F-hain: Polizei als Baumfäller

Simone 27.02.2012 12:00 Themen: Repression Soziale Kämpfe Ökologie
Polizeieinsatz in Berlin-Friedrichshain. Soeben werden im Hof der Boxhagener Straße 33 Bäume gefällt unter dem Schutz der 22.Hundertschaft.
Die Fällaktion wurde vor einigen Tagen angekündigt um den ersten Schritt einer Luxussanierung einzuleiten.
 http://de.indymedia.org/2012/02/325403.shtml
Insgesamt vier Bäume werden jetzt gefällt um Dachgeschoßwohnungen mit Fahrstuhl und Balkone zu errichten. Den Bewohner_innen flatterten bereits Mieterhöhungsankündigungen von 100% und Duldungsklagen ins Haus.

Vor dem Haus stehende Menschen wurden von der Polizei weggeschubst, Bewohner_innen dürfen ihre Wohnung weder betreten noch verlassen. Die 22.Hundertschaft sichert die Arbeiten.

Das Haus "gehört" seit kurzem der Baubab Immobilien GmbH, Real Estate Investments, Oranienstraße 58, 10969 Berlin. Das ist eine Briefkastenfirma aus Italien.
Verwaltet wird das Haus von Dirk Ernemann, der die IVD Immobilienverwaltung, Holunderweg 20 in 15827 Blankenfelde führt.
Das Projekt wird von Heim & Balp ARCHITECTS, Ritterstraße 11 in 10969 Berlin realisiert.
 http://www.heimbalp.com/
Duldungs- und Räumungsklagen werden von der Kanzlei Schultz und Seldeneck, Bleibtreustr. 33
10707 Berlin verfasst, die sich auf die Vertreibung von Mieter_innen spezialisiert hat.
 http://schultzundseldeneck.de/
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Ergänzungen

Einfach alles lesen

Kontroverso 27.02.2012 - 23:16
In den verlinkungen ist ein anderer Artikel hier auf Indy verlinkt. Darin steht, dass aus den Wohnungen Eigentumswohnungen und Ferienwohnungen enstehen sollen. Wieviel Luxus soll es denn noch sein, damit es hier einige verstehen. Ihr findet es keinen Luxus einen Fahrstuhl im Altbau zu haben? WievieleFahrstühle gibt es denn in Berlin an Altbauten? Die wurden da agrantiert nicht wegen der Barrierefreiheit eingebaut.

Luxus bezieht sich hier eben eher darauf, dass es Luxus ist, dort noch zu wohnen, weil man sich das als Mieter nicht mehr leisten kann.

Bleibtreu 33: Kuriere als Gerichtsvollzieher

Bezahlte Poster 29.02.2012 - 19:44
Eine Spezialität von Schulz und Seldeneck besteht darin Kündigung per Kuriere von "Messenger" zu schicken und zwar 2: Einen als Zeugen!
Meistens zu extra teuren Spättarifen und Direktfahrten, die natürlich dem Opfer in Rechnung gestellt werden; dabei können zusätzliche Kosten als "Wartezeit" dazu kommen, wenn die Mieter, ihre Wohnungen oder Briefkästen nicht sofort gefunden werden können oder die Sendung deshalb zurück geht.
Vorteil: Im Falle von Gerichtstermin werden die Kuriere vor geladen. In dem Fall hat das Opfer eigentlich nur noch dann eine Chance, wenn es die Kuriere beim Liefern darauf hinweisen, daß sie am besten nicht da sind und nicht aufmachen sollen und die Kuriere bei einem Gerichtsverfahren sich an gar nichts erinnern.

Mietminderung bei Touristenlärm

Berliner 01.03.2012 - 15:15
aus dem Spiegel: (nur um einen thematischen Bezug zu haben):

 http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,818341,00.html

Müll im Treppenhaus, Lärm nach Mitternacht: Berlin-Urlauber bevökern seit einiger Zeit private Wohnhäuser, die Anwohner sind genervt. Nun urteilte der Bundesgerichtshof, dass ein Recht auf Mietminderung hat, wenn der Nachbar sein Zuhause privat an Rowdies vermietet.

Aktenzeichen: Bundesgerichtshof VIII ZR 155/11

Klagen gegen Touristen z.B. in Solidarität mit dem Mieterverein trifft den Vermieter an seiner empfindlichsten Stelle und verhilft zu einem Denkanstoss ..

Barbarossatraße 59

mieter 01.03.2012 - 15:35
Da ab 1.März bis zum 1. Oktober keine Bäume gefällt werden dürfen, haben viele Eigentümer_innen in den letzten Tagen noch für Tabula Rasa gesorgt. Auch in der Schöneberger Barbarossa-Straße, in der sich Mieter_innen seit Jahren gegen die Vertreibung wehren, wurden sämtliche Bäume und Sträucher gefällt.

Zur Homepage:

http:///barbarossastr59.dreipage2.de/index.html

 http://gentrificationblog.wordpress.com/2010/03/01/berlin-verdrangung-durch-luxuswohnprojekt-in-schoneberg/

Presseartikel zu Baumfällaktion

leserin 02.03.2012 - 01:41
In der Taz ist heute ein Artikel zu finden, der sich mit der Baumfällaktion in der Barbarossastraße und kurz auch in der Boxhagenerstraße befasst:

Weiterlesen:
 http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=bl&dig=2012%2F03%2F02%2Fa0143&cHash=f8ab83bbb9

Jedem seine Meinung - hier ein paar Fakten

Jaxell 07.03.2012 - 16:01
Verdrängung oder ja es gibt Menschen, die um bezahlbaren Wohnraum kämpfen müssen.

Die Meinungen die hier geäußert wurden sind eben Meinungen. Das ist ja jedem erlaubt.
Aber, bitte setzt euch mal mit der Wohnungspolitik in Berlin auseinander und das es Menschen gibt die sich über Monate hinweg bemühen, wohnen zu bleiben mit der berechtigten Begründung bezahlbaren Wohnraum zu bewahren.
Bei manchen Antworten hab ich den Eindruck, daß "Sie" sich vorstellen in der BOXI33 wohnen son paar Assis, die einfach nur Schmarotzer sind. Nur mal zur Info am Rande: Das ist ein haufen Arbeit was wir hier anstrengen. Und dieses Thema betrifft noch mehr Menschen in dieser Stadt.

Zu den geplanten Modernisierungen ist zu erwähnen:
- Die Instandsetzung der letzten Jahre, die von der betreffenden Hausverwaltung/ Eigentümern nicht durchgeführt wurden, obwohl es massive Mängel gibt, die immerwieder von verschiedenen Mietparteien bemängelt wurden in den den letzten Jahren.

- Diese Modernisierung, ist im Unterschied zu einer Sanierung, eine Verdeckung und Verschiebung der Instandsetzungskosten(eventuell sogar Neubaukosten), die in diesem Fall auf die Mieter und auf die Mieten nach der Sanierung umgelegt werden. Prinzip verstanden?!

- das Menschen hier unter Druck gesetzt werden.

- Bauarbeiten schon im Gange waren, obwohl es dazu keine Erlaubnis seitens der zuständigen Behörden gab. Der Hausstrom dazu verwendet wurde (usw.)

- Bewohner ohne Ankündigung der Maßnahme, wochenlang den Bauterror aushalten mussten.

- Berechtigte Härtefälle "auf Grund von geringem Einkommen" abgedroschen werden, um den Druck zu erhöhen.

-Die Baumfällungen in einer sehr "zweifelhaften Erlaubnis" des zuständigen Beamten durchgezogen wurde. (Begründung=Aufzug, Auflagen für den Eigentümer=keine, daß ist unüblich und mehr sag ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht dazu)

- Dieser Aufzug ausschließlich der Erschließung des Neubaus des Dachgeschosses dient. Also kommt mir nicht mit "habt doch Verständnis für die Oma im dritten Stock!"

Man könnte das noch um etliche Punkte erweitern. Diese paar Punkte lassen hoffentlich "die" nochmal nachdenken, die diese Menschen, die sich wehren als irgendwelche Spinner hinzustellen versuchen. Es gibt ein Haufen Rechtssprechung zu dem ganzen Thema und glaubt nicht wir hätten uns nicht schon alle damit massivst auseinandergesetzt. In diesem Sinne. Denken geht vor Schreiben ;-)

MFG

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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also — mal ganz

Soso — Anarchonachbar

Baumpflege — nicht um jeden Preis

Ach, wieso den Sozialneid??? — Anarchonachbar

@ fuckyou 28.02.2012 - 03:16 — Rola-nd Bi-alke

Bildniveau — Anarchonachbar

naja — egal

miez — the saw