Lüneburg: Antimilitaristische Fahrradtour

Antimilitaristisches Plenum Lüneburg 07.07.2013 07:02 Themen: Militarismus
Vom 21. bis 29. Juli 2013 findet zum zweiten Jahr in Folge das internationale antimilitaristische „War Starts Here“-Camp statt. Abermals wird eingeladen in der Nähe des Gefechtsübungszentrums (GÜZ) bei Magdeburg gemeinsam zu campen, zu diskutieren und Aktionen zu veranstalten.

Im Vorfeld finden bundesweit verschiedene Mobilisierungsaktionen statt. So am 14. Juli eine antimilitaristische Fahrradtour durch das niedersächsische Lüneburg. Diese Radtour findet im Rahmen der Barkassenfahrt von Hamburg nach Magdeburg statt.
In der Altmark in Sachsen-Anhalt befindet sich mit dem GÜZ der größte und modernste Truppenübungsplatz Europas. Auf einer Fläche von 232 qkm trainieren Bundeswehr und andere NATO-Armeen für militärische Auslandseinsätze. Seit Herbst 2012 wird auf dem Gelände eine ganze Stadt mit dem Namen „Schnöggersburg“ errichtet, in der die Aufstandsbekämpfung in urbaner Umgebung trainiert werden soll. Das GÜZ ist ein zentraler Ort der Kriegsvorbereitung in Europa.
Bereits im letzten Jahr fand das WarStartsHere-Camp in der Altmark statt. Dort wurde über verschiedene Aspekte der Militarisierung der Gesellschaft und Perspektiven des Widerstands diskutiert. Ganz praktisch wurde der Betrieb des GÜZ gestört: Hunderte Antimilitarist_innen drangen auf das Militärgelände ein, markierten Gebäude mit bunter Farbe und unterbrachen eine Panzerübung. Vom 21. bis 29. Juli 2013 wird erneut international antimilitaristisch gecampt, diskutiert und Aktionen gestartet.

Krieg beginnt auch in Lüneburg. In Lüneburg ist u.a. das Aufklärungslehrbataillon 3 stationiert, welches auch in Afghanistan im Kriegseinsatz ist. Auf dem Truppenübungsplatz bei Deutsch-Evern wird der Kriegseinsatz geprobt und Anfang September wird eine „Reserve- und Unterstützungskompanie“ in Lüneburg aufgestellt. Hier sitzt auch die Firma OceanWaves, die rund 20% ihres Umsatzes mit der Produktion für den militärischen Bereich macht. Zu den Kunden gehört u.a. die Bundesmarine. Die örtlichen Werkstätten der Lastwagenhersteller Iveco oder MAN halten die LKW der Bundeswehr in Stand. Daneben finden sich immer noch militaristische und kriegsverherrlichende Kriegerdenkmäler im Stadtbild.
Aber es gibt auch einen vielfältigen antimilitaristischen Widerstand. So konnten in den letzten Jahren verschiedene öffentliche Auftritte oder Gelöbnisse der Bundeswehr gestört werden.

Im Vorfeld des WarStartsHere-Camp finden verschiedenste Aktionen statt. So u.a. vom 13. bis 21. Juli eine antimilitaristische Barkassenfahrt von Hamburg nach Magdeburg. Die Barkasse geht am 14. Juli in Lüneburg vor Anker. Dazu findet dann eine antimilitaristische Fahrradtour durch Lüneburg statt.
Nach einer Begrüßung der Schiffscrew im Hafen, geht es dann per Fahrrad zu Orten des Militarismus im Stadtgebiet. So sollen u.a. die Firmenniederlassung von MAN im Hafen, die Berufsschule, die Commerzbank und das Reiterstandbild im Clamartpark angefahren werden. Die Tour endet vor der Theodor-Körner-Kaserne.
Die Fahrradtour ist ein Teil von europaweiten antimilitaristischen Aktivitäten, das Gesicht des Krieges mit all seinen zerstörerischen und tödlichen Konsequenzen offen zu legen und dabei deutlich zu machen: Krieg beginnt hier und ist hier aufzuhalten!

Antimilitaristische Fahrradtour:

Sonntag, 14. Juli 2013
13:30 Uhr
Treffpunkt: Hafen am Elbe-Seitenkanal (Kurt-Höbolt-Straße), Lüneburg

Infos zum Camp: www.warstartsherecamp.org
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