[B] 13.1. Infos zur Antifademo & Nazi-Chronik

Jack Johnson - K.O. for racism! 13.01.2012 15:11 Themen: Antifa Antirassismus
Chronik rechter Aktivitäten in P-Berg und aktueller Stand zur Antifa-Demo am 13. Januar 2012 in Berlin.

Der Angriff auf einen aus Marokko stammenden jungen Mann am 8. Januar in Berlin-Prenzlauer Berg macht einmal mehr deutlich, wie wichtig es ist, auf rechte Übergriffe und Aktivitäten im Kiez aufmerksam zu machen. Aus gegebenem Anlass wollen wir darum einige Aktionen, die von Neonazis im letzten Jahr in Prenzlauer Berg verübt wurden, mit folgender Chronik dokumentieren. Die Chronik erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Aktionen rund um den Berliner Wahlkampf, die auch in Prenzlauer Berg zu Hauf stattfanden, werden in dieser nicht erwähnt. Die Auflistung würde zum einen den Rahmen sprengen, außerdem sollten sie in einem größeren Zusammenhang mit dem Wahlkampf der rechten Parteien in Berlin betrachtet werden.

Um sich mit dem Betroffenen des Übergriffs, der mit einem gebrochenen Nasenbein und einem angerissenen Halswirbel ins Krankenhaus eingeliefert wurde, zu solidarisieren, mobilisieren Antifaschistische Gruppen, Antira-Initiativen und Opferberatungsstellen zu einer Demonstration am heutigen Tag:
# Demo: heute, 13. Januar um 17.30 Uhr, am S-Bhf. Schönhauser Allee.

# Route: S-Bhf. Schönhauser Allee, 17.30 Uhr (Auftaktkundgebung) - Schönhauser Allee, Gneiststraße, Raumer Straße, Dunker Straße, Danziger Straße, Eberswalder Straße,
U-Bhf. Eberswalder Straße: Abschlusskundgebung

# Auflagen: Keine Glasflaschen oder Dosen mitführen. Keine besonderen Auflagen.


Die Aktion wird mittlerweile vom Migrationsrat Berlin-Brandenburg und von Mitgliedern der Grünen und SPD aus verschiedenen Pankower Ortsteilen unterstützt. Außerdem der Landesverband von Die.LINKE ruft zur Demo auf.

Neben der brutalen Tat, die sich am vergangenen Sonntag ereignete, soll auch der Gesamtkontext rechter Übergriffe und deren "Hot Spots" im Großbezirk Pankow thematisieren werden. Außerdem wollen die Veranstalter_innen auf die Rückzugsräume und Shoppingangebote eingehen, die der Stadtbezirk Rassisten und Neonazis bietet.

"Wir sind positiv überrascht über die breite Solidarität. Wir hoffen, dass es nicht bei einer symbolischen Aktion bleibt, sondern dass Menschen sich auch praktisch solidarisieren und zum Beispiel Geld spenden." so Martin Sonnenburg, Sprecher des Demo-Vorbereitungskreises.


Spendenkonto: Berliner VVN-BdA e.V., Postbank Berlin, BLZ: 100 100 10, Konto: 315 904 105, Betreff: Hamid
Aktuelle Informationen: North East Antifa (NEA) | Kampagne "Zusammen handeln!"
Aufruf: english | deutsch Aufruf als Kopiervorlage (ohne Demodatum): englisch | deutsch


Chronik: Rechter Übergriffe, Pöbeleien und Schmierereien in Berlin-Prenzlauer Berg (2011) 


# # # März 2011 # # # 

31.03.2011 Lokalbetreiber angegriffen und bepöbelt
Am 31.03. 2011 kam es zu einem Übergriff auf einen Barbesitzer. Dieser wird von 2 seiner Gäste antisemitisch beleidigt und anschließend körperlich angegriffen. Dabei zieht er sich Verletzungen am Kopf und Oberkörper zu. Vorausgegangen war ein Streit darüber die offene Rechnung zu begleichen und das Lokal zu verlassen. Diesem Wunsch kamen die späteren Täter nicht nach.

Die alarmierte Polizei nimmt anschließend vor Ort zwei Männer im Alter von 30 und 34 Jahren fest. Gegen sie wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Volksverhetzung ermitteltet. Der Wirt konnte nach ambulanter Behandlung im Krankenhaus entlassen werden.


# # # Juni 2011 # # # 

08.06.2011: Rechte Fußballfans grölen Parolen
Fahrgäste der Linie M10 alarmieren am Abend des 8. Juni 2011 die Polizei, da auf Höhe Paul-Heyse-Straße zwölf Fans des BFC DYNAMO neonazistische Parolen skandieren. Die Polizei nimmt die Personalien auf und entlässt die Täter anschließend.

27.06.2011: Brandstiftung an zwei linken Wohnprojekten
Zweimal müssen in der vergangen Nacht Polizei und Feuerwehr zu Brandstiftungen in den Prenzlauer Berg fahren.
In der Kastanienallee bemerkt gegen 3.15 eine Mieterin eines Wohnprojekts das Signal des Rauchmelders. Bei der anschließenden Suche nach der Quelle entdeckt sie eine brennende Eingangstür. Diese wird von ihr mit einem Feuerlöscher gelöscht. Die Behörden gehen davon aus, dass ein Stapel Papier als Brandhilfe gedient hat.
Gegen 7.20 entdeckt ein Bewohner eines linken Wohnprojekts in der Lottumstraße Flammen im Hinterhof. Bisher unbekannte Täter hatten eine Eingangstür in Brand gesteckt. Auch hier handelte man geistesgegenwärtig und löschte den Brand vor Eintreffen der Feuerwehr. In beiden Fällen gab es keine Verletzten.


# # # Juli 2011 # # #

22.07.2011: Antimuslimische Schmiererei entdeckt
Gegen 19 Uhr wird an der Tram-Haltestelle Thomas Mann Straße (Prenzlauer Berg) auf einem der Wartehäuschensitze, der mit Marker geschriebene Slogan „Islam raus! NPD jetzt!“ entdeckt.

07.08.2011: Antisemitische Schläge und Beleidigungen gegen Jungen
Ein 13-Jähriger Junge wird mitten am Tag im Prenzlauer Berg antisemitisch beleidigt und mit einer Kunststoffstange geschlagen. Der Junge hat vor dem Bezirksmuseum gestanden und seine Kippa auf dem Kopf getragen, als ein Unbekannter auf ihn zugeht und ihn erst verbal, dann körperlich angreift. Der Junge trug keine Verletzungen davon. Nach dem Täter wird gefahndet.

31.08.2011: Achtjähriger Junge rassistisch beleidigt
Ein achtjähriger Junge wird am Abend im Prenzlauer Berg rassistisch beleidigt. Gegen 18 Uhr stellt sich dem Kind in der Raumerstraße ein unbekannter Mann mit Hund in den Weg. Der Junge ignoriert den Mann und läuft um ihn herum. Dabei beleidigt der Mann das Kind rassistisch.


# # # September 2011 # # #

 6. 09.2011: Wahlplakat mit Hakenkreuz beschmiert
Auf einem Wahlplakat auf der Mittelinsel in der Greifswalder Str./Ecke Heinrich-Roller-Straße wurde erneut ein großes Hakenkreuz hingeschmiert. Es sieht so aus, als ob es derselbe/dieselbe(n) Täter_innen wären, wie nur Tage zuvor. Die Polizei und die betroffene Partei wurden informiert.


# # # November 2011 # # #25. 11.2011: Hakenkreuz am Väterzentrum
An das Väterzentrum Berlin e.V. in der Marienburgerstraße im Prenzlauer Berg wird ein Hakenkreuz geschmiert. Das Symbol ist ca. 20x20cm groß.


# # # Dezember 2011 # # #

 03. 12.2011: Homosexuelles Paar angegriffen
Auf dem Vorplatz eines Supermarktes in der Schönhauser Allee im Prenzlauer Berg werden kurz nach Mitternacht zwei 33- und 40-jährige Männer von mehreren Jugendlichen aufgrund ihrer Homosexualität beleidigt. Anschließend bespucken die Jugendlichen das Paar und schlagen ihnen mit der flachen Hand gegen die Köpfe. Durch die Schläge stürzt eines der Opfer und zieht sich eine leichte Verletzung am Kopf zu. Die Täter entfernten sich vor Eintreffen der Polizei unerkannt vom Tatort. Die alarmierte Feuerwehr bringt die Opfer zur ambulanten Behandlung in ein nahegelegenes Krankenhaus.
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Ergänzungen

Bilder von der Demo

Lally 13.01.2012 - 21:22
Gibt es hier:

 http://bit.ly/wVrdZm

An der Demo haben meiner Meinung nach so um die 800 Leute teilgenommen!

So what

max 13.01.2012 - 21:31
Kraftvolle Demo.ca 800 Menschen.Die Lauti Beiträge so wütend wie naiv,und dadurch glaubwürdig.Ich wohn da und es war mir ein Fest mit einem lauten "Nie wieder Deutschland" durch die Sztraße zu ziehen wo ich wohne.Bullen in unangemessen hoher Zahl da aber entspannt.
Gute Demo! Weiter so! Nicht immer gucken wer was aufruft sondern vor Ort Verhältnisse schaffen! Keiner ist allein.Darum geht es. Danke an die Orga.

Hitlergruß

anonym 14.01.2012 - 11:24
als das hintere Drittel der Demo in die Gneiststraße einbog, bepöbelte eine blonde Frau aus dem dritten oder vierten Stock (Hausnummer 19 oder 20) die mitlaufenden Punks ("geht arbeiten") und ließ sich zum Hitlergruß hinreißen. Gibt es Fotos davon?

Nazitante

Gleiststrasse 14 14.01.2012 - 12:08
2 Etage rechts die Frau rief laut der Demo nach "Lieber Nazis als Ihr Penner"und" geht doch arbeiten" "Sowas sollte man erschiessen"und hat mehr als einmal den Hitlergruß gezeigt,als die Punks darauf aufmerksam machten hat es niemanden Interessiert,aber als einer zu der Nazitante "Scheiß Nazischlampe komm doch runter" rief empörten sich Demoteilenehmer über das Wort Nazischlampe.Ansonsten schöne laute Demo.

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