Besetzung des BGR

Peter Neumaier 05.08.2013 16:36 Themen: Globalisierung Ökologie
Heute Morgen um zehn Uhr besetzten Aktivist*innen der Reclaim Power
Fahrradkarawane den Eingang und das Dach des Pförtnerhauses des Sitzes der
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover
(Stilleweg 1). Die Aktivist*innen wenden sich gegen die Rolle der Behörde
bei der Rohstoffausbeutung sowie ihre Verflechtungen mit großen
Energiekonzernen und fordern eine unabhängige Wissenschaft.
Heute Morgen um zehn Uhr besetzten Aktivist*innen der Reclaim Power
Fahrradkarawane den Eingang und das Dach des Pförtnerhauses des Sitzes der
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover
(Stilleweg 1). Die Aktivist*innen wenden sich gegen die Rolle der Behörde
bei der Rohstoffausbeutung sowie ihre Verflechtungen mit großen
Energiekonzernen und fordern eine unabhängige Wissenschaft.

Das BGR soll eine unabhängige Institution sein, die die Bundesregierung
berät. Die Arbeiten des BGR stehen jedoch nicht nur im Dienste der
deutschen Wirtschaft, sondern werden auch durch sie finanziert. So wurden
z.B. zwei Stellen zu einer CCS-Studie durch den RWE Konzern finanziert. Im
Kuratorium des BGR sitzen die großen Energiekonzerne wie Exxon Mobile,
Wintershall oder RWE. Die Auswirkung dieser Lobbyarbeit zeigt sich darin,
dass sich das BGR positiv für Braunkohleabbau und die umstrittenen
Fracking- und CCS- Technologien ausspricht. Außerdem unterstützt die
Behörde seit Jahren mit ihren Gutachten die Durchsetzung des Standpunktes
Gorleben als Endlager für Atommüll.

Das BGR spielt eine zentrale Rolle bei der Rohstoffausbeutung der
deutschen Wirtschaft innerhalb und außerhalb von Deutschland. Dafür werden
die Rohstoffvorkommen weltweit gesichtet, erforscht und auf die
Möglichkeiten ihrer Ausbeutung geprüft. Das BGR liefert das strategische
Wissen für die sogenannten „bilateralen Rohstoffpartnerschaften“ mit der
Mongolei, Chile, Kasachstan oder Peru. Durch den harmlos klingenden
Rohstoffabbau werden die überlebensnotwendigen Subsistenzstrukturen und
die Umwelt der örtlichen Bevölkerung zerstört.

Gegen diese Logik stellt sich die Reclaim Power Tour. Die Fahrradkarawane
ist zur Zeit auf dem Weg vom Klimacamp in der Lausitz zum Klimacamp im
Rheinland und macht unterwegs Halt an energiepolitisch umstrittenen Orten,
um Gruppen zu vernetzten, die gegen Kohle, Atom oder Fracking aktiv sind.
„Wir setzen uns für das Leben auf dieser Erde von Menschen, Tieren,
Pflanzen etc. ein“, sagt der Aktivist Hannes Butke. „Dieses Leben wird
tagtäglich durch die Folgen der kapitalistischen Wirtschaftsweise
zerstört, wie sie das BGR unterstützt. Klimawandel findet jetzt statt und
hat seine Ursachen vor allem in der fossilen Energiepolitik. Täglich
sterben außerdem Menschen durch Uranabbau oder den Abbau von ‚Rohstoffen‘
für sogenannte Erneuerbare Energieträger.“

„Wir fordern eine selbstorganisierte Energiepolitik“, sagt Claudia
Heinrich von der Reclaim Power Tour. „Sie muss von Energienutzer*innen und
den durch die Rohstoffausbeute Betroffenen bestimmt werden. Sie muss als
Ziel haben, Energie zu erzeugen, ohne Leben zu gefährden. Diese Ziele
können nur durch eine Bewegung von unten durchgesetzt werden, die sich
zugleich gegen eine zerstörerische Energiepolitik wehrt. Sie stehen der
Wachstumsideologie entgegen, daher muss ihre Durchsetzung von Regierungen
unabhängig sein.“

Kontakt: Presseteam der Reclaim Power Tour
 presse@ausgeCO2hlt.de
Pressehandy: 0175-5307010
Mehr Infos zur Reclaim Power Tour:  http://reclaimpowertour.org
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Ergänzungen

2 Interviews zur Reclaim Power Tour

x 09.08.2013 - 09:19