BRD verweigert Entschädigung für NS-Opfer

AntifaschistInnen aus Gießen 22.12.2011 16:32 Themen: Antifa
Gießen – Als Neunjährige war sie 1944 in Oberschlesien im heutigen Polen angefahren worden. Von einem Lastwagen der Hitler-Wehrmacht. Rund 67 Jahre danach hat jetzt das "Sozial"gericht Gießen entschieden: Das heute 76-Jährige Opfer wird dafür nicht entschädigt.
Am Mittwoch teilte das Gericht mit, dass die Klage der Frau abgewiesen wurde. Grund: Das Bundesversorgungsgesetz, das unter anderem in Kriegszeiten entstandene Ansprüche regelt, könne nicht auf die Klägerin angewendet werden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig (Az.: S 16 VE 15/09). Die Klägerin war 1989 nach Deutschland gezogen, 2008 stellte sie dann den Antrag auf Entschädigung. Doch dieser wurde abgelehnt. Zurecht, befanden am Mittwoch die Richter.

Die 76-Jährige habe zum Unfallzeitpunkt keinen Militärdienst in Hitlers Nazi-Wehrmacht ausgeübt und sei auch nicht während der Kampfhandlungen verletzt worden. Zudem könne wegen des großen Zeitabstandes die genauen Umstände des Unfalls nicht mehr aufgeklärt werden. „Die Beweisnot geht zulasten der Klägerin, da sie den Antrag so spät gestellt hat“, teilte das Gericht weiter mit. Verjährung spielte in dem Verfahren trotz der verstrichenen Zeit nach Angaben eines Gerichtssprechers keine Rolle.
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hä? — ...

krass! — swurster

"NS-Opfer" — Heinz Susal

@A. — leser