Das Massaker Vom 19 Dezember 2000

ADGH (18.12.2011) - Es ist der 19. Dezember 2000. In den frühen Morgenstunden drängen die Polizisten und das Militär der faschistischen türkischen Regierung, mit einer noch die dagewesenen Gewaltorgie, in 20 Gefängnisse ein. Ziel war es „die Terroristen vor ihrem eigenen Terror zu schützen“, „Um die Beziehungen mit der IMF aufzupolieren, müssen wir der Herr über die Gefängnisse werden“ (Zitat vom damaligen Ministerpräsidenten Bülent Ecevit).
Am 19. Dezember 2000 wurde ein Massaker gegen revolutionäre Gefangene ausgeübt!

Im Jahr 2000 hatte die faschistische türkische Regierung sich als Ziel gesetzt, die Gemeinschaftszellen in den türkischen Gefängnissen aufzulösen um die politischen Insassen in die sogenannten „F-Typ“ Gefängnisse zu stecken. Das „F-Typ“ Gefängnis Konzept sah es vor, die politischen Gefangenen in Isolationshaft zu stecken, wodurch den Gefangenen das letzte Stück soziale Leben in der Gefangenschaft genommen werden sollte. Isolationshaft bedeutet für die politischen Gefangenen in der Türkei und überall auf der Welt Folter, Repression, Vergewaltigung! Um sich gegen diese Maßnahmen seitens der Regierung zu wehren bzw. dies zu verhindern, wurde ein Hungerstreik von fast allen revolutionären Parteien ins Leben gerufen. Nach einer bestimmten Zeit wurde dieser Hungerstreik freiwillig in den Todesfasten umgewandelt. Am Tag des Massakers rückte die türkische Regierung mit Flammenwerfern, Baggern, Panzern, Maschinengewehren, Chemie- sowie Gasbomben an um den Widerstand der politischen Insassen zu brechen.

Dieser Angriff wurde mit dem Widerstand der politischen Gefangenen beantwortet. Sie errichteten in den Zellen Barrikaden aus Ihren Betten, Tischen, Stühlen etc. um das Eindringen zu verhindern. Der Widerstand dauerte mehr als vier Tage an, forderte 32 revolutionären Gefangenen das Leben. Mehrere hundert Personen wurden schwer verletzt. Durch den Einsatz von Gas- und Chemiebomben schmolzen bzw. wurde die Haut der Gefangenen verätzt. 6 Personen wurden durch den Einsatz von Flammenwerfern verbrannt – ermordet.


Bei dem Angriff wurden allein in Bayrampasa Gefängnis mehr als 6.000 Gas- sowie Chemiebomben benutzt.
Mehr als 400 Personen wurden nach dem Massaker ins Krankenhaus eingeliefert.
259 Personen befanden sich vor dem Massaker im Todesfasten.
357 Personen haben den Todesfasten nach dem Massaker fortgesetzt.
1656 Personen begannen mit dem Hungerstreik.
2145 Personen wurden im Rahmen des Massakers bzw. der Proteste Festgenommen.
8 Personen wurden, unter anderem mit Hilfe von Schlagstöcken, während des Massakers misshandelt.

20.000 Soladaten und 10.000 Polizisten nahmen an der Operation teil.

Das Massaker vom 19. Dezember 2000 werden wir nicht vergessen!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!
Kein Vergeben ! Kein Vergessen!
Es Lebe der revolutionäre Widerstand!
Hoch die internationale Solidarität!



VIDEO vom Massaker:  http://www.youtube.com/watch?v=K4ymI4ByCbM&feature=player_embedded
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 2 Kommentare an

der 11. Jahrestag? — (muss ausgefüllt werden)

umberto — ekko