Castor-Nachrichten aus Jülich schrecken auf

SOFA Münster 02.12.2011 21:33 Themen: Atom Militarismus Repression Ökologie
Liebe Freundinnen und Freunde,


die Castor-Nachrichten aus Jülich haben bei den Medien richtig eingeschlagen - von Geheimhaltung ist keine Spur mehr. Die Demo am 18. Dezember um 14 Uhr vor dem Atommülllager Ahaus wird deshalb sicher ein richtiges Event. Und noch sind die West-Castoren nicht abgefahren - wer jetzt auf die Straße geht, kann die Castoren noch verhindern!
Hier die wichtigsten Atomnews aus NRW:



1. Jülich-Ahaus

Die Flut an Medienberichten zeigt bereits erste Wirkung: Röttgen will nicht vor die Kamera, die Gewerkschaft der Polizei ist gegen Castor-Transporte, die Polizei befürchtet den Einsatz aller 18 NRW-Einsatzhundertschaften (und hoffentlich noch einiger mehr ...), die Städte im Ruhrgebiet sind nach Medienanfragen alarmiert, die GNS (Betreiber von Ahaus und Gorleben) denkt nun auch über Schienentransporte nach und will die Castor-Transporte zu Konvois à 6 West-Castoren bündeln, die Landesregierung sagt nun, die Transporte seien nicht hinnehmbar, andere Medien sprechen von "Gorleben II" - usw. usw.



Einen besseren Start hätten wir uns nicht wünschen können, doch nun muss unser Protest konkret werden. Hier einige Aktionsideen:



a) Ahaus-Demo: 18.12.

Mobilisiert massiv für den 18. Dezember nach Ahaus. Toll wären trotz der Kürze der Zeit noch einige Sonderbusse, zumindest aber Mitfahrgelegenheiten aus möglichst vielen Städten. In Münster bereiten wir schon konkret einen Sonderbus vor (nähere Infos folgen).



Wichtig: Wer mit der Regionalbahn um 11.52 Uhr von Dortmund Hbf zur Demo kommt (Lünen: 12.10 Uhr, Lüdinghausen: 12.30 Uhr, Dülmen: 12.40 Uhr, Coesfeld: 13.01 Uhr), erreicht Ahaus um 13.19 Uhr. Die BI Ahaus organisiert vom Bahnhof zum Atommülllager einen Shuttle-Bus !! Der Shuttle-Service fährt nach der Demo auch zum Bahnhof zurück! Rückfahrt wäre dann ab Ahaus z. B. um 16.40 Uhr.



Die Demo beginnt um 14 Uhr mit einer Kundgebung und danach geht es traditionell um die Atomanlage. Im Anschluss an die Demo findet ein außerordentliches Bündnistreffen in Ahaus statt, um weitere Protestaktionen vorzubereiten (Ort wird noch bekanntgegeben)





b) Ratsresolutionen organisieren

Viele Städte zwischen Jülich und Ahaus sind oder können von den Castor-Transporten betroffen sein. Wir rufen euch deshalb dazu, stellt Anfragen in euren Stadträten, damit die bei der Bundes- und Landesregierung nach dem Stand der Dinge fragen. Wichtig wären möglichst viele Ratsresolutionen, mit denen die Stadtparlamente klar gegen die Castor-Transporte Stellung beziehen. Wenn das quer durch die Städte am Niederrhein und im Ruhrgebiet und im Münsterland gehen, wäre das ein wichtiges politisches Signal.





c) Öffentlichkeitsarbeit

- Ruft öffentlich zur Ahaus-Demo und zu Castor-Aktionen auf.

- Verbreitet den Mobilisierungsflyer zu Castor und Urananreicherung, der bei www.kein-castor-nach-ahaus.de zum Download bereitsteht.

- Bereitet Info-Veranstaltungen für Januar oder Februar vor. Ihr könnt auch gerne Leute aus Jülich, Ahaus oder dem Münsterland dazu einladen.

- Gründet örtliche Bündnisse, um vor Ort eine breite Basis für die Castor-Proteste zu schaffen.



d) Zeitplan

Noch ein Wort zum möglichen Zeitpunkt der ersten Castor-Fahrt: Darüber lässt sich momentan nur spekulieren, da die Castor-Transporte ja noch gar nicht vom BfS genehmigt sind und noch unklar ist, ob die Landesregierung tatsächlich ernsthaft politischen Widerstand leisten wird. Eins ist aber klar: Das Forschungszentrum, die Bundesregierung und die GNS würden am liebsten schon morgen auf die Piste gehen. Wir müssen also schnell handlungsfähig sein.





2. Anti-Atom-Landeskonferenz: 21. Januar

Am Samstag, 21. Januar, findet von 13-17 Uhr in Oberhausen die nächste Anti-Atom-Landeskonferenz statt. Ort: Kulturzentrum Fabrik K14, Lothringerstr. 64, 46045 Oberhausen (Anfahrt: www.fabrik-k14.de).

Der Ort ist sehr gut gewählt, weil Oberhausen genau zwischen Jülich und Ahaus liegt und am Schnittpunkt der wahrscheinlichsten Castor-Routen. Auch Urantransporte rollen durch Oberhausen. Wir haben also genug zu besprechen, um das Widerstandsjahr 2012 einzuläuten.



Ausdrücklich sind zur Landeskonferenz auch Interessierte und FreundInnen aus Nah und Fern eingeladen, da es ja um überregionale Themen geht!





3. Uran/Gronau

Bei aller momentanen Castor-Aufregung werden wir 2012 natürlich weiterhin entschlossen für die sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau kämpfen. Bitte merkt euch deshalb die folgenden beiden Großevents vor, zu denen wir überregional mobilisieren:



4. Februar, 10-18 Uhr: Internationale Urankonferenz Münster, Infos und Anmeldung: www.urankonferenz2012.de



11. März, 13 Uhr: Großdemo zur Urananreicherungsanlage Gronau am 1. Fukushima-Jahrestag





Ihr seht, es steht viel an, aber wir hatten auch 2010 schon eine derartige Situation, als die Majak-Castoren in Ahaus schon genehmigt und abfahrbereit waren - und dann in letzter Minute aufgrund unserer Proteste abgesagt wurden. Und in Gronau hat es niemals eine ähnliche Großdemo wie im April 2011 gegeben. Die Urananreicherung in Gronau ist politisch verwundbar geworden, deshalb werden jetzt nicht mehr locker lassen!



Wir laden euch ein: Macht mit, seid dabei - wir freuen uns auf euch und wir brauchen eure Hilfe, eure Ideen und eure Power für einen erfolgreichen Widerstand!



Castoren stoppen - Urananreicherung sofort stilllegen - Atomausstieg jetzt!



Atomfeindliche Grüße

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, BI "Kein Atommüll in Ahaus", SOFA Münster (www.sofa-ms.de, www.kein-castor-nach-ahaus.de, www.urantransport.de, www.urankonferenz2012.de)
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

18.12.11 Ahaus erste Demo

Osnabrücker 03.12.2011 - 12:36
Am 18.12. gibt es in Ahaus die erste Demo vor dem Zwischenlager und eine Reihe von Demos werden folgen. Kommt alle!

aktionen auf der autobahn denkbar?

AUTOr 04.12.2011 - 15:52
man hoerte mal von sehr langsamem fahren auf strecken die sehr lange kollonen bilden, von staus auf wichtigen strecken solte keine rede sein ; ) ein paar wagen wuerden ja schon reichen die mindestens ordentlich und schwer nach vorschrift fahren und so ruhig die staugefahr erhoehen, falls der transport nicht auf die schiene kommt.

EU befürwortet laut „SZ“ neue Atomkraftwerke

X 09.12.2011 - 09:23
EU befürwortet laut „SZ“ neue Atomkraftwerke

Die EU befürwortet einem Zeitungsbericht zufolge trotz des deutschen Atomausstiegs den Neubau zahlreicher Atomkraftwerke. Im bisher vertraulichen Entwurf „Energy Roadmap 2050“ bezeichne EU-Energiekommissar Günther Oettinger die Atomkraft als „wichtigen Faktor“, heißt es in einem Vorabbericht der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitag-Ausgabe).

Unterhändlern zufolge sehen die Details mehrerer Szenarien den Neubau von 40 Kernkraftwerken allein bis 2030 vor, wie es in dem Bericht weiter heißt.
Vorstellung kommende Woche

Das Papier soll der Zeitung zufolge in der kommenden Woche in Brüssel vorgestellt werden und ein europäisches Gerüst für die nationale Energiepolitik der nächsten Jahrzehnte liefern. Die Zweifel vieler Europäer an der Kernkraft erwähne das Papier zwar, halte sie aber offenbar für überwindbar.

„Eine neue Generation der Atomtechnik könnte helfen, die Abfall- und Sicherheitsbedenken zu adressieren“, zitiert die Zeitung aus dem Papier.

Auch eine finanzielle Förderung der Atomenergie in Mitgliedsstaaten ähnlich dem Erneuerbare-Energien-Gesetz für „grünen“ Strom in Deutschland halte die Kommission Unterhändlern zufolge für möglich. Sie könnte demnach Subventionen für Neuinvestitionen in Atomkraftwerke, zum Beispiel in Großbritannien, erlauben.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

Erdbeben nahe Ahaus — Kein Atommüll für den Krieg

Autonomes Bündnis für Ahaus — muss ausgefüllt werden