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[K] Hakenkreuze am Abendgymnasium

sss 04.04.2012 17:27
Am Abendgymnasium droht ein juristischer Streit über einen Schüler, der Hakenkreuze zur Schau trägt zum Präzedenzfall zu werden. Der Schüler beteuert, sein Schmuck sei kein Nazi-Symbol, sondern ein Glückssymbol des Hinduismus.
Die Kölner Polizei und Staatsanwaltschaft beschäftigen sich zur Zeit mit der Anzeige einer Schulleiterin gegen einen Schüler, die zum Präzedenzfall werden dürfte: Darf ein Schüler mit Hakenkreuz-Schmuck eine Schule betreten? Spielt es eine Rolle, wenn der Schüler beteuert, kein Nazi-Symbol zu tragen, sondern ein Glückssymbol des Hinduismus? Die Rechtslage sei nicht eindeutig, sagt ein Polizeisprecher. Er gehe davon aus, dass ein Richter entscheiden werde.

Für Hildegard Fuhrmann, die Leiterin des Kölner Abendgymnasiums, war unlängst die Grenze der Toleranz überschritten. Nachdem sie am Vortag ihrem Schüler Andreas Varhelyi mitgeteilt hatte, dass sie die Hakenkreuze im Ohr oder an Ketten nicht länger auf dem Schulgelände sehen wolle, habe der 23-Jährige am nächsten Schultag so viele Hakenkreuze gezeigt, dass man sie kaum noch zählen konnte: Ketten, Ohrringe, ein bedrucktes T-Shirt. Eine kurze Hose gestattete den Blick auf die tätowierten Beine. „Ich wollte zeigen, dass ich mir das Verbot nicht gefallen lasse“, sagt Varhelyi. Die Schulleiterin holte die Polizei und stellte klar, dass er von der Schule fliege, wenn er weiter Hakenkreuze zeige. „Für mich ist das eindeutig“, sagt Fuhrmann. „Das Hakenkreuz ist ein verfassungsfeindliches Symbol. Das Tragen ist strafbar.“ Viel wichtiger als die juristische Frage sei ihr aber die nach der Störung des Schulfriedens. „Was der Schüler macht, ist eine Provokation für alle hier.“

Dass er mit seinem Äußeren provoziert, bestreitet Varhelyi gar nicht. „Durch Provokationen kommt man zum Nachdenken“, findet er. Es werde Zeit, dass mit dem Symbol wieder Positives verbunden werde. Das Hakenkreuz sei von den Nazis missbraucht worden. In der hinduistischen Kultur stehe ein Swastika, so der Name des Symbols, für Liebe, Frieden und Glück. Er sei Hindu. Ihm das Tragen des Symbols zu verbieten, sei eine Diskriminierung und ein Verstoß gegen die Religionsfreiheit. Deshalb hat auch er Anzeige erstattet und eine Beschwerde bei der Schulaufsicht eingereicht.

Der Tätowierer und Yogalehrer, der das Abitur nachmachen will, kann die Frage, wie viele Hakenkreuze sich auf seinem Körper befinden, nicht beantworten. Man könne sie nicht mehr zählen. Seine Haut ist voller Muster und Figuren, die das Motiv aufnehmen.

Als eher harmloses Zeichen existiert das Kreuzsymbol tatsächlich seit Tausenden Jahren in zahlreichen Formen in Asien, Mittelamerika und auch in Europa. Insofern hat Varhelyi recht. Zur europäischen Geschichte des Symbols gehört jedoch auch, dass es die Nationalsozialisten zum Zeichen ihrer Rassenideologie und zum Parteiabzeichen machten. Deshalb ist es in Deutschland und Österreich verboten. Erlaubt ist es laut Strafgesetzbuch nur, wenn es „der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken dient“.

„Fucking Nazi-Symbol“

Die Rechtsprechung ist jedoch nicht eindeutig: So hob der Bundesgerichtshof Urteile von Amts- und Landgerichten auf, die antifaschistische Gruppen verurteilt hatten, weil sie ein durchgestrichenes Hakenkreuz für ihre politische Arbeit benutzt hatten. Auch Varhelyi distanziert sich unter anderem durch einen T-Shirt-Slogan vom „fucking Nazi-Symbol“, verwendet das Zeichen aber als Symbol seiner Religion weiter. Gleiches tut die chinesische Bewegung „Falun Gong“. In ihrem Fall hat ein Gericht entschieden, dass sie das Hakenkreuz als Erkennungszeichen benutzen darf.

Das alles hilft im Alltag einer Schule nicht viel. Fuhrmann geht davon aus, dass viele ihrer Schüler das Hakenkreuz nicht als Symbol des Friedens auffassten und auch kein Interesse an aufklärerischen Gesprächen mit Varhelyi haben, die er seinen Kritikern anbietet. „Die Menschen gehen nicht zu ihm, sie kommen zu mir, um sich zu beschweren“, sagt sie.

Fuhrmann und Varhelyi wollen eine grundsätzliche Klärung. Solange setzten beide Seiten auf Deeskalation: Der Schüler will keine Hakenkreuze mehr in der Schule zeigen. Er wolle sein Abitur nicht gefährden, um hinterher Philosophie studieren zu können. Fuhrmann will ihrerseits auf den Schulverweis verzichten, wenn er sich daran hält. „Ich möchte, dass er sein Abitur bekommt.“ Zwei Tage, nachdem sich beide gegenseitig angezeigt haben, saßen sie wieder im selben Schulgebäude. Varhelyi schrieb am Abendgymnasium eine Biologie-Klausur.
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Ergänzungen

Artikel ist Plagiat

Andreas 05.04.2012 - 00:45
Dieser Artikel ist Eins zu Eins aus dem Kölner Stadtanzeiger übernommen worden:  http://www.ksta.de/html/artikel/1333122850499.shtml

Damit dürfte er nicht den Moderationskrterien genügen. Bedenklich ist auch, dass der "Autor" das Pseudonym "sss" benutzt, dies steht auch für die neonazistische Gruppe "Skinheads Sächsische Schweiz", aber dies ist bestimmt ja nur ein Zufall und soll keine Provokation sein.

Alles nur Ideologisierung

Ase 05.04.2012 - 02:28
Ich finde es dümmlich, wie hier einige Ideologen alles als Nazis bezeichnen, was mit Swastikas zusammenhängt.
Fast über jeder Haustür in Indien prangert eine Swastika. 1923 putschten einige Indios in Nicaragua und jagden die Pfaffenregierung zum Teufel. Auf ihren Revolutionsfahnen waren Hakenkreutz auf orangenen Untergrund zu sehen. Auch die viel geschmähte Schwarze Sonne stammt aus den alten Babylon zu Nebudkadnezar's Zeiten und nicht etwa eine Erfindung eines gewissen A. Hitler. Ebenso die Falun Gong in Ostasien und der Gelbmützenorden in Tibet. Es ist unsere alte Sonnenreligion.

Wie wäre es mal mit ein wenig Sachlickeit?

kein Nazi 05.04.2012 - 10:40
 http://de.wikipedia.org/wiki/Swastika

Es ist in der Tat so, daß die Nazis das Symbol MISSBRAUCHT haben und richtig ist, daß dieses Symbol in diversen Ländern eine VÖLLIG andere Bedeutung trägt als das, was hierzulande damit verbunden wird. Was den Schüler letztlich dazu treibt, so rumzulaufen, weiß ich freilich nicht. Auf der anderen Seite haben die Nazis noch viel mehr Symbolik gebraucht, an dessen Verwendung sich heute niemand anstößt:
- Flaggen
- Standarten
- Fackeln
- Denkmale
- 1. Mai als Feiertag
( http://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Mai#Deutschland_.E2.80.93_gesetzlicher_Feiertag)

Aus meiner Sicht ist es viel katastrophaler, wenn ein bürgerlich rumlaufender Zeitgenosse die übelsten Naziideologien im Kopf trägt, die allerdings (leider) nicht sichtbar sind, als wenn, wie im vorliegenden Fall, jemand zwar augenscheinlich "wie ein Nazi" rumläuft, er jedoch mit dem Nazischeiß an sich überhaupt nichts am Hut hat.

So, nun bitte diesen Text in der Luft zerreißen, zensieren, löschen...

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ergänzung — Gerdi

@gerdi — Ich

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... — Atheist

@ase — verðandi

definitiv nazi-symbol — genervte