Flugblattaktion Dessauer Nazis

Gruppe dessauer Verhältnisse 18.02.2012 20:04 Themen: Antifa Antirassismus
Mittlerweile sollte Dessau bei jedem/jeder für rassistische Zustände bekannt sein. Bekannt dafür, dass im Jahr 2000 Alberto Adriano im Stadtpark von drei Neonazis ermordet wurde. Bekannt dafür das Oury Jalloh in einem Dessauer Polizeirevier verbrannte.
Aktuell bringt mensch Dessau mit einer Masse von bis zu 400 Demonstrant_innen in Verbindung, die gleich zwei mal durch Dessau marschierten und Parolen wie „Deutschland den Deutschen – Ausländer raus“ oder „Hier marschiert der Nationale Widerstand“ skandierten.
Auslöser dieser zwei Demonstrationen war, dass ein Nichtweißer einen Weißen – ausgerechnet Spieler des rechtslastigen Fußballvereins ASG Vorwärts Dessau – niedergestochen haben soll, weil dieser sich in einen vermeintlichen Raub eingemischt hätte. Angemeldet wurden die Demonstrationen von einschlägig bekannten Neonazis. Dies schreckte die Dessauer Bevölkerung jedoch nicht ab, an diesem „Trauermarsch“ für den Spieler des Fußballvereins ASG Vorwärts Dessau, teilzunehmen. Nun tauchte ein Flugblatt auf, welches genau diese Demonstrationen thematisiert. Es ist davon auszugehen, das die Initiator_innen der Demonstration den Verfassern des Flugblattes zumindest nahestehen. Wenn mensch dieses Flugblatt liest, stolpert er/sie des öfteren über eine rassistische und völkische Wortwahl. Zu nennen ist die Bezeichnung eines Menschen als „maximal pigmentiert“ oder die Behauptung, demokratische Verhältnisse wären von „etablierten Parteien und politisch korrekten Vereinen“ dominiert. Diese stehen im Kontext mit der Furcht vor einem „aufbegehrendem Volk“, welches wohl die Definition des „Aufschrei der Vernunft“ untermauern solle. Des weiteren wird akribisch versucht, sich nicht als „rechtslastig“ oder „Rassistenmob“ deklarieren zu lassen und im selben Atemzug das Agieren gegen rechts als „sinnlose Steuergeldverschwendung“ darzustellen. Aus welchem Personenkreis dieses Flugblatt stammt, wird besonders durch die Mobilisierung für den „Trauermarsch“ am 10.3., der von einschlägigen Neonazis organisiert wird, deutlich. Dies zeigt, dass Neonazis immer noch aus Ereignissen Sympathien schlagen wollen und verdeutlicht die Gefahrenlage, mit der Menschen mit Migrationshintergrund und Antifaschist_innen, Antirassist_innen konfrontiert sind. So wird die Gruppierung NoNazis-Dessau für „unsägliche Dessauer Zustände“, die eben nicht dem rassistischen Konsens von Dessau entsprechen, verantwortlich gemacht. Eine offene antifaschistische und antirassistische Haltung sorgt in den Augen der Verfasser_Innen des Flugblattes für eine „neue Dimension“ dieser „unsäglichen...Zustände“. Dass in dem Flugblatt explizit erwähnt wird, „Nur du kannst etwas in unserer Stadt ändern!“, ist reiner Zynismus. Wie soll Mensch etwas ändern, wenn der angestrebte Zustand schon lange vorhanden ist? Welcher Zustand vorherrscht, lässt sich wohl aus der Dessauer Chronik schließen  http://dessauerverhaeltnisse.blogsport.de/2012/02/15/chronik-dessauer-verhaeltnisse/. Dennoch gilt es, den rassistischen Konsens von Dessau zu benennen und anzugreifen. Wir wollen ein klares Zeichen gegen einen rassistischen Volksmob, rassistische Polizeibeamte und Behörden und einen von Vertuschung geprägten Prozess im unaufgeklärten Fall von Oury Jalloh setzen. Kommt alle am 25.02. zur bundesweiten antirassistischen Demonstration nach Dessau. Den rassistischen Konsens brechen!!! Dessauer Verhältnisse angreifen!!!
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Zugtreffpunkt: Von Berlin nach Dessau

Mensch 19.02.2012 - 01:30
Für die Demo am 25.02. in Dessau gibt es einen Zugtreffpunkt für Anreisende aus Berlin/Umland.

Zugtreffpunkt zur gemeinsamen Anreise aus Berlin | 10:15 Uhr Alexanderplatz (S-Bahngleis)

18.02.2012 Bilder

Sachse 19.02.2012 - 18:29

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige den folgenden Kommentar an

antifaschistische jeti-ritter — vs bürgermob