Zwölf Stunden saß der bolivianische Präsident Evo Morales im EU-Knast, weil die Vereinigten Staaten glaubten, Edward Snowden befinde sich an Bord seiner Maschine. Gegen jedes Völkerrecht verweigerten europäische Vasallen-Staaten dem Bolivianer den Überflug, durchsuchten Beamte des österreichischen Duodez-Staates kühn dessen Flugzeug nach jenem Mann, der den Europäern die Wahrheit über ihren Rang offenbarte: Objekte der unerträglichen Spitzelei der USA und des mit ihr verbündeten Großbritannien zu sein, dem sie kurz zuvor mal wieder einen Preisnachlass auf die EU-Mitgliedschaft gegeben hatten.
Mit welchem freiwilligen Zwergentum haben wir es hier zu tun? Da ist zunächst Faymann-Werner, der so tapfer seine Grenzbeamten in Morales Flugzeug abkommandierte. Er ist der erste Kanzler der Republik Österreich, gegen den strafrechtlich ermittelt wird – natürlich in einer Medien-Korruptions-Sache. Zur dortigen „Kronen-Zeitung“ schaut die hiesige „Bild“ bewundernd auf: So hinterfotzig wäre sie auch gern.
Es war die spanische Regierung unter Mariano Rajoy, die auf eine Durchsuchung des Flugzeugs gedrängt hatte, sich aber immer noch der Offenlegung der Franco-Verbrechen verweigert. Rajoy selbst begann seine Karriere in spanischen Liegenschaftsämtern, wo der übliche spanische Bauskandal seinen Anfang nahm und kein Ende findet.