Der Agent, c’est moi!

Kino Der Thriller „Die Möbius-Affäre“ steht ganz in der Tradition des französischen Spionagefilms. Und die unterscheidet sich sehr von der angloamerikanischen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2013
Der Agent, c’est moi!

Foto: Prokino Filmverleih

Im 19. Jahrhundert war Spionage in England verpönt. Sie galt als französische Unsitte. Voller Abscheu sprach man über das Spitzelsystem, das Joseph Fouché als Polizeiminister nach der Großen Revolution unter wechselnden Regimes installierte. Auch in der Blütezeit des Empire wurde zwar spioniert, das Sammeln von Geheiminformationen war entscheidend für den Zusammenhalt des Weltreichs. Aber man schwieg. Erst Rudyard Kiplings Indien-Roman Kim (1901) machte das Metier literaturfähig. Es half, dass Kipling es „The Great Game“ nannte und so an den Sportsgeist appellierte.

Seither hat die Spionage im Vereinigten Königreich eine große literarische und filmische Tradition generiert, die auf zwei komplementären englischen Obsessionen