In Schottland steht aller Voraussicht nach im Herbst 2014 ein Referendum über die staatliche Unabhängigkeit des Landes an. Seit dem haushohen Sieg der Schottischen Nationalpartei (SNP) bei den Wahlen zum schottischen Regionalparlament im Mai 2011 steht das Verhältnis zwischen Schottland und dem restlichen Vereinigten Königreich vor einer Zerreißprobe. Eine Mehrheit für die Unabhängigkeit scheint mittlerweile nicht mehr ausgeschlossen. Selbst die konservativ-liberale Regierung in Westminster hat sich mit dem Referendum abgefunden, um dem charismatischen schottischen Regierungschef Alex Salmond von der SNP nicht noch mehr Auftrieb zu geben.
Stimmungstest Kommunalwahlen
Schon jetzt tobt in den schottischen Medien eine engagierte Diskussion zu den zentralen Themen, von der Währungsfrage über die Verteidigungspolitik bis zur Frage, ob es Grenzkontrollen geben wird oder die Queen Staatsoberhaupt bleiben soll. Politik, Wirtschaft und die Öffentlichkeit beschäftigen sich mit den möglichen Folgen eines positiven Unabhängigkeitsvotums für Schottland und das Vereinigte Königreich.
Vor diesem Hintergrund galten die Kommunalwahlen vom 3. Mai dieses Jahres als wichtiger Stimmungstest für die SNP und ihre politische Konkurrenz.