Bild: Sl-Ziga
Wer auch immer in Kroatien und Slowenien regiert, eines bleibt sich gleich, nämlich die alten Konflikte und Rivalitäten, die von den beiden westbalkanischen Staaten ausgetragen werden, wenn auch seit jüngstem in neuer Form und mit verstärkter Aggressivität. Im Kern geht es dabei um die Europäische Union, deren Mitglied Slowenien seit dem 1. Mai 2004 ist und Kroatien am 1. Juli 2013 werden soll. So jedenfalls besagt es der EU-Beitrittsvertrag, den Kroatien Ende 2011 unterzeichnete. Ein entsprechendes Referendum in Kroatien brachte am 22. Januar 2012 eine Zustimmung von 67 Prozent.
Grundkriterium für jeden EU-Beitritt sind jedoch „gutnachbarschaftliche Beziehungen“, von denen gegenwärtig ganz und gar nicht die Rede sein kann. Denn Slowenien will den kroatischen Beitritt zumindest verzögern, wenn nicht ganz verhindern. Bereits 2008 blockierte es monatelang Kroatiens EU-Verhandlungen; 2009 ratifizierte es schließlich als letzter Staat Kroatiens Nato-Beitritt.
Mit dieser Blockadepolitik gedenkt Slowenien im Vorfeld des kroatischen EU-Beitritts entschlossen fortzufahren, wie sein Präsident Danilo Türk Mitte Mai bereits androhte: „Kroatien sollte derzeit, da es um seinen EU-Beitritt geht, mehr auf seine Glaubwürdigkeit achten. Es arbeitet mit hinterhältigen Tricks [...].