HRO: NPD-Kundgebung floppte erneut

Jk_1 01.08.2013 13:31 Themen: Antifa Antirassismus Blogwire Repression
++ erneut NPD-Kundgebung auf dem Rostocker Neuen Markt +++ riesiges Polizeiaufgebot schützte Pastörs und co. +++ mehr als 300 Menschen protestierten gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit +
Aktuell fährt die NPD im Rahmen ihrer „Asyltour“ kreuz und quer durch Mecklenburg-Vorpommern, um während Kundgebungen gegen alles und jeden zu hetzen, der nicht in ihr krudes Weltbild passt. Im Mittelpunkt ihrer Hetze stehen dabei Flüchtlinge die in MV leben.

Vergangenen Freitag kam die NPD auch nach Rostock. Auf dem Neuen Markt wollte der stellv. NPD-Bundesvorsitzende Udo Pastörs seine Hasstiraden verbreiten – doch daraus wurde nichts. Über 250 Gegendemonstrant_Innen pfiffen und buhten die kleine NPD Truppe aus, schließlich flogen sogar Eier, Obst und Gemüse auf den NPD-Landtagsabgeordneten und seine Kameraden. Nach nur einer knappen Stunde zogen die Nazis mit ihrem sogenannten „Flaggschiff“ wieder ab – eine halbe Stunde früher als geplant.

Heute kamen die NPDler_Innen wieder. Die Schmach der vergangenen Woche wollten sie wohl nicht auf sich sitzen lassen, doch auch diesmal mussten sie starken Protest hinnehmen. Schon lange vor dem offiziellen Beginn der Kundgebung standen die ersten Gegendemonstrant_Innen auf dem Neuen Markt herum und staunten nicht schlecht: Die Polizei sperrte weiträumig das Kundgebungsgebiet ab. Mit Hamburger Gittern sicherten Einsatzkräfte der Polizei den Platz für die NPD. Eine Vielzahl von Polizeiwagen standen herum und schlossen schließlich die Sicherheitszone für die Rassist_Innen. Wirkte schon das Polizeiaufgebot von knapp 50 Beamt_Innen vergangenen Freitag überdimensioniert, so fanden sich die Rostocker Bürger_Innen dieses mal in Zeiten des G8-Gipfels 2007 zurück versetzt. Ein martialisches Polizeiaufgebot - unter anderem mit Zivilbeamt_Innen und BFE-Einheiten - sicherten den Neuen Markt, führten Taschenkontrollen durch und kontrollierten zeitweise Personalien.

Mehr als 300 Menschen versammelten sich schließlich um die Absperrungen und pfiffen und buhten die Nazitruppe erneut aus, als diese mit ihrer Kundgebung um halb zehn begannen. Ununterbrochenes Pfeifen und Rufen ließen der NPD auch dieses Mal keine Gelegenheit, ihre rassistische Hetze zu verbreiten. Zu Eierwürfen kam es indes nicht, die Polizei schützte die Nazis – wie so oft in der Vergangenheit. Mindestens ein_e Gegendemonstrant_In wurde während der Proteste von der Polizei festgesetzt.

Nach gut zwei Stunden packten die Kameraden ihre sieben Sachen und fuhren – immer noch beschützt durch starke Polizeikräfte – von dannen. Unterm Strich konnte die NPD auch dieses Mal keinen Erfolg verbuchen. Zwar mussten Pastörs und co. ihre Kundgebung nicht vorzeitig abbrechen, dennoch konnten sie ihre Veranstaltung nur mit Hilfe der ihnen angeblich so verhassten bundesdeutschen Staatsmacht durchführen. Noch mehr Gegendomonstrant_Innen als vergangenen Freitag machten den fehlenden Eierregen mit lautem Getöse wett. Rostock bleibt auch in Zukunft ein schwieriges Pflaster für die Rassist_Innen von NPD und Kameradschaften.
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