Moderationspolitik von Indymedia

R-oland I-onas B-ialke 10.03.2012 20:16 Themen: Indymedia
Liebe und auch böse Mods von de.indymedia.org,

wie vielen Nutzern und Nutzerinnen von de.indymedia.org aufgefallen ist, kommt es vermehrt zu Neonazibeiträgen und Fakes au eben dieser Medienplattform. Oft bleiben solche Artikel und Kommentare mehrere Stunden, wenn nich sogar mehr als einen Tag, stehen. Anscheinend gibt es also Probleme mit der Moderation von de.indymedia.org.
Viele andere Nutzer und Nutzerinnen, und auch ich, möchten gerne wissen, welche Probleme es mit der Moderation gibt - aus Sicht der Mods - und welche Vorschläge es gibt - von ALLEN - diese Probleme zu beheben. Moderatoren und Moderatorinnen von de.indymedia.org, bitte arbeitet ein entsprechendes "Positionspapier" aus und legt es Uns ALLEN über die Liste und per Artikel auf de.indymedia.org vor !!

Ich vermute, dass Ihr aufgrund von staatlicher Verfolgung kein öffentliches Treffen einberufen wollt bzw. könnt, bei denen neue Moderatoren und Moderatorinnen gefunden werden können. Ebenso vermute ich, dass Ihr befürchtet neue Moderatoren und Moderatorinnen ins Kollektiv aufzunehmen, weil es vermehrt in und um de.indymedia.org zu "linken Grabenkämpfen" kam.

Zuletzt möchte ich jehnseits davon Kritik loswerden:

- Es sollte nicht sein, dass Moderatoren und Moderatorinnen von de.indymedia.org meinen, dass der Ruf eines Projektes oder einer Bewegung wichtiger sein sollte, als deren Inhalte. Und ich hatte den Eindruck, dass genau das in Eurer Moderationspolitik der Fall ist. Es geht nicht darum, ob die Leute denken XYZ ist ein "Idiot", sondern auf Indymedia sollte das politische Handeln in Deutschland mit dem Mittel des Graswurzeljorunalismus EHRLICH beleuchtet bzw. dokumentiert werden.

- Das Blockieren von Schlüsselwörtern finde ich nicht gut. Ihr blockiert beispielsweise meinen Nachnamen. Einerseits wegen den Fakes eine Schutzmassnahme von Euch für mich, danke, aber andererseits können Personen über meinen Namen auch Inhalte verifizieren. Doch wenn Ihr den Link zu meiner Homepage und mein Namen blockiert, dann spielt Ihr den Fakes in die Hände. Es geht nämlich auch darum, dass Medieninhalte überprüft werden können. Und um EHRLICHKEIT und die autentische Gruppen, Bewegungen und Personen, die Medien vermitteln. Ich kann aber einige Beispiele nehmen, wo Ihr einfach nur Lügen mit Eurer Moderationspolitik gehypt habt.

- Dass die Liste von de.indymedia.org im Vorfeld moderiert wird, finde ich nicht gut. Es sollte auch hier im Nachhinein moderiert werden. Ich weiss, bei Spam-Attacken bspw. von Neonazis ist das schwierig.

Ich danke Euch, und hoffe auf eine konstruktive Diskussion und konstruktive Kritik !!

R-oland I-onas B-ialke

(Bitte tragt Euch auf der Liste von de.indymedia.org ein, um mitzudiskutieren!)
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

wird Zeit, daß sich was ändert

ogel 10.03.2012 - 21:08
Verleumdungen mit voller Namensnennungen, offene Drohungen gegen Leute, Nazipropaganda, usw. All dieser Dreck bleibt hier teilweise 48 Stunden unmoderiert stehen. Das kann so nicht weitergehen. de.indymedia ist nur noch eine Schande für linke Zusammenhänge. Für Öffentlichkeitsarbeit ist diese Seite kaum noch zu verwenden, weil man kann ja niemand auf diese Seite hinweisen, wenn gleich nebenan Morddrohungen oder Verleumdungen oder Ekel-Pornographie zu finden ist.

BITTE BITTE BITTE BITTE ÄNDERT WAS!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Zustimmung

_-_ 10.03.2012 - 21:58
Indymedia ist wahrscheinlich aufgrund fehlender MitarbeiterInnen zum absoluten Tratsch und Diffamierungsportal geworden. Anders als viele, die die "Zensur" hier kritisieren ist Indymedia gerade aufgrund fehlender Moderation zu dem geworden was es nun ist. Das gilt übrigens auch für linksunten. Eine Umstrukturierung ist dringend notwendig um wieder als einigermaßen offene und seriöse Plattform zu dienen. In dem aktuellen Zustand wäre eigentlich eine Zwangsabschaltung am sinnvollsten bis eine zeitnahe und zuverlässige Moderation rund um die Uhr wieder gewährleistet ist. Menschen werden ohne Beweise bloßgestellt, Nazis verbreiten unsinn, Szenetratsch wird in Kommentarspalten ausgetragen. Eine abschaltung der Kommentarfunktion und ggf. eine überprüfung vor freischaltung könnten auch helfen. Indymedia ist mittlerweile zu einer Gefahr für die pluralistische linke geworden.

mitmachen!

ein mod 10.03.2012 - 22:08
Auch den Moderatoren ist natürlich selbst schon aufgefallen, dass nicht mehr alles so rund läuft. Es gibt schlicht folgendes Problem:
Wir sind zu wenige!
Wir werden immer älter, haben immer weniger Zeit und neue Leute finden sich in der regelmäßigen Indymedia-Arbeit nicht wieder was heisst: Neue Leute: Fehlanzeige. Ich versteh das auch: Die Arbeit ist extrem unattraktiv! "be the media" ist nur noch eine leere Worthülse derzeit. Bilder werden auf flickr eingestellt, Videos auf youtube. Warum? Die meisten Berichte werden nur so kurz auf Indy abgeladen. Leute, die sich Mühe machen, einen schönen Mittelartikel zu schreiben, gibt es schon lange nicht mehr. Weil das bei uns so kompliziert ist.
Klar: die Technik / das CMS gehört mit 11 Jahren zum alten Eisen. Aber auch hier gilt: Was neues schaffen kostet Energie. Natürlich wäre ein aktuelles CMS mit mehrstufiger und differenzierter NutzerInnenverwaltung und -beteiligung erste Sahne. Aber bestehende OpenSource Projekte müssten mühevoll umgeschrieben werden (Stichwort: Mirrors und Repressionssicherheit: keine IPs loggen etc) oder eine Sowtware komplett neu geschrieben werden...

Es wird demnächst ein Bundesweites Treffen geben. Dort wird es um die Zukunft des Projekts gehen.
Auf der  https://lists.indymedia.org/mailman/listinfo/imc-germany Mailingliste wird es da wohl eine Einladung geben. Tragt Euch ein und diskutiert mit und kommt zum Treffen.

Danke für die Reaktion

Der Wetterauer 10.03.2012 - 22:26
Danke für eure Reaktion. Die Bedrohungen hier sind teilweise echt unglaublich. Wir werden versuchen, Wege zu finden, euch in eurer Arbeit und Unabhängigkeit zu unterstützen.

Wenn nun noch der C4 Kommentar hier gelöscht wird, bin ich für heute zufrieden.
 http://de.indymedia.org/2012/03/326153.shtml

Nazis wegmoderieren. Für eine emanzipatorische Plattform

ergänzung

anarcho 11.03.2012 - 00:05
viel schlimmer finde ich, dass einige texte runtergenommen werden obwohl sie eindetuig keine nazi-fakes sind sondern wirklich aus unserer bewegung kommen.

keine ahnung was das manchmal soll. bei linksunten war das bisher noch nich der fall. deswegen versuche ich gar nich mehr hier noch was zu veröffentlichen.

sehr richtig

einmal einigkeit! 11.03.2012 - 00:33
es muss echt was passieren. da wird ne menge know how benötigt. ich schätze aber aus dem ganzen anonymous/hacker umfeld kann man für sowas ne menge unterstützung erwarten.

@ein Mod

Vorschlag 11.03.2012 - 15:00
"Klar: die Technik / das CMS gehört mit 11 Jahren zum alten Eisen. Aber auch hier gilt: Was neues schaffen kostet Energie. Natürlich wäre ein aktuelles CMS mit mehrstufiger und differenzierter NutzerInnenverwaltung und -beteiligung erste Sahne. Aber bestehende OpenSource Projekte müssten mühevoll umgeschrieben werden (Stichwort: Mirrors und Repressionssicherheit: keine IPs loggen etc) oder eine Sowtware komplett neu geschrieben werden."

Der Aufwamd ist sehr hoch, das sehe ich ein. Auf der anderen Seite denke ich, dass ihr nicht die Einzigen seit, welche solche Ansprüche an ein CMS habt. Daher halte ich es für sinnvoll eure Ansprüche an ein CMS zu strukturieren und zu schauen, welches CMS am Ehesten euren Anforderungen entspricht. Für den Rest könntet ihr mit der jeweiligen Entwicklergemeinschaft direkt in Kontakt treten. Diskutiert wieviel Aufwand solche Wünsche mit sich bringen und ob sie bereit wären, eine Mentorenrolle zu übernehmen. Es gibt immer wieder Leute, welche im Rahmen ihrer Abschlussarbeit im Informatikstudium für solche Angebote (klares Aufgabenfeld + jemand der ihnen zur Seite steht) dankbar sind. Gerade im anstehenden "Googles Summer of Code" sind solche Sachen höchst attraktiv.

 https://techmeet.sarava.org/English/CMSWhatWeWant ist ja schon mal ein guter Anfang, jedoch muss so eine Liste nach Prioritäten geordnet werden. Dann kann auch geschaut werden bei welchem CMS diese Funktion in welchem Umfang existiert und womit es in Zukunft noch erweitert werden muss.
Auch die Struktur auf  https://techmeet.sarava.org ist mehr als unübersichtlich und nichts sagend. Ohne die Mailingliste der letzen Jahre zu durchstöbern habe ich als Externer keinen Überblick was wo in welchem Umfang noch gemacht werden muss.

Beste Grüße

ich denke es ist kein technisches problem

jimmy 11.03.2012 - 19:49
geht es nur dem deutschen indymedia so? woran liegt es dann? ich denke zensur törnt ab. ich habe zum beispiel früher artikel hier geschrieben, aber habe keine lust mehr, weil mir die kommentarspaltenpolitik nicht gefällt. es wurden unzählige sachliche ergänzungen verschoben, es scheint ermessenssache zu sein. da muß es eine objektive regelung geben.
daduch, daß viele potentielle autoren abgestoßen werden nimmt natürlich der anteil der trolls und sogar nazis zu. scheint so eine art teufelskreis zu sein. das war vor ein paar jahren nicht so ein problem. es war eigentlich oft spannend die kommentare zu lesen, wenn es um teilnehmer zahlen usw. ging konnte man sich ein gutes bild machen.
ich bin auch verärgert über ip speicherung.ihr hattet versprochen es nicht zu tun. natürlich hat sich einiges sowieso geändert mit youtube facebook und twitter. trotzdem ist indymedia wichtig.
ich glaube an die macht von free speech. menschenverachtenden kram kann man löschen.
kochrezepte und sinnlos artikel tun keinem weh, solange die mittelspalte gut ist.
wie gesagt der anteil ist es.
das antideutsch/antiimp problem ist auch nicht so gravierend. wen es nicht interessiert der kann ja den nächsten artikel lesen. es wird ja niemand gezwungen.
mods würde es auch mehr geben, wenn eine neutrale gute ehrliche sache gemacht wird.
schokierend finde ich schon, wenn hier teilweise nazischeiß ewig lange stehenbleibt.
denkt an die anfänge nach seattle!!!
"Don't hate the media, become the media"
yello biafra

solange,

zweifelhafte personen 12.03.2012 - 13:01
wie der verfasser hier posten und mitreden dürfen, kann genausogut sexismus und nazischeiß hier gepostet werden. wahrscheinlich hat das sogar weniger auswirkung, weil als solches erkennbar. evtl währe statt zensur und ähnlichem ne einfache kennzeichnung solcher artikel hilfreich, dann kann jede/r selbst entscheiden ob es das wert is sich damit zu beschäftigen.