Bericht zur Demo "police partout, justice nul

Am 10.12.2011 fand in München eine Demo unter dem Motto "Police partout, justice nulle part" gegen Polizei, Staat und Repression statt. Die Demo wollte unter anderem an Alexis und alle anderen vom Staat ermordeten erinnern. Bei eisigen Temperaturen fanden sich ca. 200 zumeist schwarz gekleidete Demonstrant_innen am Goetheplatz ein und zogen kämpferisch und lautstark durch die Münchner Innenstadt, obwohl ungefähr 20 Neonazis am Rande der Auftaktkundgebung auftauchten und sich somit der Demobeginn verzögerte und es über die ganze Demo hinweg Stress mit Bullen gab.
Den Aufruf zur Demo findet ihr hier:  http://eaam.blogsport.de

Die Auftaktkundgebung begann um 17:30 am Goetheplatz und als sich immer mehr Menschen versammelten wurden Redebeiträge der Emanzipatorischen Autonomen Antifa München, der Schickeria München (antirassistische FC Bayern Ultras) und des aka_muc gehalten. Kurz vor Demobeginn traf eine Gruppe von Neonazis mit Transparent und Lautsprecher ein, woraufhin sich der Demozug in Richtug der Nazis bewegte und einige Flaschen flogen. Der Polizei gelang es größere Konfrontationen zu vermeiden, jedoch wollte sich die Gruppe der Nazis der Demo anschließen, was durch die Demonstrationsteilnehmer_innen verhindert wurde. Nach einigem Warten und lauten Antifa-Parolen ging die Demo in Richtung Hauptbahnhof weiter, währendessen konnten die Nazis eine Spontandemonstration zum Sendlinger Tor anmelden. Die Nazis waren teilweise vermummt und unter ihnen befanden sich Karl-Heinz Statzberger und Thomas Schatt, die wegen dem geplanten Sprengstoffattentat auf die Grundsteinlegung der jüdischen Synagoge in München eigentlich einem Kontaktverbot unterliegen. Für nähere Infos dazu gibt es einen aida-Artikel:

 http://aida-archiv.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2661:...



Zwischen Goetheplatz und Hauptbahnhof wurden trotz massivem Polizeiaufgebot Böller und Leuchtspuren gezündet. Kämpferisch und mit ein paar Sprinteinlagen ging es weiter durch die Paul-Heyse-Unterführung zur Bullenwache am Hauptbahnhof, wo eine kurze Zwischenkundgebung mit einem Redebeitrag der Gruppe 11 abgehalten wurde. Ab da haben die Bullen angefangen durchgehend die ersten Reihen und den Lautsprecherwagen abzufilmen. Anschließend ging es über den Stachus weiter zum Sendlinger Tor. Dort wurde die Demo vorzeitig aufgelöst, da die Polizei auf Grund von kriminalisierten Parolen nach der Endkundgebung Leute festnehmen wollte und dies dardurch verhindert werden sollte.



Dass trotz des schlechtem Wetters und dem Stress mit Bullen und Nazis die Demo mit 200 Leuten sehr lautstark und kämpferisch durch Münchens Innenstadt zog, kann als Erfolg gewertet werde. Leider können mit Demonstationen die sich nicht nur mit Antifaschismus beschäftigen anscheinend nicht so viel Leute mobilisiert werden, wie das bei einem Naziaufmarsch der Fall wäre. Hoffentlich konnten mit der Demonstration auch Außenstehende erreicht werden und linksradikale Inhalte über die "Szene" hinaus vermittelt werden. Auch dass es zu keinen Festnahmen kam ist für München untypisch und sehr erfreulich.

Allerdings muss für die Zukunft eine gemeinsame Strategie gegen das immer dreistere Aufterten der Nazis gefunden werden, um der anscheinend wiedervereinten Münchenr Nazi-Szene keinen Raum zu geben.
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Ergänzungen

** München ** Brennende Bullenautos

ZeitungsleserIn 20.12.2011 - 01:35

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

Über Antifaschismus hinaus — Revolutioooohneeer

bayern — ultras

Grüße nach München — Exilant