[FFM]1200 bei Demo der kurdischen Jugend!

ATESH 22.04.2012 02:15 Themen: Antifa Militarismus Repression Soziale Kämpfe Weltweit
FFM: Demonstration der kurdischen Jugend gegen die Isolationshaft Abdullah Öcalans

Am heutigen Samstag, dem 21.04.2012 demonstrierten in Frankfurt am Main ca. 1200 kurdische Jugendliche und solidarische Menschen, um auf die Isolationshaft Öcalans aufmerksam zu machen und gegen die menschenverachtende Politik des türkischen Staats gegen die kurdische Befreiungsbewegung zu protestieren.
Die Demo unter dem Motto "Die Freiheit unseres Vorsitzenden ist unsere Freiheit, entweder Freiheit oder Freiheit!" (kurdisch: "Azadiya Reberte me Azadiya me ye, an Azadi an Azadi!") vereinte zwei zentrale Forderungen der kurdischen Bewegung: Die Freilassung des PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalans, der von weiten Teilen der kurdischen Bevölkerung als ihr legitimer Repräsentant gesehen wird, und die unmißverständliche Forderung nach einem Ende des Krieges und der Repression in Kurdistan.

Dutzende Busse Jugendlicher aus ganz Europa trafen schon am frühen Morgen in Frankfurt ein, und trotz des regnerisch-kalten Wetters versammelten sich die Jugendlichen bereits Stunden vor Beginn der Demonstration am Hauptbahnhof der Main-Metropole und machten mit Parolen, Fahnen und Musik auf ihr Anliegen aufmerksam. Erste Provokationen türkischer Faschisten wurden schnell beendet.

Gegen 11 Uhr setzte sich der Demonstrationszug mit unzähligen wehenden Öcalan-, PKK-, KCK- und KCR-Fahnen (Jugendorganisation der PKK) in Bewegung. Während Jugendliche Info-Flyer an Passant_innen verteilten, erschallten immer wieder laute Parolen und Gesänge in der Frankfurter Innenstadt. Neben klassischen Parolen der kurdischen Befreiungsbewegung skandierten die Demonstrierenden immer wieder "Hoch die internationale Solidarität", "A - Anti - Anticapitalista" und "Antifa Genclik Enternasional". Auch die Mitverantwortung deutscher Regierungen und Unternehmen für Kriege in aller Welt wurde thematisiert.

An verschiedenen Stellen der Route griffen die Bullen die Demonstration ohne Rücksicht auf Familien und teilweise sehr junge Menschen mit Pfefferspray und Schlagstöcken an. Diese Angriffe wurden u.a durch Böller- und Flaschenwürfen beantwortet. Direkte Festnahmen innerhalb der Demo wurden durch konsequenten Widerstand verhindert, es kam zu teils massiven körperlichen Auseinandersetzungen. Trotz der entschlossenen Gegenwehr vieler Jugendlicher kam es aufgrund des brutalen Vorgehens der Bullen zu erschreckend vielen Verletzten, darunter eine 12-jährige Demonstrationsteilnehmerin, die anschließend stationär behandelt werden musste. Soweit wir zum jetzigen Zeitpunkt wissen wurden 15 Menschen in Gewahrsam genommen, 4 vorläufig festgenommen.
Besonders auffällig war das Ausmaß rassistischer Anfeindungen und Einschüchterungsversuche durch die eingesetzten Bullen, die beispielsweise Demonstrierende offen als "Halb-Affen" diskriminierten und sie zum Verlassen des Landes aufforderten.

Trotz der vielen Verletzten und Festnahmen bleibt der Eindruck eines gelungenen Tages. Die Demonstration wurde bis zum Ende selbstbewusst und selbstbestimmt durchgesetzt, ein großes Publikum konnte in der Innenstadt erreicht werden. Außerdem erreichte uns im Laufe des Tages die gute Nachricht, dass die Genoss_innen in den türkischen Gefängnissen und in Straßbourg ihren mehrwöchigen Hungerstreik erfolgreich beendet haben. Erfolgreich insofern, als dass verschiedene europäische Gremien, u.a das Anti-Folter-Komittee (CPT) begonnen haben sich der kurdischen Frage und der Situation und Haftbedingungen Abdullah Öcalans anzunehmen. Außerdem hat der Hungerstreik und die ihn begleitenden Aktionen viele Menschen auf die aktuelle Situation in Kurdistan aufmerksam gemacht und so den Boden für eine weitergehende Solidarität mit der kurdischen Befreiungsbewegung bereitet.

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solidarität — roterliibanese

Propaganda entlarven — Liberto

die moderne PKK — franz

@franz — deine Mudda

nie wieder... — pedder

Die Flucht in Realitätsferne .... — InternationalistIn

xvbnx — jule

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