Flüchtlingsprotest in Eisenberg

Beobachter_innen 11.08.2013 20:21 Themen: Antifa Antirassismus Globalisierung Soziale Kämpfe Weltweit
Am Dienstag, den 30.07.2013 streikten Geflüchtete, mit Unterstützung der Romainitiative Thüringen, gegen die Missstände in der Erstaufnahmestelle des Landes Thüringen in Eisenberg. Unter dem Leitsatz „Wir sind Menschen-keine Tiere!“ wandten sie sich mit einer ganzen Liste von Vorwürfen an die Öffentlichkeit.
Flüchtlingsprotest in der Landesaufnahmestelle in Eisenberg-Initiative für Menschenrechte solidarisert sich mit Geflüchteten

Am Dienstag, den 30.07.2013 streikten Geflüchtete, mit Unterstützung der Romainitiative Thüringen, gegen die Missstände in der Erstaufnahmestelle des Landes Thüringen in Eisenberg. Unter dem Leitsatz „Wir sind Menschen-keine Tiere!“ wandten sie sich mit einer ganzen Liste von Vorwürfen an die Öffentlichkeit. Neben einer unzureichenden medizinischen Versorgung klagten die Bewohner_innen auch über schlechte Ernährung, eine mangelhafte Ausstattung mit Kleidungsstücken und die Menschenunwürdige Unterbringung in „Wohncontainern“ . So berichtete ein Geflüchteter das ihm, seiner schwangeren Frau und seinen beiden
Kindern nur sechs qm in einem Container zur Verfügung stehen. Skandalös auch, dass die seit dem 01.07.2013 abgeschaffte Residenzpflicht in Eisenberg immer noch Anwendung findet und die Auszahlung von Geldleistungen ohne Angabe von Gründen hinausgezögert wird. Auch eine unabhängige Beratungsstelle für die Geflüchteten im Haus ist nicht (mehr) vorhanden. Die Vorwürfe reichen weit bis hin zur sexuellen Belästigung im Heim lebender Frauen durch das Wachpersonal.

Zeitgleich zu der Aktion „Wir sind Menschen-keine Tiere!“ gründeten Bürger_innen aus Eisenberg die „Initiative für Menschenrechte“. Die Initiative solidarisiert sich mit den Forderungen der Streikenden und fordert folgende Punkte:
Wiedereinsetzung einer unabhängigen Ansprechperson
eine ausreichende, medizinische Grundversorgung für die Bewohner_innen
fristgerechte Auszahlung der den Bewohner_innen zustehenden Geldbeträge
Überprüfung des Wachpersonals
ausreichende und gesunde Verpflegung für die Bewohner_innen
Weiterhin fordert die Initiative, das für die Bewohner_innen die Kontaktaufnahme mit Presse und Bürger_innen keine Sanktionen zur Folge hat.
Am 01.08.2013 hielt die Initiative eine erste Kundgebung vor dem Heim ab um sich auch praktisch
mit den Bewohner_innen zu solidarisieren. Es wurde gekocht, Redebeiträge gehalten und eine Musikanlage aufgebaut. Ein offenes Mikrofon gab den Bewohner_innen und Unterstützer_innen die
Gelegenheit ihren Protest persönlich zu äußern. Ziel dieser Kundgebung, die unter dem Motto „Für Menschenwürdige Lebensbedingungen von Geflüchteten in Eisenberg“ stand, war die Kontaktaufnahme mit den Bewohner_innen im Heim. An der Kundgebung nahmen ca. 100 Menschen teil.

Links:
 http://thevoiceforum.org/node/3296#sthash.rB3Hoc32.dpuf
 http://www.jenatv.de/soziales/Streikaktion:_Fluechtlinge_protestierten_in_Eisenberg_gegen_die_Lebensbedingungen_im_Heim-16910.html
 http://alle-bleiben.info/
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Ergänzungen

@ Naseweis

Bolle 12.08.2013 - 19:44
Das war in Eisenhüttenstadt nicht in Eisenberg!