Indymedia muss sich ändern

be the media 11.03.2012 01:34 Themen: Indymedia
Die Struktur und die Moderationskriterien von Indymedia müssen sich ändern.
Die Struktur und die Moderationskriterien von Indymedia müssen sich ändern.

Es kann unserer Meinung nicht sein,
daß auf der Seite von Indymedia seit nunmehr fast zwei Stunden (exakt seitdem 10.März, 23.23) Nazi-Postings (mit Hakenkreuzen) drauf stehen ohne sie zu löschen,
daß über 24 Stunden homophobe Äußerungen,
daß stundenlang eine Geschichte über den baskischen Käse zu lesen sind,
daß u n ü b e r p r ü f t "vermeintliche Spitzel" mitsamt Fotos geoutet werden
daß s t ä n d i g Nazis hier posten und es oft l a n g e dauert, bis das runtergenommen wird
daß sexistische Kommentare oft tagelang nicht gelöscht werden
und und und
wir denken, daß sicherlich noch viele Beispiele finden lassen.

Wir sind mit der bisherigen Moderationspolitik nicht einverstanden.

Im Grunde genommen gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten

1. Die Moderationskriterien ändern sich und kein Artikel erscheint mehr ohne vorher kontrolliert und gelesen zu werden. Die evt. eintretende fehlende Aktualität müßte dafür in Kauf genommen werden. Wir würden das befürworten. Allerdings wäre es sinnvoll, daß sich mehr Leute in die Indymedia Struktur einklinken.

2. Sollte sich aus ideologischen oder anderen Gründen die Moderationspolitik nicht ändern,
könnte von außen, also von uns, den User_innen und Gruppen und politischen Zusammenhängen, die indymedia nutzen, versucht werden auf Indymedia durch Debatten, geäußerte Kritik und offene Briefe Einfluß auf die Moderations-und Veröffentlichungs-Politik zu nehmen. Sollte dies scheitern, müßte dann in einem nächsten schritt überlegt werden , was das für uns aus der Perspektive einer linken, emazipatorischen Publikations politik bedeutet. Zu überlegen wäre dann, allerdings nicht vereinzelt, sondern in gemeinsamer Anstrengung und Auseinandersetzung,ob evt. eine neue alternative Indymedia-Strukur aufgebaut werden sollte und könnte.

Unser Ziel sollte dabei sein, ein unabhängiges Nachrichtenportal zu schaffen, in der die Berichte und Informationen nicht von Nazi-Postings etc.. durchtränkt sind.

Wir haben diesen Beitrag nicht geschrieben, um Indymedia zu dissen oder zu beschimpfen.

Wir wollen eine konstruktive Debatte mit Vorschlägen zur Veränderung.

Wir denken und glauben damit auch nicht alleine zu stehen, daß sich etwas ändern muß und

wir glauben auch, daß eine allgemeine, sich häufende Unzufriedenheit inzwischen von den Mods und Macher_innen von Indymedia auch selbst bemerkt sein muß.

Für eine solidarische Debatte

Berlin, 11.März 2012

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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

berlin.indymedia.org

Kein Scherz 11.03.2012 - 01:56
go for it!

also

claudi 11.03.2012 - 02:22
"Die Struktur und die Moderationskriterien von Indymedia müssen sich ändern."

finde ich nicht----- aber fielleicht könnten die mods mal öfters vorbei schauen als einmal in 24 Std. da schaue ich ja mehr vorbei.

du ziwi

ant 11.03.2012 - 02:33
@be the media 11.03.2012 01:34

(das ist einfach nur dumm was du da schreibst)

---1. Die Moderationskriterien ändern sich und kein Artikel erscheint mehr ohne vorher kontrolliert und gelesen zu werden. Die evt. eintretende fehlende Aktualität müßte dafür in Kauf genommen werden. Wir würden das befürworten. Allerdings wäre es sinnvoll, daß sich mehr Leute in die Indymedia Struktur einklinken----

jemand der sowas scheibt wie ihr kann nur zivi , naiv , stalinist oden nazi sein. verpisst euch.

vorsichtig

fine 11.03.2012 - 02:45
@@be the media 11.03.2012 01:34

das gibt es schon bei der "jungen welt"

alter, schaue da vorbei....... viel spass

@be the media

a 11.03.2012 - 03:23
"für eine solidarische debatte"

1. indy besitzt aufgrund der von euch genannten gründe nicht die technischen voraussetzungen für eine solidarische debatte: wär ich ein troll oder nazi, dem es nur ums provozieren geht, wird es immer einfach sein, durch scheinbar linke, aber beleidigende kömmentare etc den ansatz einer kostrutkiven debatte zu unterminieren und für streit zusorgen.

als diskussionsmedium war indy auch nie gedacht.
da hilft meines erachtens nur, soch das 'idymedia-auge' anzutrainieren, sprich, all die ekligen sexistischen, homophoben oder sonstwie unemanzipatorischen etc kommentare, zu überlesen, auch wenn es ärgerlich ist, diese unter einem guten artikel zulesen.

da sind die zeitlichen kapazitäten der mods offenkundig nicht ausreichend.


2. was anderes sind brisante infos in artikeln oder ergänzungen, wie nennung von adressdaten einzelner antifas oder gezielt oder fahrlässig gepostetes insiderwissen, dass repression nach sich ziehen könnte:

hier wäre tatsächlich eine schnelle reaktion von nöten, zB durch einführung eines 'melde' oder löschantrag-buttons. (der dann natürlich nicht für jede kleinigkeit verwendet werden sollte).

3. letzlich hängt alles davon ab, eine möglichst weitreichende, sich überlappende abdeckung in der betreuung von indy zu organisieren. da ich keine ahnung von den vorhandenen zeitlichen kapazitäten des mod-kollektivs habe,fände ich ein wenig tranpsarenz in der sache nicht schlecht.

4. so sehr ichs nachvollziehen kann, gefühlt gibt es 1x pro monat diese debatte, hervorgerufen durch irgendwelche ärgerlichen vorfälle. leider bleibt eine weitergehende initiative, derer, die nach veränderungen rufen, dann meist aus, wenn sich die erste empörung gelegt hat.
trotzdem kann es so nicht bleiben.

mal ganz nüchtern betrachtet

(muss ausgefüllt werden) 11.03.2012 - 05:19
vorneweg: vor 8-10 jahren war indymedia tatsächlich DIE plattform, auf der mensch sich infos holen konnte, berichte & recherchen abseits der mainstreampresse finden konnte, kurzum: für eine linke, kritische öffentlichkeit "von unten" unverzichtbar war.

das ist mittlerweile komplett vorbei. das open posting von indymedia.de ist zu einer einzigen drecksschleuder verkommen, wo sich nazi-postings, artikel von völlig verwirrten spinner_innen, werbespam von dating- und pornoseiten und anderer müll komplett ungestört ausbreiten können. besonders krass zu beobachten am samstagabend, an dem sich die indy-mods anscheinend besonders gerne eine auszeit gönnen.

gleichzeitig werden alle artikel, die in eine der oben genannten kategorien fallen, weder auf die startseite/den newswire übernommen noch dauerhaft im open posting übernommen. das heißt, letzten endes kontrolliert also doch irgendwer die inhalte. also, ganz einfacher vorschlag: JEDER artikel steht ab sofort unter moderator_innenvorbehalt. öffentlich sichtbar wird ein artikel erst dann, nachdem ihn ein_e mod gelesen und für (zumindest halbwegs) sinnvoll befunden hat. ja, dieses vorgehen kann bedeuten, dass nur noch 3 artikel pro tag und nicht mehr 3 artikel pro stunde veröffentlicht werden. aber sich mehr in richtung qualität als quantität zu orientieren ist im falle von indydmedia schon längst überfällig.

Mehr Struktur

Mehr Zeit und Leute 11.03.2012 - 11:03
Zwei zentrale Probleme:

1. Die von den ModeratorInnen eingesetzte Zeit reicht für eine Moderation nicht aus.

2. Die Zeitpunkte, Zeitintervalle der Moderation sind zu groß.


Ursachen:

1. Zu wenige ModeratorInnen

und / oder

2. Die Motivation bei den ModeratorInnen ist nicht mehr so gegeben.


Folgen u.a.:

1. Gravierende:
Falsche Outings, Nazi-Falschmeldungen, die Verwirrung stiften können

2. mittlere
Nazi-Hetze, Hakenkreuzschmierereinen etc.

3. geringere
Artikeln von SpinnerInnen, Schrott und Unfug.

zu.: 3. Kein Problem, kann jedeR überlesen

zu 2. Sollte innerhalb von 12 Stunden beseitigt sein.

zu 1. Sollte innerhalb von 30 Minuten beseitigt sein.
Der angesprochene Meldebutton ( auch wenn dieser mißbraucht werden kann) kann dabei hilfreich sein.

Richtig gelöst werden kann es aber nur, wenn ständig (bis auf die Nachtzeiten) es eineN ZuständigeN gibt, die/der innerhalb von 30 Minuten aktiv werden kann.
D.h. die Moderation muss zeitlich aufgeteilt werden. Die ModeratorInnen müssen mehr Zeit inverstieren oder / und es müssen neue ModeratorInnen dazu kommen.

erstmal zu ende denken

blubb 11.03.2012 - 11:39
an die tollen und konstruktiven kommentare a la "junge Welt" und "verpisst euch", wunderbar das ihr nachgedacht und dann geschrieben habt; aber jetzt sarkasmus off

der vorschlag ist an sich gut. denn wie ein weiterer user bereits beschrieben hat, haben wir die situation das artikel gelöscht und gesperrt werden auf indymedia ja bereits; das natürlich zwangsweise.
worum es jetzt gehen muss ist dies sinnvoll zu koordinieren.
die ersten schritten für so etwas wären ein katalog was nicht gepostet wird:
nazischeiß, homophobe artikel und vor allem artikel zu interna linker organisationen und privatpersonen die nicht überprüfbare und schädliche angaben machen. indymedia ist nicht da um die konfliktlinien der linken untereinander ins netz zu verlagern.
auch wenn immer wieder einige sehr durchdachte personen indymedia für nichts anderes benutzen als andere linke zu dissen und zu diskreditieren.

also nochmal zum wichtigen: die "zensur" (wenn man das so nennen will) ist faktisch schon längst auf der seite angekommen, notgedrungen. organisieren wir sie sinnvoll

Neue Leute?

Ex-Mod 11.03.2012 - 13:22
Eins der Hauptprobleme ist, dass es schwierig ist, neue Leute zu finden, die erstens motiviert sind bei indymedia wirklich mizuARBEITEN (pöses Wort für Linke) und die alltägliche Moderationsarbeit ist auf Dauer keine angenehme Arbeit. Es ist eine Sisyphusarbeit, die nie endet. Und zweitens - und das ist wahrscheinlich noch ein viel größeres Problem - müssen es Leute sein, die es schaffen, etwas über den Dingen - vor allem den Szenekonflikten - zu stehen. Sonst bekommt indymedia ruckzuck ideologische Schlagseite und verkommt zu einem Nullachtfuffzehn Sektenportal.

Dazu kommen noch die inzwischen doch sehr altbackene Technik und die ungeklärte Frage, wie linke Medienarbeit im aktuellen Internet, wo die "Revolutionen" inzwischen über facebook und twitter stattfinden aussehen sollte und ob ein Projekt wie indymedia tatsächlich weiter gebraucht wird, oder ob es nicht inzwischen andere Wege der Informationsverbreitung gibt. Dieser letzte Punkt sollte vor allem geklärt sein, bevor man sich Gedanken über eine zukünftige Struktur von indymedia macht.

"Ergänzung zulassen/nicht zulassen"

button 11.03.2012 - 13:49
Geht das? Würde Zeit ersparen. Jede/r Autor/in kann selbst entscheiden, ob Ergänzungen zugelassen werden sollen. Wenn er/sie ergänzen will, geht das natürlich. Athen u.a. hat das so...

Indymedia muss endlich im Web ankommen

FU-Bar 11.03.2012 - 14:32
* beschafft/macht euch endlich ein gültiges SSL-Zertifikat
* entdeckt Ajax
* akzeptiert, dass es ein Bedürfnis nach Diskussionen und nicht nur "inhaltlichen Ergänzungen" gibt
* informiert euch, wie andere das mit der Kollektivmoderation machen - keine Mitmachschwellen
* weg mit Verstecken und "muss ausgefüllt werden", ein Pseudonym kann man auch zufällig vergeben

Raus aus dem autoritär-autonomen ZK-Mief, raus aus Oberlehrerdeutschland, rein ins Web!

ein wenig mehr unaufgeregtheit wäre auch ein

mein name 11.03.2012 - 15:26
...eine denkbare möglichkeit.

die im artikel angedeuteten vorfälle waren sicherlich im weitesten sinne peinlich bis ärgerlich. aber ich gebe zu bedenken, dass die aktualität mehr oder weniger eins der wichtigsten kriterien für mich ist, indymedia zu meiner startseite im verwendeten webbrowser zu machen. es ist auch richtig, dass mich nazi-postings und troll-comments oft derbe ärgern...gleichzeitig ist mir aber auch bewusst, wie sehr gerade die offenheit der indymedia-struktur einer umfassenden bandbreite emanzipatorischer strömungen hilft überhaupt gehört (respektive gelesen) zu werden, daher stehe ich dem im text weiter oben geäußerten vorschlag eher ablehnend gegenüber.
was die sogenannten "spitzel-vorwürfe" und "outings" von genoss_innen betrifft, wäre meiner meinung nach den "nazi-"/"vs-" oder "bullen-" trolls schon viel mehr wind aus den segeln genommen, wenn hier allgemein etwas gelassener mit derartigen beiträgen umgegangen würde. was heißt das? nun ja, vor ungefähr einer woche wurde auf beiden indys (de. und linksunten.) ein beitrag zur angeblichen spitzel-tätigkeit einer genoss_in aus einer prominenten berliner gruppe veröffentlicht. dieses nahmen viele user dieser plattform zum anlaß wild in der gegend herum zu spekulieren. ich bin nun nicht gerade ein insider, was das betrifft, kann mir aber durchaus vorstellen, dass diese ausgangsituation ein eldorado für datensammler_innen und schnüffler_innen ist. für alle beteiligten wäre es sicherlich sinnvoller gewesen mit dem "szene-klatsch und tratsch" vielleicht ein bisschen hinterm berg zu halten, oder sich woanders, aber nicht auf indymedia darüber auszutauschen, von wortwahl und abstrusesten bezichtigungen auch mal abzusehen und insgesamt weniger hysterisch und vielleicht ein bisschen analytischer und rationaler an solche situationen heran zu treten.
für eine 24/7 moderation fehlt es vermutlich dem konzept indymedia an "personal". das kennen sicherlich viele andere und ich auch aus anderen zusammenhängen, denn schließlich ist derzeit keine emanzipatorische "massenbewegung" in d-land in sicht. so vermutlich auch nicht bei indymedia. nazi-postings, sowie polit-sekten, die in ermangelung einer eigenen notwendigen infrastruktur, diese plattform als litfasssäule nutzen müssen ( für bspw. veranstaltung: volkskrieg der starken macker in xy) gab es hier von anfang an und wird es voraussichtlich auch bei einem "mehr" an moderation immer geben. das was indymedia eigentlich von anfang an gefehlt hat und auch immer noch fehlt, ist ein forum, in dem sich all die vielen "internet-revoluzzer_innen" so richtig balgen können. ich glaube das die existenz eines solchen forums die moderation von indymedia durchaus vereinfachen würde. nur da darf mensch sich dann auch nix vormachen, die probleme über die wir hier "debattieren" würden sich dort natürlich ins unendliche auftürmen.... vielleicht erledigt das aber auch die zeit, denn ich denke, dass sich tatsächlich die ernsthafteren diskussionen schon in den bereich der sog. "social-media" verlagert haben (und zwar ohne das dadurch der informationsaustausch über indymedia an bedeutung verloren hätte). den vorschlag eines "bewertungsbuttons"/ "meldebuttons" halte allerdings auch für sinnvoll auch wenn dabei zumindest in bereichen, in denen es derbe viel konfliktpotential gibt, dieser inflationären gebrauch findet.

Realitätsabgleich

Fabian 11.03.2012 - 17:06
Indymedia ist ein Spiegel der Offline Verhältnisse. Wenn Ihr Menschen überlest, weil Ihr der Meinung seid deren Kommentare wären gefährdend, bzw. Ihr festlegt welches Verhalten emanzipatorisch solidarisch ist und wessen nicht, ist es kein Wunder dass es Menschen gibt die dieses Medium vereinzelt nutzen müssen. Ich bezweifel dass es sich dabei um Nazis oder Zivis handelt! Aber das will einfach nicht eingesehen werden, dass für die Traumatisierung einer ganzen Generation an User_Innen die Community mit verantwortlich ist und dass Indymedia als Projekt Mitschuld hat dass dieses Medium durch dieseCommunity bestimmt wird und nicht durch eine Transparenz die allen User_Innen gerecht wird. Es wird auch nicht überprüft wer was wann wirklich gepostet hat. U.a. verweigert mir die Rote Hilfe nach über einem Jahr aktiver Mitarbeit (!) den Wiedereintritt wegen angeblichen Indymedia-Posts. Wenn man soeinfach linke Strukturen sprengen darf, dann scheint kein Interesse daran zu bestehen, einen seriösen Umgang miteinander zu finden. Da kann dann jederNazi sich als mich ausgeben und schwups flieg ich dafür aus den Organisationen ?! Da posten jahrelang die immer selben Schicksale und sie werden einfach als Trolls ignoriert. Das ist kein Umgang mit dem sich irgend etwas verbessern wird.

Ich wünsche mir eine Registrierung bei Indymedia die mit offline Daten abgeglichen wird, so dass alle die ohnehin kein Interesse an Indymedia haben, lieber auf andere Medien wechseln oder n Problem damit haben zu dem was sie tun zu stehen, ausgegrenzt wird und wir uns mal alle untereinander ein wenig näher kommen können. Auf einem Terreain dass wir dafür nicht im Knast landen, aber schon effektiv genug, damit wir Online die Realität vor uns haben, die offline besteht.



Relax!

xyz 11.03.2012 - 17:25
ähhm, also ich würde nachdrücklich dafür plädieren die Veröffentlichungsstruktur, d.h. die Trennung von OpenPosting und regulärer Startseite so zu belassen. Und so ganz kann ich die Aufregung auch nicht verstehen: Jede_r weiß das im "Open Posting" jeder seinen quatsch veröffentlichen kann; und mittlerweile ist wohl auch allseits bekannt, das dies zB von Nazis intensiv genutzt wird.
Deshalb sollte doch bekannt sein das die openposting Beiträge mit Vorsicht zu genießen sind?!
Und trotzdem bin ich dafür dieses in der jetzigen Form zu belassen: auch in der Linken gibt es bekanntlich und auch viele fundamentale Meinungsverschiedenheiten; und diese gilt es nicht "auf Linie" zu bringen (wie manche das anscheindend gerne wollen) sondern auszutragen. Welche Inhalte für indymedia politisch akzeptabel sind, welche Beiträge wichtig entscheiden die Mods, durch Freigabe für die Startseite oder Löschen/verstecken..das ist einerseits notwendig, anderseits birgt das die Gefahr einer gewissen Willkür. Das OpenPosting schaft (zumindest für diejenigen die öfters reinschauen) diesbezüglich eine gewisse Transparenz (was kommt auf die Startseite/was wird gelöscht) auf die ich nicht verzichten möchte!

@ realitätsabgleich

a 11.03.2012 - 18:07
ich kann deine ergänzung nicht ganz nachvollziehen. es ist doch völlig klar, welche art von kommentaren/spam gemeint ist, der regelmäßig auftaucht und indymedia zunehmend diskreditiert, von den gefährlicheren sachen ganz zu schweigen.
da ist keine besondere

ziel von indymedia, zumindest meinem verständnis nacha, war und ist, eine plattform für unabhängigen, strömungsübergreifenden graswurzel-medienaktivismus zu bieten, um über geplante und gelaufene kampagnen usw. zu informieren, hintergrundartikel zu themen zu schreiben, wie sie in anderen medienformaten, auch linken, mitunter nicht gedruckt würden etc.
diese funktion ist immer noch die entscheidendste, da bei der bestehenden fraktionierung niemensch den überblick über all die blogs, websites etc behalten könnte, wenn indy als überblicksmedium fungierte.

problem ist, das die ergänzungsfunktion, gedacht, um zu kurz gekommene inhalte zu ergänzen oder ggfs zu kritisieren, mittlerweile großteils zur diskusssion, zum diffamieren, zum abladen von frust, hass, spott, häme, spam usw. genutzt wird und dadurch teils reale konflikte entstehen.

natürlich spielen auch bullen, nazis usw. mit rein, nachdem sie mitbekommen haben, dass sich mit irreführendem spam ganz schön verwirrung sitften lässt zB indem bekannte szenekonflikte immer und immer wieder aufgewärmt werden. und es gibt menschen, die indymedia als persönliche therapieplattform für eigene probleme missverstehen, namen/wiederkehrende nicks will ich hier nicht nennen.

dazu kommt noch die funktion als terminkalender, live-ticker, ebenfalls etwas,wofür indy nie gedacht war und nur ungenügende technische voraussetzungen bietet (überprüfbarkeit, artikel schlecht auffindbar,wenn sie im newswire nach hinten gerrückt sind usw.)

ich bin auch der meinung, dass es an einem großen, übergreifenden diskussionsforum, welches ernsthafte debatten ermöglicht, mangelt, doch selbiges bringt große verantwortung mit sich und erheblichen aufwand, um einerseits sicherheitsstandards zu gewährleisten und andererseits nicht als kleingeistiges meckerforum zu enden und. dort bestünde dann bei registrierten user die möglichkeit, spam/aggressive/antiemanzipatorische kommentare transparent zu machen und ggfs zu ahnden.

reale, nichtvirtuelle kontakte und organisierte gruppen ersetzt sowas natürlich niemals!

zufällig

dein name 11.03.2012 - 20:02
ich schaue hier gerade zufällig seit jahren mal wieder vorbei, und bin ferngeblieben aus den oben beschriebenen gründen. indymedia ist tot, und vielleicht könnte man es durch änderungen wieder zum leben erwecken, oder auch nicht, keine ahnung. aber wenn das hier so weitergeht, wie bisher kann man sich die arbeit und magengeschwüre für was anderes aufheben

Sauber und rein muss es sein!

Red Snapper 11.03.2012 - 22:42

Also ich persönlich habe ich kein Problem mit den Nazi Störern,
dann werden sie halt später weggeräumt, ist das so schlimm?

Indymedia Leser sollten mündig genug sein damit umzugehen. Weiterhin
sollten sie sich mit der Arbeitsweise von Indymedia auseinandergesetzt
haben. Deshalb vermute ich auch, dass dieser Artikel aus ganz anderer
Richtung kommt.

kleine anpassung

ant 12.03.2012 - 05:47
zwei sachen finde ich verbesserungswürdig auf indy.. erstmal die kennzeichnung ...unmoderiert...vor artikel und kommentaren solange sie nicht moderiert wurden

und zweitens:

wenn man eine Ergänzungsformular schreibt sollte das zu ergänzende auch auf der formularseite zu lesen sein.

ansonsten ich kann damit leben wie es ist es zeigt einem auch den ideolgischen und psychichen mülleimer mit dem wir es tag für tag zu tun haben.

Für kontrolle vor Veröffentlichung

ichoderdu 12.03.2012 - 08:16
Bin absolut für eine Moderation der Beiträge.Dann kann man diese Seite vielleicht auch mal wieder als ernsthafte Informationsquelle nutzen wie es früher war und nicht nur als bessere Bild Zeitung der "linken" zum kaputt lachen

programmiererinnen gesucht

one of da crew 12.03.2012 - 08:19
da es hier ganz gut passt:
wer ruby beherrscht und lust hat, de.indymedia nach vorne zu bringen melde sich bitte beim kollektiv!

ansonsten halte ich mich aus der diskussion raus, da ich sie lieber in real life führe als hier in der kommentarspalte. verweisen will ich aber auf alte diskussionsstände:
eine user-moderation ist schon lange in diskussion und wartet auf ihre technische umsetzung. das würde die 24/7 moderationsfrage zumindest erleichtern.
auch dieses alte feature sei erwähnt:
 http://de.indymedia.org/2009/12/269514.shtml

noch einmal:
meldet euch bei lust auf mitarbeit bei eurem bestehenden lokalen kollektiv - indymedia ist tot, lang lebe indymedia!

Gegen Zensur

Bx 12.03.2012 - 10:23
Natürlich gebe ich dir recht, dass rechtsradikale, sexistische, aber auch rechtswidrige Texte schnell gelöscht werden müssen (letztere schon allein um die Seite auf dauer aufrecht erhalten zu können). Das vorherige Kontrollieren der Artikel und kommentare würde einer Zensur gleich kommen und kommt für mich in keinster Weise in Frage. Dann würde Indymedia den Charakter und sein/ihr Gesicht verlieren. Für mich wäre die Seite dann gestorben!

In verschiedenen Punkten denke ich, ist es sinnvoll sich mit diesen Kommentaren aktiv auseinander zu setzen. Schau dich mal ausserhalb der Szene um, was sich so alles als links bezeichnet und du wirst geschockt sein. Solchen Menschen vor Augen zu führen, dass ihre Denkstrukturen immernoch sexistisch, rassistisch etc. sind gehört mit in die Verantwortung derer, die diese Denkstrukturen entdecken. Nach meiner Erfahrung sind sich die wenigsten, die solche Texte schreiben ihrer Denkstrukturen bewusst. Von daher bin ich gegen jegliche Art von Zensur, solange die geschriebenen Texte nicht die Seite gefährden (Rechtswidrigkeit) oder SCHWER beleidigend sind.

Geschreibsel, was eindeutig nur der provokation dient ist da schon wieder eine andere Geschichte und durchaus zu Gunsten einer sinnvollen Diskussion zu löschen da sie keinen inhaltlichen Mehrwert hat.

In meinen Augen ein klares "gegen Zensur" und "für mehr Leserverantwortung". Anarchie ist Arbeit, Modertion ist Obrigkeit und Hirarchie.
Ich denke selbst und möchte auch selbst entscheiden auf welche Kommentare ich eingehen will und welche ich schlichtweg überlese!

Eine persönliche Bitte zum Schluß: Bitte definiere demnächst dein "wir" in deinen Artikeln, denn anders könnte man meinen du maßt dir an für die Leserschaft von Indymedia zu sprechen.

Indymedia muss endlich im Web ankommen

Dein Name 12.03.2012 - 17:09
+1

...und ich darf ergänzen: nur eine klare trennung in einen teil redaktionell
abgesegneten content und einen weiteren teil in dann aber tatsächlich
völlig unzensierte diskussion wird allen gerecht - und beides hat seine
berechtigung!

Erneuerung

DDer 12.03.2012 - 17:25
Ein bisschen Erneuerung tut not, das ist sicher jedem klar. Aber laufen die Dinge wirklich so falsch? Moderiert wird doch alles. Ich habe eigentlich keinen Fall erlebt, wo etwas Menschenverachtendes länger als 48 h unversteckt zu lesen war. Postende Nazis und Trolle sind halt der Preis der Veröffentlichungsfreiheit hier. Ich find es eher witzig, dass sich diese Gestalten gern hier tummeln, anstatt in "Ihren" Foren, in denen kontrolliert und zensiert wird.

Was ich cool fände wäre:
- eine Untersite zur Diskussion über Artikel (Ergänzungsspalte bleibt Ergänzungsspalte)
- kein Meldebutton (wird sowieso überall angeklickt)
- Unmoderiert-Markierung
- Aufbewahrung von Nazi-Postings in einer "Hall of Shame"

Wo ich keine Lösung weiss, ist die Löschung von Beiträgen oder Ergänzungen. Sicher passiert das nicht nach Gutdünken, allerdings wurden auch schon Sachen gelöscht, wo ich gar nicht weiss was daran falsch gewesen ist. Vielleicht könnte man zumindest bei Extem-Löschungen (ganze Ergänzungsspalte) einen Satz dazu verlieren.

Indymedia ist ein gut gemachtes und nützliches Portal und gar nicht tot, wie einige absurderweise annehmen. Danke an alle Mods und Mitmacher!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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@autoren — Kritiker

pöse arbeit — leser

Das Problem — defacto