[365TageOffensiv] Nazis in Magdeburg geoutet

Antifa Recherche Team Salzlandkreis 04.12.2012 03:26 Themen: Antifa
Der bevorstehende Naziaufmarsch im Januar 2013 in Magdeburg zieht derzeit viel Aufmerksamkeit auf sich. In aller Stille hingegen leben und arbeiten zwei bundesweit bekannte Neonazis seit einiger Zeit bestens integriert in der Landeshauptstadt: der völkische Liedermacher Manuel Zieber und seine Freundin Ivonne Mädel.
Manuel Zieber - Nationalsozialistischer Liedermacher als Kindertrainer


Manuel Zieber (1981 in Staßfurt geboren) bietet jede Woche fünf Trainingseinheiten in Magdeburg und eine weitere in Aschersleben in der Kampfsportart Wing Tsun an. Er besitzt im Wing Tsun den 2. Technikergrad und gehört dem TA Wing Tsun Verband an. Neben dem regulären Training bietet er "Kita-Sicherheitstraining" und "Selbstverteidigungslehrgänge in Schulen (Prävention und Deeskalation)" an. Seiner Homepage nach gehören Kinder und Jugendliche zu Zieber's primärer Zielgruppe.

Neben dem Sport tritt Manuel Zieber aber noch auf einem anderem Terrain öffentlich in Erscheinung: als Nationalsozialistischer Liedermacher.

Mit seinen völkischen Balladen tritt Zieber seit fast 10 Jahren auf Nazifeiern und –konzerten auf und propagiert dabei seine nationalsozialistischen Herrschaftsphantasien. Auf dem bei „Germania Records“ veröffentlichen Album „Der Wind schlägt um“ zeigt er offen seine Meinung:

„Voran, Kameraden, voran! Die Straße frei dem Nationalen Widerstand! Wir kämpfen Mann für Mann, wir sind die Hoffnung für unser Vater­land.“ Weiter in dem Lied "Voran Kamerad, voran" heißt es: "Wenn der Nationale Widerstand wieder aufmarschiert und man mit Tausenden von Kameraden die Straßen kontrolliert, dann dauert´s nicht mehr lang, es kommt bald unser Tag, und rufen dann mit Stolz: Deutschland, deine Rettung naht!"

Den Großteil seiner Lieder veröffentlichte er 2005 auf dem erwähnten Album "Der Wind schlägt um". Weitere Songs finden sich auf den Samplern "Deutschland steh auf" und "Balladen des Nationalen Widerstandes 4".

Bereits im Jahr 2003 hatte er zwei große Auftritte. Zum einen am 9.August beim Deutsche Stimme Pressefest vor 2000 Nazis und nur eine Woche später beim damals größten Naziaufmarsch – dem Rudolf Hess Marsch in Wunsiedel – vor 2600 Teilnehmenden. In den folgenden Jahren folgten weitere Auftritte bei Sonnenwendfeiern (z.Bsp. am 20.12.2003 im hessischen Schwarzenborn), NPD Liederabenden (z.Bsp. Am 11.12.2005 in Erfurt) und Reichsgründefeiern (z.Bsp. am 21.1.2006 in Dillstädt). Zuletzt wurde er im April 2012 beim heidnischen "Ostara-Fest" der "Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland“ auf deren "Harzhof“ in Steinbrücken (Sachsen-Anhalt) geshehen.

Bei seinen Auftritten zeigt sich eine auffällige Ballung im thüringischen Raum. Diese ist primär begründet durch seine Liebesbeziehung zu Ivonne Mädel, einer bundesweit agierenden Nazi-Aktivistin.

In seiner Rolle als Wing Tsun Trainer versucht sich Zieber als unpolitisch zu geben. Zu seiner Trainingsgruppe in Aschersleben gehört jedoch auch ein gewisser Denny Stöber, der Sänger der Naziband „Fight Tonight“. Zusätzlich pflegt er enge Beziehungen du dem Köthener NPD Stadtrat Steffen Bösener, ebenfalls Kampfsportler.

Da ein organisierter Nazi im Kampfsport keinen Platz haben sollte und erst recht keine qualifizierte Person zur Erziehung von Jugendlichen und Kindern darstellt, wurden der TA WingTsun Verband und die 39er Kampfkunstschule Magdeburg (in welcher Zieber Räumlichkeiten mietet) von seinem Treiben informiert.

Wir fordern vom TA Wing Tsun Verband den Ausschluss von Manuel Zieber und das Ende seiner Trainertätigkeit.



Ivonne Mädel – Nazi-Rednerin und Physiotherapeutin

In der Halberstädter Straße 21 (39112 Magdeburg) befindet sich seit 2011 das „Therapiecenter Veda“. Das Therapiecenter bietet Heilpraktiker Angebote nach der MET Methode. Inhaberin des Therapiecenters ist die bundesweit bekannte Nazi-Aktivistin Ivonne Mädel. Auf ihrer Facebook Seite gibt sich Mädel unpolitisch, wobei jedoch ein Blick auf ihre "Freunde" einige offene Nazis aufzeigt. Unter anderen Dieter Riefling, Neonazi, ehemaliger Kader der verbotenen Organisation FAP und bundesweit Redner bei rechtsextremen Aufmärschen und Kundgebungen.

Ivonne Mädel als Rednerin auf einer Neonazi-Kundgebung am 18. Oktober 2003 in Erfurt Ivonne Mädel im Urlaub Ivonne Mädel auf Facebook Mädel im Urlaub

Ivonne Mädel ist 1982 in Meiningen (Thüringen) geboren und seit ihrer Jugend in rechtsradikalen Strukturen organisiert. Sie ist eine der wenigen Frauen innerhalb der Nazibewegung, die überregional auf Demonstrationen als Rednerinnen auftreten. Das erste mal trat sie 2002 als Rednerin auf. Seitdem wird sie laut antifaschistischen Recherheinformationen zum Umfeld von Christian Worch gezählt.

Ivonne Mädel war jahrelang im „Mädelsring Thüringen“ organisiert. Diese Nationalsozialistische Frauengruppe hatte zahlreiche strukturelle Schnittstellen mit dem Thüringer Heimatschutz (THS) In ihrem Selbstverständnis definiert sich der „Mädelsring“ als „ist ein Zusammenschluss aktiver nationaler Sozialistinnen, die den Befreiungskampf, speziell in Thüringen, unterstützen möchte“.

Das Bild im Anhang zeigt Ivonne Mädel (hinten rechts) bei einer Nazidemonstration am 1.4.2006 in Arnstadt hinter einem Transparent des „Nationalen Widerstands Jena“. Auf dieser Demonstration war auch der NSU Unterstützer Ralf Wohlleben. Das Portraitfoto mit dem Mikrofon zeigt sie als Rednerin auf einer Neonazi-Kundgebung am 18. Oktober 2003 in Erfurt.

Ivonne Mädel hat 1998 ihren Realschulabschluß an der Sekundarschule „Am Kiliansberg“ in Meiningen und anschließend eine Fleischereifachverkäuferinnen Ausbildung absolviert. Im Kontext einer beruflichen Umorientierung hat Sie 2010 an der Paracelsus Schule in Nürnberg eine Heilpraktiker Ausbildung abgeschlossen. Den Weg nach Magdeburg hat ihr Freund Manuel Zieber ihr bereitet.

Die unmittelbare Nachbarschaft von Mädel's Praxis, zu der das Therapiezenter Vera und das Fitness Studio Fitnessclass gehören, wurde über die neonazistischen Aktivitäten von der neuen Physiotherapeutin informiert.

Weitere Öffentlichkeitsarbeit zu beiden Nazis ist in Vorbereitung.

In diesem Sinne:
365 Tage offensiv gegen Nazis und Rassismus!

 http://www.365tageoffensiv.org



Quellen:
Internetauftritt Manuel Zieber:  http://www.tawingtsun-magdeburg.de/
Songtexte von Zieber: Screenshot
Auftritt von Zieber:  http://www.redok.de/content/view/228/36/
Blick nach rechts: „Manuel Zieber 2012“  http://www.bnr.de/category/stichworte/manuel-zieber
Beitrag über Ivonne Mädel:  http://www.netz-gegen-nazis.de/lexikontext/maedel-ivonne
Internetauftritt Ivonne Mädel:  http://www.met-magdeburg.de/
in der Praxisgemeinschaft "Therapiecenter Veda"  http://www.therapiecenter-magdeburg.de/
Facebook Seite Ivonne Mädel:  http://www.facebook.com/ivonne.madel
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Ergänzungen

11.01.2013: Vorabenddemo in Magdeburg

(muss ausgefüllt werden) 04.12.2012 - 06:55


Für Januar 2013 planen die Nazis der so genannten “Initiative gegen das Vergessen” um Andy Knape (JN-Bundesvorsitzender) und Sascha Braumann (Blood & Honour), ihren alljährlichen Naziaufmarsch in Magdeburg durchzuführen. Bereits zum 14. Mal nehmen die Nazis die Bombardierung der Stadt Magdeburg im 2. Weltkrieg durch alliierte Kräfte zum Anlass, um ihre menschenverachtende und rassistische Politik auf die Straße zu tragen. Dem wollen wir mit allen Mitteln entgegentreten!

Einen Abend zuvor rufen wir euch auf, an unserer Vorabenddemo teilzunehmen. Damit geht es uns nicht nur ums Warmlaufen zum Naziaufmarsch am Samstag, sondern wir wollen die antifaschistischen, antirassistischen und solidarischen Inhalte in den Vordergrund rücken. Nach dem NSU-Skandal wurde wieder einmal deutlich, dass man sich nicht auf den Staat und ihre (rassistische) Polizei verlassen sollte und dass es um mehr gehen muss, als den reinen Kampf gegen Nazis. Während Nazis staatlich “subventioniert” werden und ihnen bei einigen ihrer Aufmärsche der rote Teppich von der Polizei ausgerollt wird, sehen sich AntifaschistInnen hingegen wiederholt mit den Repressionsbehörden konfrontiert. Nicht der Widerstand gegen menschenverachtende Propaganda der Faschos und ihrer Helfershelfer ist kriminell, sondern das System, das sie hervorbringt. Umso mehr gilt es weiterhin, einen wirkungsvollen antifaschistischen Selbstschutz in den Stadtteilen (und Städten) zu organisieren sowie eine linke Politik zu stärken, die den Kampf gegen jegliche Unterdrückungsverhältnisse mutig und selbstorganisiert in die eigenen Hände nimmt.

In diesem Sinne:
Heraus zur antifaschistischen Vorabenddemo!
Den Naziaufmarsch in Magdeburg verhindern!

Freitag | 11. Januar 2013 | 18 Uhr | Hauptbahnhof | Magdeburg

 http://vorabenddemo-md.tk/

Vorabenddemo unterstützen!

Hamburger 04.12.2012 - 10:36
Für Hamburg wird es eine Anreise zur Vorabenddemo geben!

Rausgeworfen

Schüler 10.04.2013 - 11:08
Ihm wurde ein Ultimatum gesetzt, dass er, wenn er sich nochmal politisch in die rechte Richtung betätigt, aus dem verband geworfen wird. da er sich nicht an die Vereinbarung halten konnte oder wollte, wurde er rausgeworfen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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alles dummgesafte hier — weihnachtsmann

Gute Recherche? — ---