19.1. - Soli-Kundgebung für russ. Antifas

Gruppe 19. Januar Berlin 20.01.2012 11:54 Themen: Antifa Antirassismus Weltweit
Am 19. Januar fand vor der Botschaft der Russischen Föderation in Berlin am Todestag der Antifaschistin und Journalistin Anastasija Baburova sowie dem Menschenrechtsanwalt Stanislav Markelov eine Gedenk- und Solidaritätskundgebung statt. An der Aktion, die von der Gruppe 19. Januar in Zusammenarbeit mit der Naturfreundejugend Berlin organisiert und durchgeführt wurde, beteiligten sich circa 30 Menschen. Sie zeigten sich so solidarisch mit Antifaschist_innen in Russland. Bei der Kundgebung sprachen enge Freunde der Ermordeten, Antifaschist_innen und Journalist_innen.
Bei der traditionellen Demonstration in Erinnerung an Nastja und Stas sowie gegen Nazi-Terror in Russland beteiligten sich in Moskau am Abend des 19. Januar mindestens 1.500 Menschen. Weitere Proteste gab es in St. Petersburg, Ekaterinenburg, Nizhni Novgorod, Voronesh usw. Aber auch in Kiew und Paris erinnerten Menschen an die Ermordung der beiden.

Die Kundgebung in Berlin eröffnete ein Antifaschist aus Berlin. Er betonte, daß neben Nastja und Stas auch den anderen von Nazis ermordeten Menschen gedacht werden sollte. In Deutschland zeigte die zufällige Entdeckung des terroristischen Netzwerks „National-Sozialistischer Untergrund“ (NSU), daß auch deutsche Nazis gezielt morden. Danach sprach der Regisseur Valerij Balajan, der den Film „Liebt mich, bitte“ über das Leben und das Engagement von Nastja sowie die Ideologie ihrer Mörder_innen gemacht hat. Er erklärte, daß es bis heute wichtig ist jeden Tag aufs Neue den antifaschistischen Kampf zu führen. Nadezhda Prusenkova von der „Novaja Gazeta“ überbrachte Grüße der Eltern von Nastja. Sascha Chernykh, ein Journalist der Zeitung Kommersant und ein enger Freund von Nastja, bedankte sich für die Solidarität der Anwesenden und betonte, daß diese Aktion wichtig für die antifaschistische Bewegung in Russland ist, da sie Hoffnung bedeutet.

Zum Abschluß sprach eine Aktivistin, die sehr gut mit Stas Markelov bekannt war. Sie sprach über den Versuch von Nationalist_innen die aktuellen Proteste gegen die Fälschung der Duma-Wahlen als Vehikel zur Legitimierung nationalistischer Diskurse zu nutzen. Genauso betonte sie aber auch, daß Nastja und Stas es als wichtig empfunden hätten, emanzipatorische Impulse im Protest zu setzen. Denn der Kampf für eine andere Welt läßt sich nicht vom antifaschistischen Engagement trennen. Diesen Aspekt betont auch das Komitee 19. Januar, das die antifaschistische Demonstration in Moskau organisiert.

Die Gruppe 19. Januar Berlin betrachtet die Kundgebung als Erfolg. Mitten im Zentrum von Berlin konnte an Stas und Nastja erinnert und gleichzeitig Solidarität mit russischen Antifaschist_innen gezeigt werden. „Wir wollten ein Zeichen setzen gegen Nationalismus und Nazi-Terror. Und unser Anliegen hat die Öffentlichkeit erreicht. Außerdem ist unsere Solidarität angekommen. Das war uns am wichtigsten“, sagte ein_e Aktivist_in.
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Ergänzungen

eine kleine etwas andere soliaktion ..

solidarität muss praktisch werden 22.01.2012 - 20:09
.. für antifaschist_innen in russland:


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"Niemals vergessen ...Erinnern heißt kämpfen!"

... heißt es in einem Song von ?What we feel?, einer der bekanntesten
ehemaligen Hardcore-Kapellen in Russland, deren Mitglieder sich
konsequent gegen den Nazi-Terror stark machen.
Der musikalische Aufruf der Band ist allen Menschen gewidmet, die in
Russland von militanten Nationalisten attackiert wurden. Die mit den
Musikern befreundete Düsseldorfer HC-Band MyTerror griff das Stück
jüngst auf, um pünktlich zum 19. Januar "My Nezabudem" ? so der
Originaltitel ? in neuer Fassung hörbar zu machen.

Am 19.Januar 2012 wird nun das dritte Jahr in Folge russlandweit sowie
in verschiedenen anderen Ländern dazu aufgerufen gegen Nazi-Terror,
Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Nationalismus Position zu
beziehen. Hintergrund der Proteste ist die Erinnerung an die Ermordung
des 34-jährigen Stanislav Markelov und der 25-jährigen Anastasija
Baburova: Auf offener Straße nur wenige hundert Meter vom Kreml
entfernt, wurden der Menschenrechtsanwalt und die Journalistin am
helllichten Tag des 19. Januar 2009 von einem Mitglied einer Nazi-Terror
Zelle erschossen.

Doch sind die beiden antifaschistisch Engagierten nicht die einzigen
Opfer rassistischer und völkisch-nationalistisch motivierter Gewalt auf
Russlands Straßen. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Sova
liegt allein die Zahl derer, die innerhalb der Jahre 2007 bis 2011 bei
rassistischen und völkisch-nationalistischer Übergriffen in Russland ums
Leben gekommen sind, bei 310 Menschen. Mehr als 1.250 wurden verletzt.
Wobei die reellen Zahlen weitaus höher liegen dürften.

In diesem Zusammenhang formierte sich im Herbst 2009 das ?Komitee 19.
Januar?, dass Menschenrechtler_innen, Antifaschist_innen und andere
emanzipatorisch engagierte Aktivist_innen mit den verschiedensten
Hintergründen miteinander vereint. Das Bündnis aus Russland hat es sich
zum Ziel gemacht die Opfer niemals zu vergessen und jährlich an die
Notwendigkeit des täglichen Kampfes gegen den Faschismus zu erinnern.

Wir wollen die Gelegenheit nutzen um von Düsseldorf aus unsere
Solidarität mit der Initiative ?Komitee 19. Januar? zu äußern. Wir
wollen den engagierten Aktivist_innen in Russland sagen, dass uns der
Kampf, den sie führen wichtig ist und wir in Gedanken bei Ihnen sind.
Deshalb stellen wir gemeinsam mit der Düsseldorfer Band ?MyTerror? ab
dem 19. Januar ein gecovertes Musikstück zur Verfügung, mit dem wir dazu
aufrufen wollen, das Bündnis zu unterstützen.

Seid solidarisch mit der Kampagne zum 19. Januar und lasst Euch das
Stückchen knackigen HC-Punk nicht entgehen! Gegen eine freiwillige
Spende steht der Coversong "Niemals Vergessen" auf einer der
MyTerror-Seiten zum Download bereit. Der Erlös der Spenden soll die
Aktivist_innen in Russland finanziell unterstützen!

Im Gedenken an alle von militanten Nazis attackierten Menschen in
Russland und anderswo!
Kein Vergessen, kein Vergeben! ODER Niemals vergessen...Erinnern heißt
kämpfen!


DruschbAntifa Düsseldorf & MyTerror


Download:

 http://myterror.kroogi.com


weitere Infos findet ihr unter:
 http://19januar.noblogs.org
 http://19jan.ru/
 http://www.myspace.com/wwfhc
 http://www.myterror.de

link zum angesprochenen film

„Liebt mich, bitte“ 22.01.2012 - 20:50

Nazistress

ich 23.01.2012 - 08:25
In Moskau und einigen anderen russischen Städten kam es zu Angriffen von Neonazis, teils direkt auf die Kundgebungen zum 19. Januar, teils anschließend auf DemonstrantInnen auf dem Heimweg.