Berlin: gegen ACTA

AdACTA 11.02.2012 16:56 Themen: Repression Weltweit
Keiner kann sich so richtig ausmalen welchen Weg die Welt in ihrem kapitalistischen Wahnsinn einschlägt. Aber alle wissen, dass ACTA ein autoritärer Akt der Repression ist – ein Zeichen der heutigen Überwachungs- und Verwertungsgesellschaft, gegen die wir alle kämpfen müssen.

Heute haben sich 6.000 Menschen in Berlin versammelt, um gegen staatliche Gewalt in Form des ACTA-Abkommens zu demonstrieren.
Menschen aller Altersgruppen zogen vom Alexanderplatz los durch Mitte und drückten ihre Entschlossenheit lautstark aus. „ACTA-Scheisse“, „Brecht die Macht der Banken und Konzerne“, „Staat, Nation, Kapitalismus – Scheisse“ waren die lautesten Parolen und drückten deutlichen Zorn aus.
Nach einigen hundert Metern trennte sich die Demo spontan in zwei Teile und ging in zwei großen Blöcken zum Abschlussplatz am Hausvogteiplatz. Während der eine Block die angemeldete Route lief, setzten sich mindestens 1.000 Menschen entgegen den polizeistaatlichen Interessen vom Rest ab. Entgegen den Versuchen, durch ein plötzlich viel größeres Polizeiaufgebot die Demo wieder zu kontrollieren, kämpften sie sich durch die Mitte-City; teils rennend, teils die Polizei umfließend wurde die Einsatzleitung offenbar in Panik versetzt. Am Abschlussplatz am Hausvogteiplatz zückten die ersten Beamten ihre Knüppel, um ein weiterlaufen zu verhindern. Sie setzten alles daran, alle spontanen Meinungsäußerungen und Aktionen zu unterbinden, schafften es aber nicht. Um halb vier, als der größere Demozug den Hausvogteiplatz erreichte, löste sich dann erst eine andere mehrere hundert Menschen große Gruppe am Alexanderplatz auf. Wie viele andere Gruppen noch unterwegs waren, ist noch nicht bekannt.

Der Aktionismus und die Bereitschaft zum gemeinsamen Widerstandes waren hoffentlich nur ein Vorzeichen dafür, was die Welt noch erwartet. In Anbetracht der Ernsthaftigkeit und Gewalttätigkeit des Anliegens waren noch viel zu wenige Menschen auf der Straße. Die nächste Demo wird kommen und hoffentlich noch viel größer und entschlossener sein. Bereitet euch darauf vor!
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Ergänzungen

jaja

.. 11.02.2012 - 17:19
warn aber leider und wie erwartet auch wieder nazis dabei(in thor steinar-outfit) und generell leute die was gegen "zecken" hatten..

aber ansonsten schöne, kraftvolle demo!

Nazis in der Demo

riot-affe 11.02.2012 - 17:40
Auf der Oranienburger Straße sind mindestens drei Nazis mit Thor Steinar Jacke, Palituch und professioneller Fotoausrüstung mitgelaufen. Die drei wurden angesprochen, haben ihr Faschosein zugegeben und sich getrollt. Es ist anzunehmen, dass die Nasen einige Fotos auf der Demo gemacht haben.

Wenn man für die StoppACTA-Kampagne mit Krakensymbolen mobilisiert, braucht man sich nicht wundern, wenn faschistische Kräfte sich angesprochen fühlen. Auch wenn man zehnmal beteuert, mit Antisemitismus nichts zu tun zu haben (mag ja sein), der Schlüssel passt ins Schloss. Nazis finden dazu nicht zufällig dazu einen Zugang, die Idee einer obskuren weltbeherrschenden Macht ist für die ein Einfallstor. Die netzpolitische Gemeinschaft braucht dringend eine ernsthafte und unaufgeregte Diskussion über solche problematische politische Kommunikation. Andernfalls holt man sich gewollt oder ungewollt Mitstreiter ins Boot, die mit "StoppACTA" noch ganz andere Dinge mitmeinen.

@affe

The Brain 11.02.2012 - 18:07
Soll der Veranstalter alle 6.000 Leute nach der Gesinnung fragen bevor es losgeht? Machst du das bei der 1. Mai Demo auch? Ich weiß dass in den 90ern genug Nazis bei Linken Demos mitgelaufen sind, weil es immer hinterher Bambule mit den Bullen gab, in die mitmischen wollten. Denke das ist heute nicht anders.

Und immer auf der Krake rumzulatschen: Glaubt ihr irgendwer sass bei den Piraten im Stuh und hat grad den Stürmer gelesen und dachte"Cooles Symbol, nehm wa!". Da wird sich vorher keiner Gedanke drum gemacht haben. Und den "Datenkraken" gibt es ja als Symbol schon sehr viel länger als zur jetzigen Demo.

Bilder von der Demo

boeseraltermann 11.02.2012 - 18:11

weitere fotos gefunden:

anti acta 11.02.2012 - 19:05

bilder

--- 11.02.2012 - 19:17

jaja der veranstalter

ein veranstalter 11.02.2012 - 20:42
Kurz zwei Sätze zur Kritik an Krake, Nazis und Veranstalter.

Der "Veranstalter" der Berliner Demo hat die Krake nicht gemalt, sie nicht verbreitet und nie verwendet. Auf stopactaberlin.de findet man keine Krake. Im Vorbereitungstreffen wurde das Thema "Nazis" angesprochen und es hat einen klaren Konsens - auch mit Vertretern von Linksradikalen Gruppen - gegeben, dass Nazis auf der Demo unerwünscht sind. Das wurde dann auch noch mal beim Auftakt der Demo durchgesagt. Den Rest müssen die Demonstranten regeln. Das Veranstalter kann nicht herumlaufen und Leute auf Thor-Steinar-Klamotten kontrollieren.

hier weitere bilder

demo-bernd 11.02.2012 - 21:16

Polizei mit Verkehrsregelung überfordert

mitteboy 11.02.2012 - 21:18
Augenscheinlich war die Polizei mit der Verkehrsregelung auch etwas überfordert, nachdem sich die vordere Ausreißergruppe selbständing gemacht hat. Jedenfalls waren die Straßen auf der offiziellen Demoroute teilweise NULL abgesperrt, ein roter Sightseeingbus erzwang sich rücksichtslos seinen Weg mitten durchs große Verfolgerfeld (um mal bei der Radrennmetapher zu bleiben) der Demonstranten. Von verkehrsregelnden Cops zu dem Zeitpunkt weit und breit nichts zu sehen.

und hab noch fotos gefunden:

 http://www.flickr.com/photos/alcap/sets/72157629273378697/

Text von Out of Control Berlin

oc 12.02.2012 - 15:11
ACTA verhindern, Kapitalismus überwinden!
Eigentum ist (noch immer) Diebstahl

Mit dem Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) soll die weltweite Verrechtlichung des so genannten “geistigen Eigentums” und die Verfolgung von verwertungsverweigerndem Verhalten weiter vorangetrieben werden. Von bürgerrechtlicher Seite wird hautpsächlich das undemokratische, geheime Zustandekommen des Abkommens kritisiert. Eine Beschränkung der Meinungsfreiheit (Zensur), der Verlust der Netzneutralität (d.h. die Priorisierung von Datenpaketen anhand einer unterstellten “Nützlichkeit”) und die Kriminalisierung von Urheberrechtsverstößen im Internet sind weitere Kritikpunkte.

Natürlich greift die bürgerliche Kritik erheblich zu kurz: Die angeprangerten “Auswüchse” von Freiheitsverlust, Überwachung und Zensur sind nämlich eine zwangsläufige Konsequenz kapitalistischer Verwertungslogik, welche finanzielle Interessen von Einzelnen stets über die Interessen der Allgemeinheit stellt. Dabei ist das ACTA-Abkommen lediglich eine moderne Ausprägung dieses Grundproblems, welches sich bereits seit Jahrhunderten in bestehenden Regelungen und Gesetzen manifestiert. Daher ist nicht nur der Begriff des “geistigen Eigentums” ansich sondern das Eigentum als gesamtgesellschaftliches Konstrukt radikal zu kritisieren. Denn jegliche Eigentumsrechte bedingen auch autoritäre Mittel der Überwachung und Kontrolle für ihre Durchsetzung bzw. Verteidigung.

In Polen hat sich vor Kurzem die Wut der Menschen über die Ratifizierung des ACTA-Abkommens ganz handfest gezeigt. In Poznań und Kielce gab es regelrechte Straßenschlachten mit der Polizei, die wie üblich brutal gegen so genannte “Störer” und “Provokateure” vorging. Immerhin hat Polen nun die Unterzeichnung des Abkommens vorerst ausgesetzt. Auch in der Tschechischen Republik und Lettland konnten die Proteste den Ratifizierungprozess zumindest stoppen. Nun sollen am kommenden Samstag europaweit und auch hierzulande Demos gegen ACTA stattfinden.

Leider ist dabei davon auszugehen, dass Neonazis, Antisemit_innen, Rechtspopulist_innen, Verschwörungstheoretiker_innen und andere widerliche Gestalten (siehe z.B. “Wir haben es Satt!”-Demos, 28C3-Demo) versuchen werden, die eher bürgerlich geprägten Proteste zur Verbreitung ihrer menschenverachtenden und/oder absurden Ideologien zu nutzen. Auch diesen Versuchen gilt es gemeinsam und entschlossen entgegenzutreten!

Deshalb rufen wir insbesondere alle Antifaschist_innen auf, sich trotz der bevorstehenden abstrengenden Tage in Dresden auch am 11.2.2012 mit emanzipatorischen Positionen an den bundesweiten Protesten gegen ACTA zu beteiligen.

Nürnberg

egal 13.02.2012 - 02:45
auch in Nürnberg waren 1500 Leute auf der Straße hier verschiedene Bilder
 http://www.flickr.com/photos/conflictnbg/sets/72157629293355367/

und

 http://www.flickr.com/photos/wildebilder/sets/72157629278481169/

ACTA ist FAKE

Ro-land Io-nas Bi-alke 13.02.2012 - 06:15
Hier ein kleines Video zur Panikmache um ACTA:

 http://www.youtube.com/watch?v=g1eUF7qD5FA

Plappert nicht jeden Unsinn nach !!

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ACTA wurde — xyz

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fotos — ts

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