Zugemauert

Bernd Kammer will nicht Wohnungen um jeden Preis

  • Lesedauer: 1 Min.

Das scheint eine gute Nachricht zu sein: Prenzlauer Berg und Wedding erhalten mehr Grün und neue Wohnungen. Nur noch das Abgeordnetenhaus muss zustimmen, dann kann der Mauerpark erweitert werden und ein Immobilienkonzern seine Baupläne verwirklichen. Trotzdem liefen die Anwohner seit Monaten Sturm gegen diese Pläne, sogar die vom Senat zur Kompromissfindung eingesetzte Bürgerwerkstatt lehnte sie ab. Nicht gerade ein Ausdruck von Demokratie, dass jetzt über ihre Köpfe hinweg entschieden wird.

Ursprünglich wurde ihnen versprochen, dass das Land die zusätzliche Parkfläche ankauft. Am Nordrand sollten lediglich 400 Wohnungen entstehen, dazu ein zusätzlicher Grünstreifen zwischen Bebauung und Kinderbauernhof. Jetzt soll der Nordrand des Parks praktisch zubetoniert werden. Nutzungskonflikte zwischen Mietern und Parkbesuchern sind programmiert.

Zudem deutet das Pokern des Investors um eine möglichst hohe Ausnutzung seiner Fläche darauf hin, dass die neu entstehenden Wohnungen nicht gerade die sein werden, die Berlin braucht, nämlich auch für Normalverdiener bezahlbare. Der Versuch von Stadtentwicklungssenator Michael Müller, den Wohnungsbau anzukurbeln, in allen Ehren, aber nicht um jeden Preis - auch nicht, indem man Wohnungen gegen Grün ausspielt. Berlin braucht beides.

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