Messe Frankfurt praktiziert Polizeistaat!

Carlo Müller 02.02.2012 17:07 Themen: Repression
Kaum zu glauben, aber wahr: Anlässlich ihrer bislang letzten Messe in diesem Jahr behindert die Messe Frankfurt a.M. arbeitende und akkreditierte Journalisten mit rigiden Stasi- und Polizeistaats-Methoden. Offenbar veranlasste dies eine kleine Angestellte der Messe, die sich durch ihr freches Auftreten schon seit Jahren unbeliebt macht und die Messe im In- und Ausland bis auf die Knochen blamiert.
Christmas-, Paper- und Creative-World 2012. Harmlos klingt der Name der Ende Januar stattfindenden Messe der Messe Frankfurt am Main. Wie immer, meldeten sich Journalisten mit ihrem Presseausweis und ihren Unterlagen an und füllten das entsprechende Formular aus. Diesen Vorgang nennt man Akkreditierung. Man erhält dann die Presse-Dauereintrittskarte, die nicht nur zum Messebesuch fer Hallen, sondern auch zum Betreten des Pressezentrums berechtigt.

Zwischen 17 und 18 Uhr findet dann meist die sogenannte Happy Hour statt, wo kostenlos Getränke (Softdrinks, Kaffee, Bier, …) an der Theke abgeholt werden können. So auch dieses Mal. Die drei Journalisten saßen friedlich, zusammen mit vielen anderen Kollegen, arbeitend vor ihren Computern, als plötzlich eine Horde von Security-Leuten hereinstürmte und barsch die Presseausweise verlangte. Eine bedrohlich wirkende Kulisse, zumal es so etwas Ungeheuerliches vorher noch nie gegeben hatte! Ich saß abwartend ganz in der Nähe und bekam mit, dass auch der Name Beierlein fiel, jene kleine Messe-Angestellte mit lautem Befehls-Organ, die schon oft durch ihr rüdes Benehmen auffiel. Insbesondere ausländische Journalisten sind über deren Verhalten entsetzt, zumal Freundlichkeit bei dieser Frau ein Fremdwort zu sein scheint. Aber auch deutsche Journalisten kennen sie nur als frech, anmaßend, laut und unwirsch. Sie gaben ihr intern Namen wie Xanthippe und Zerberus. Ein Kollege: „Sie tut so, als sei sie die Messe-Oberchefin. Sie ist eine Schande für die Messe Frankfurt und sollte sofort fristlos entlassen werden“.

Massiver Eingriff in die Pressefreiheit:

Obwohl die Kollegen sich auswiesen, wurden sie kurzerhand auf die Polizeiwache verschleppt! Visitenkarten wurden beschlagnahmt und die Polizeibeamten verstiegen sich sogar darauf, die Redaktionen anzurufen, um zu „prüfen“, ob sie denn dort bekannt waren! Und dies trotz vorausgegangener legitimer Akkreditierung! Und dies, obwohl es sich um altgediente und bekannte Journalisten handelte, von denen tausende Artikel veröffentlicht wurden. Allerdings wusste die Polizei selbst nicht so genau, was zu tun sei. Aber die Personalien wurden genauestens notiert und gespeichert. Man nahm ihnen die Pressekarten ab, dann „durften“ sie wieder gehen. Etwas Schriftliches würde aber noch folgen.

Diesen erneuten Eingriff in die Pressefreiheit dürfen wir nicht sang- und klanglos hinnehmen! Wir fordern die Messe Frankfurt zu einer Entschuldigung und einer angemessenen Entschädigung auf. Und eine grundlegende Reformierung der Presseabteilung mit dem Ziel, dort nur freundliche und kompetente Personen einzusetzen, denen man deutlich klargemacht hat, dass sie für die freie Presse dazusein haben. Nicht aber umgekehrt. Und Security bzw. Polizei hat in einem Pressezentrum nichts zu suchen. Das sind Repressionsversuche, wie ich sie z.B. bei der Bundeswehr in Afghanistan erlebt habe. Dort wollte man mir unter Vorspiegelung falscher Informationen verbieten, mich dort frei zu bewegen. Deutsche Militärtypen wollten mir in einem fremden Land diktieren, was ich zu tun und zu lassen habe. Natürlich nicht mit mir!

Wehret den Anfängen! Weg mit den ungeheuerlichen Repressionsversuchen auch auf der Frankfurter Messe! Massive Eingriffe in die Pressefreiheit gehören bekämpft!
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Ergänzungen

Tipps: Verhalten bei Security-Leuten

Nadine Pedler 19.04.2012 - 15:23
Wertvolle Tipps einer Fachanwaltskanzlei für Strafrecht

Wie verhalte ich mich gegenüber Security-Leuten richtig?

Sicherheitsmitarbeiter verfügen über keine anderen Rechte als normale Staatsbürger! Auch wenn sie dies bestreiten!
Wenn Dich diese Leute unverlangt ansprechen, lass Dir die Ausweise zeigen, notiere ihre Namen und den Namen der Sicherheitsfirma!
Zeige ihnen nichts von Deinen Ausweisen und händige ihnen nichts aus!
Gehe auf gar keinen Fall mit ihnen mit! Sie haben kein Recht, Dich zum Mitkommen aufzufordern!
Rufe statt dessen die 110 an und teile der Polizei mit, inwiefern Du Dich in einem Notfall befindest, inwiefern Du Dich bedroht fühlst und dass Du schnelle Hilfe brauchst. Genaue Standortangabe! Bedenke, dass das Telefonat bei der Polizeistation mitgeschnitten wird.
Bis die Polizei kommt, rufe die 24-Stunden-Notnummer für Strafsachen an und frage, wie Du weiter vorgehen sollst. Für Frankfurt a.M. und Umgebung ist die Nummer: 0172 6906903 (wie gesagt – rund um die Uhr!).
Zeige die Sicherheitsmitarbeiter wegen falscher Anschuldigung, ggf. Beleidigung, Nötigung, Freiheitsberaubung bzw. versuchter Freiheitsberaubung an!
Je nach Schwere des Falles kann es auch geboten sein, in einem anschliessenden Zivilprozess Schadensersatz und/oder Schmerzensgeld einzuklagen!
Mache die Angelegenheit öffentlich! In Frankfurt: Bild, Frankfurter Neue Presse, Frankfurter Rundschau, Frankfurter Allgemeine Zeitung, hr-Info, Hessenschau, Rhein-Main-TV, usw.
Nimm Dir einen guten Fachanwalt für Strafrecht, der auch keine Berührungsängste mit den Medien kennt! Internet:  http://www.kanzlei-tkw.de oder  http://www.die-strafverteidiger.de oder  http://www.anwalt24.de oder  http://verteidiger-berlin.info oder ( http://www.kanzlei-westen.de/was-tun-bei-festnahme-und-verhaftung.htm hier auch einige weitere Tipps).
Informiere ggf. die Messeleitung, die politischen Fraktionen und den Magistrat der Stadt Frankfurt sowie, wenn Du einen Migrantenhintergrund hast, auch ggf. amnesty international.
Bei Messen, die zum Teil dem Land gehören, empfiehlt es sich, auch die Landtagsfraktionen zu informieren.


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