DO: "Skindhead-Front" auf der Anklagebank

antifaschistische union dortmund 22.03.2012 20:33 Themen: Antifa Antirassismus
Wie der Dortmunder Lokalpresse zu entnehmen ist, wird nun bald gegen zehn Neonazis das Verfahren wegen des Überfalls auf die Kneipe Hirsch-Q im Dezember 2010 eröffnet. Die TäterInnen sind allesamt in der Skinhead-Front Dortmund-Dorstfeld organisiert. Auch der rechte Mörder Sven Kahlin gehört zu den angeklagten Neonazis.
Rückblick:
In den frühen Morgenstunden des 12.12.2010 griffen mindestens zwölf Neonazis aus dem Spektrum der Skinhead-Front Dortmund-Dorstfeld gemeinschaftlich die alternative Kneipe Hirsch-Q in der Dortmunder Innenstadt an. Die Kneipe und ihre Gäste wurden nicht zum ersten Mal Opfer eines gezielt geplanten und äußerst brutalen Nazi-Angriffs. Die Neonazis setzten dabei unter anderem Reizgase/Pfefferspray, zudem Stühle als Schlagwaffe sowie ein Messer ein. Mehrere Menschen wurden durch den Angriff zum Teil schwer verletzt. Nach einer Erstbehandlung vor Ort mussten sie mit dem Rettungswagen zur weiteren Behandlung in umliegende Kliniken eingeliefert werden. Der aktuelle Übergriff wurde glücklicherweise von einer Videoüberwachungsanlage aufgezeichnet. Das Dortmunder Antifa-Bündnis veröffentlichte ein halbes Jahr später eine ausführliche Auswertung zweier Überwachungskameras, die den brutalen Angriff dokumentierten.

Aktuelles Verfahren:
Im November vergangenen Jahres teilte die Staatsanwaltschaft Dortmund dann öffentlich mit, dass die Ermittlungen nach dem Überfall auf die Hirsch-Q am 12. „kurz vor dem Abschluss“ stünden. Einem Artikel der RuhrNachrichten ist zu entnehmen, dass - weitere vier Monate später - demnächst das Verfahren gegen zehn Neonazis eröffnet werden soll (das bedeutet auch, dass gegen mindestens zwei beteiligte AngreiferInnen keine Anklage erhoben wurde). Ihnen wirft die Staatsanwaltschaft Landfriedensbruch und schwere Körperverletzung vor. Nahezu alle Angeklagten sind einschlägig vorbestraft und müssen sich auch wegen anderer Delikte vor Gericht verantworten. Unter den zehn Angeklagten vor der Jugendkammer des Landgerichts ist auch der als extrem gewalttätig geltende Sven Kahlin, der 2005 den Punk Thomas Schulz in der U-Bahn-Station Kampstraße erstochen und nach der vorzeitigen Entlassung aus der Jugendhaft erneut Gewalttaten begangen hat.

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Ergänzungen

TeufelsAdvokat

TeufelsAdvokat 27.03.2012 - 12:39
Die Staatsanwaltschaft Dortmund kann keinen rechtsradikalen Hintergrund erkennen...

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