sich der Sitz des italienischen Kassationsgerichtshofs über das Tiberufer. Die letzte Instanz der italienischen ordentlichen Gerichtsbarkeit ist prominent neben der Engelsburg postiert. Und verkörpert mit seiner überlangen Bauzeit über die Wende zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert, den Korruptionsvorwürfen wegen einer Kostenexplosion und seinem sandigen Fundament in gewisser Weise den ab heute zu entscheidenden Fall: Wird Silvio Berlusconi danach noch ein öffentliches Amt bekleiden dürfen?

Nach rund 8 Jahren