Cottbus Ein Licht der Mahnung-Rassismus tötet

Ziel und Kurs Cottbus 31.08.2013 12:03 Themen: Antifa Antirassismus Bildung Medien Soziale Kämpfe
In der Nacht vom 30. zum 31. August haben wir in Cottbus mit Kerzen jene Stellen unübersehbar erhellt, an denen zwischen dem 29. und 31. 08. 1992 ein Flüchtlingsheim in Brand gesetzt werden sollte. Die Lichter waren zahlreich, denn jedes einzelne galt dem Gedenken an einen Menschen, der in der BRD von Rassisten ermordet wurde.
Aus Protestgruppen ähnlich denen gerade in Hellersdorf, bildeten sich in den frühen Neunzigern die skrupellosen Mobs, die versuchten hunderte Menschen in den Feuertod zu treiben oder zu erschlagen. Wie auch in Hoyerswerda und Rostock organisierten in Cottbus Neonazis Waffen und Benzin, leiteten die Angriffe ein und ernteten Applaus. In den Nächten vom 29. bis zum 31. August 1992 versuchten mehrere hundert Nazis die Wohnblöcke des Sachsendorfer Asylbewerberheims mit Molotow-Cocktails in Brand zu setzen und ihre etwa 1000 Bewohner in den Feuertod zu treiben. Für den Mord auf der Straße hatten sie sich mit Messern, Baseballschlägern und Steinen bewaffnet. Nur der Einsatz von Feuerwehr und 300 Polizeibeamten konnte schließlich ein Blutbad verhindern und die Angreifer zum langsamen Rückzug zwingen.
Das ist die grausame Wahrheit. Auch in Cottbus hat sich gezeigt, zu welchen Taten die Neonazis wirklich bereit sind, wenn sie den Wind einer fremdenfeindlichen Grundstimmung im Rücken spüren. Sie wollten Menschen verbrennen und erschlagen. Nach der Mordserie des NSU braucht auch niemand mehr behaupten, dass dies ein isoliertes Problem der Neunziger war. Wir erinnern in Cottbus an den Pogromversuch deutscher Neonazis und an all die Menschen, die von RassistInnen ermordetet wurden. Wir lassen die Geschehnisse des August 1992 nicht in Vergessenheit geraten.
Wir setzen in Cottbus auch ein Licht der Mahnung, das hoffentlich bis nach Berlin scheint.
Der rassistische Mob, der gerade in Marzahn Hellersdorf aktiv wird, steht wieder unter der Führung von organisierten Neonazis.Weder in Cottbus, noch Berlin oder anderswo darf ihnen ein weiterer Anlauf zum Pogrom gelingen!
Unsere Solidarität gilt den Flüchtlingen und denen, die sich gerade in Marzahn Hellersdorf für sie einsetzen.

Rassismus tötet!

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