[L-O] Verhandlung gegen Rechte verschoben

blabala 31.01.2012 22:34 Themen: Antifa Antirassismus Freiräume
Schon zum vierten Mal wurde die Verhandlung gegen Rechte aus Limbach-Oberfrohna und Umgebung verschoben. Angeklagt ist unter anderem der schon verurteilte rechte Brandstifter Nico D. Verhandelt werden soll der Übergriff auf das Wohnhaus des Bundestagsabgeordneten Wunderlich (Die.Linke). Die erste Verhandlung sollte am 18.01.2011 stattfinden wurde aber um eine Woche verschoben. Diese neue Sitzung wurde ohne Angabe von Gründen aufgehoben. Eine erneute Verhandlung am 25.10.2011 wurde wegen Verhinderung eines Zeugen aufgehoben. Nun wurde der inzwischen 4. Termin erneut ohne Angabe von Gründen aufgehoben.
Was war geschehen?

Rund ein Dutzend Angreifer sammelten sich in den Abendstunden des 21.05.2010 vor dem Wohnhaus des Bundestagsabgeordneten. Sie forderten die im Haus anwesenden Jugendlichen auf „raus zu kommen“. Da dieser Aufforderung nicht Folge geleistet wurde schlugen die teils bekannten Rechten zwei Fenster an der Frontseite ein. Danach flüchteten diese. Ein Teil der Täter konnte ermittelt werden.

Die Situation vor Ort

Seit Jahren dominieren rechte Gruppen das Stadtbild. Nazischmierereien und Übergriffe waren und sind an der Tagesordnung. Einer der tragischen Höhepunkte der Übergriffe war der Brandanschlag auf das Vereinsdomizil der Sozialen und Politischen Bildungsvereinigung Limbach-Oberfrohna e.V. Seitdem nahmen die Übergriffe in ihrer Quantität zwar ab, die Qualität stetig dafür stetig. So versuchten erst letzten Freitag eine mittelgroße rechte Gruppe eine Spontandemonstration durchzuführen. Nur durch Mitteilung von couragierten Bürgerinnen und Bürgern konnte der Aufmarsch durch die Polizei verhindert werden. Konsequenzen blieben aber weitgehend aus. Die meisten Übergriffe wurden eingestellt meist aufgrund anderer Verurteilungen. Hier wird ersichtlich, dass es sich um Überzeugungstäter mit einem hohen kriminellen Potenzial handelt. Umso tragischer ist die mangelnde Auseinandersetzung durch die Offiziellen der Stadt, sowie durch die Justiz.

Seitens der Justiz scheint es, als gäbe es einen Kriminalitätsbonus. Je mehr auf dem Kerbholz ist, desto mehr wird fallen gelassen. Ein fatales Zeichen, dass den meisten Rechten Rechtsfreiheit gewährt.

Aktionen der Stadt die präventiv wirken sollen werden zur Farce. Im neuen Podcast der Stadt Limbach-Oberfrohna präsentiert Oberbürgermeister Dr. Hans-Christian Rickauer den neuen Jugendklub. Mit dabei: Rechte mit Thor-Steinar-Gürtel. Die neueste Reaktion der Stadt auf die Spontandemonstration der Rechte sieht ein „Hausverbot für Neonazis für alle öffentlichen Einrichtungen“ (Freie Presse 30.01.2012) vor.

Dass dieser sinnfreie Populismus die Antwort auf ein tiefverankertes nationalistisches Weltbild sein soll, lässt auf die Kompetenzen der Verantwortlichen schließen.

Es braucht endlich kompetenten Umgang mit der Problematik und keinen Imagepopulismus.

Quelle:  http://mthielicke.blogsport.de/2012/01/31/verhandlung-gegen-rechte-erneut-verschoben/

Aktuelle Taktik:
 http://www.freiepresse.de/LOKALES/CHEMNITZ/Limbach-Oberfrohna-will-keine-Neonazis-in-oeffentlichen-Einrichtungen-artikel7892199.php
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Ergänzungen