Bundeswehrreform nimmt Gestalt an!

Ludwig Schönenbach 17.06.2012 18:47 Themen: Antifa Medien Militarismus Repression Soziale Kämpfe
"Heimatschutz", das ist die Ausgeburt einer US-Mentalität, die alle Welt notfalls mit Gewalt ihren Interessen unterwerfen zu können glaubte, weil sie sich auf ihrer Insel für unangreifbar hielt, und sich nun in die Hose macht, weil der "Luftschlag" auf das WTC diese Sicherheit zunichte gemacht hat. Dabei muss man sich einmal klarzumachen versuchen, dass dieser Anschlag, wenn er denn wirklich von "Terroristen" ausgeübt worden sein sollte, letztendlich durchaus auch eine Reaktion auf den Zynismus, die Arroganz und die Rücksichtslosigkeit der US-Hegemonialpolitik gewesen sein könnte.
Dieses Hirngespinst will man also nun auch auf unser Land übertragen, obwohl auch schon die Bundeswehr überflüssig ist, weil wir "von Freunden umzingelt sindf", wie es nach der Wende einmal sehr treffend formuliert worden
Um dennoch auf Militärs - unter anderem als "Sport der Könige" und schnelles Druckmittel gegen Schwächere! - nicht verzichten zu müssen, wird die "politische Lage der Welt", bemüht, die der Westen weitgehend selbst zu verantworten hat und die uns angeblich "vor neue Herausforderungen" stellt. Worin könnten diese "Herausforderungen", deren Inhalt man uns unfairer Weise vorenthält,denn nun eigentlich bestehen? Wir gehören zum Beispiel zu den reichsten Ländern der Welt und leben in einem nicht unerheblichen Maß davon, dass wir unsere Industrieprodukte überall in der Welt für teures Geld verkaufen: doch wir sind auf die Rohstoffe aus den ärmeren Ländern, für die wir jedoch nicht viel Geld ausgeben wollen, obwohl sie unsere Produkte teuer bezahlen müssen, angewiesen. Doch faire Preis würden unseren Reichtum schmälern. Ist das vielleicht eine der "Herausforderungen",dass eine solche Situation auf Dauer nur durch Gewalt aufrechterhalten werden kann, da sie die Armut für den Rest der Welt verewigt?
Doch man hat noch ein anderes vertrautes Lockmittel für uns parat. Für den "Heimatschutz" sollen nun die neben den im Ausland agierenden regulären Truppen freiwillige Reservisteneinheiten geschaffen werden, die auch "im Rahmen des Katastrophenschutzes" eingesetzt werden können. Eine Aufgabe, auf die THW, DRK und DLRG viel besser vorbereitet sind und für die sie von ihrer Ausbildung her wesentlich besser geeignet sind als Soldaten, die für das Töten und Zerstören und nicht für das Retten und Wiederaufbauen geschult sind.Im Raum Bremen-Schwanewede, wo es entsprechende Reservistenorganisationen gibt und den man man sich wohl kaum ohne Grund als Experimentierfeld für das neue Konzept der Bundeswehr ausgesucht hat, soll jetzt die erste Einheit aus freiwilligen Heimatschützern aufgestellt werden.
Da die Schuldenbremse und andere soziale Folterwerkzeuge des "Fiskalpakts" befürchten lassen, dass sich die soziale Lage bei fortschreitender Umverteilung von unten nach oben auch bei uns zuspitzen wird, dürfte auch der "soziale Friede" in diesem Lande unseren Politkern auf lange Sicht nicht unbeträchtliche Sorgen machen. Es ist also durchaus nicht ausgeschlossen, wenn man den brutalen und egoistischen Umgang unserer politischen Klasse mit den Griechen, Spaniern. Portugiesen und anderen Opfern der deutschen Weltmarktstrategien ansieht, dass die Reservistenverbände eines guten Tages gegen ihre "Freunde", die Kriegsgegner, Nestbeschmutzer und Miesmacher eingesetzt werden sollen!
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Ergänzungen

Antimil-Protestcamp in Husum

egal 18.06.2012 - 00:06
Protest-Camp „Militarismus jetzt stoppen!“ in Husum vom 9.8. bis 12.8.2012

Von Abrüstung keine Spur: Durch die Bundeswehrreform wird der Militärstandort Husum für die Logistik der deutschen Kriegseinsätze in aller Welt noch wichtiger. Die Husumer Militärs werden noch wichtiger für die als „Friedensmissionen“ verharmloste militärische Durchsetzung von geostrategischen Machtinteressen der NATO-Länder. Um deutlich zu machen, dass nicht alle Menschen zustimmen, wollen engagierte Menschen vor der Fliegerhorstkaserne in Husum ein Protestcamp errichten. Das Camp findet als angemeldete Versammlung auf der Rasenfläche am Haupttor der Fliegerhorstkaserne (Flensburger Chaussee) statt. In einem Veranstaltungszelt finden tagsüber Workshops und Abends Vorträge zum Thema statt. Wer sich einbringen möchte, ist herzlich eingeladen, beim Camp vorbei zuschauen, oder sich auch in die Vorbereitungstreffen (Sonntags, 14h, Speicher Husum) einzubringen.

Mehr Infos:  http://www.militarismus-jetzt-stoppen.de.vu

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