Diese versunkene Welt

Wendezeit Für die Autorin Daniela Krien ist das Ende der DDR wie eine gescheiterte Beziehung: Erst der Abstand lässt eine Betrachtung zu. Ein Porträt
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Es ist der Sommer 1990, Heuwendezeit. Noch nicht Westen, nicht mehr Osten. Höfe müssen umstrukturiert, neue Kleider gekauft werden.

Maria wird bald 17 und lebt auf dem Brenner-Hof. Henner ist 40, ein Säufer, der pöbelt, ein Einsiedler, der noch wirkt bei Frauen. Sie sehen sich, berühren sich kurz und „nichts verwehrt sie diesem Mann“. Er soll mit ihr machen, was er will. „Komm“, hinterlässt er auf einem Zettel. Maria folgt ihm. Es ist die Geschichte einer Obsession, die zu Liebe wird.

Winter, 2011. Daniela Krien ist ins Brecht Literaturforum in der Berliner Chausseestraße gekommen, um aus Irgendwann werden wir uns alles erzählen zu lesen. Es ist ihr Debütroman, er ist vergangenen September erschienen, und wurde von den Medi