MUC: Direkte Konfrontation mit Neonazis
Am Samstag den 10.März kam es zu einer direkten Auseinandersetzung zwischen AntifaschistInnen und Neonazis im Münchner Westend. Dies ist ein Bericht eines Dagewesen, aber nicht an der Auseinandersetzung Beteiligten hinsichtlich der späteren Berichterstattung in den Medien und des Umgang der Polizei mit aktiven AntifaschistInnen.
Am Sa. den 10.3.2012 wollten Neonazis einen Aktionstag mit mehreren Infoständen in München durchführen. Bei den Neonazis handelte es sich Mitglieder des sog. „Freien Netz Süds“, sowie der NPD. An den unterschiedlichen Ständen waren u.a. Karl Richter, Roland Wuttke und Martin Wiese beteiligt. Bevor der erste Stand an der Ecke Heimeranstraße/Ganghoferstraße um 10:00h aufgebaut werden konnte, wollten AntifaschistInnen ihren Protest direkt in die Nähe der Neonazis tragen. Und so zog eine bunt zusammengewürfelte Menge von ca. 20 Antifas in Richtung der ca. 15 Neonazis. Diese Ansammlung machte weder einen organisierten Eindruck, noch war zu erkennen, dass diese es auf eine direkte Konfrontation angelegt hatten. Die Neonazis suchten aber sofort die Konfrontation, einer von ihnen holte einen Schlagstock, den er unter sein Jacke versteckte hatte, hervor. Es kam zu einer kurzen, aber heftigen Massenschlägerei, wobei der besagte Neonazi mit seinem Schlagstock wild um sich schlug.
Die Polizei schien sichtlich überfordert mit der Situation. Nach einigen Minuten verfolgten sie aber ausschließlich Grüppchen von Antifas mit Polizeibussen und fuhren mit hoher Geschwindigkeit und Blaulicht hinter einzelnen Antifas her, so dass diese in Hauseingänge flüchten mussten.
Die Reaktion der Polizei und der Medien
Die Polizei nahm keinen einzigen Neonazi fest, sondern verhaftete im Anschluss auf die Auseinandersetzung willkürlich Antifas mit Hilfe der Neonazis und deren Aussagen. Kein einziger Nazi wurde festgenommen. Dies alleine ist vielleicht nichts neues und die Zusammenarbeit zwischen Nazis und Polizei verwundert auch niemandem mehr. Die Tatsache aber, dass die Polizei in ihrem anschließenden Polizeibericht auch noch 1:1 die Version der Neonazis übernimmt ist dann doch absurd, denn zumindest diese Situation wurde von der Polizei direkt beobachtet. In dem Polizeibericht steht dann, dass 20 Antifas auf 2 Neonazis eingeschlagen hätten, bevor deren Infostand aufgebaut werden konnte. Die Neonazis initiieren sich zusätzlich als Opfer auf ihrer Internetpräsenz. Dies wurde dann am Montag in allen lokalen Medien wortwörtlich übernommen. Selbst der eigentlich kritisch-schreibende SZ-Redakteur Bernd Kastner fällt durch einen unheimlich schlecht-geschriebenen und politisch äußerst rechten Artikel auf. Kastner schreibt unter anderem, wie besonnen die Polizei reagiert habe, spricht durchgehend nicht von Neonazis, sondern von rechten Aktivisten (!) und zeigt deutlich seine Ablehnung gegen den etwas direkteren Protest.
Es wird sicherlich immer unterschiedliche Herangehensweisen im Kampf gegen Neonazis geben. Meiner Meinung nach erledigt sich das Problem mit Nazis aber nicht von alleine und sie sollten immer und überall auf massiven Widerstand stoßen. Hierzu zählt auch die Verhinderung von Infoständen. Der darauffolgende Infostand im Westend wurde übrigens nach dieser Auseinandersetzung abgesagt. In Zukunft werden die Neonazis zudem vermutlich wieder hinter Absperrgitter eingesperrt werden, was, wenn es eintrifft einen gewissen Erfolg darstellen würde.
Ein Konsens, der in Zukunft auch in Bayern erlangt werden könnte, stellen Blockaden da. In den vergangen Monaten wurde Neonaziaufmärsche erfolgreich in Mühlheim, München und Landshut blockiert.
Die Polizei schien sichtlich überfordert mit der Situation. Nach einigen Minuten verfolgten sie aber ausschließlich Grüppchen von Antifas mit Polizeibussen und fuhren mit hoher Geschwindigkeit und Blaulicht hinter einzelnen Antifas her, so dass diese in Hauseingänge flüchten mussten.
Die Reaktion der Polizei und der Medien
Die Polizei nahm keinen einzigen Neonazi fest, sondern verhaftete im Anschluss auf die Auseinandersetzung willkürlich Antifas mit Hilfe der Neonazis und deren Aussagen. Kein einziger Nazi wurde festgenommen. Dies alleine ist vielleicht nichts neues und die Zusammenarbeit zwischen Nazis und Polizei verwundert auch niemandem mehr. Die Tatsache aber, dass die Polizei in ihrem anschließenden Polizeibericht auch noch 1:1 die Version der Neonazis übernimmt ist dann doch absurd, denn zumindest diese Situation wurde von der Polizei direkt beobachtet. In dem Polizeibericht steht dann, dass 20 Antifas auf 2 Neonazis eingeschlagen hätten, bevor deren Infostand aufgebaut werden konnte. Die Neonazis initiieren sich zusätzlich als Opfer auf ihrer Internetpräsenz. Dies wurde dann am Montag in allen lokalen Medien wortwörtlich übernommen. Selbst der eigentlich kritisch-schreibende SZ-Redakteur Bernd Kastner fällt durch einen unheimlich schlecht-geschriebenen und politisch äußerst rechten Artikel auf. Kastner schreibt unter anderem, wie besonnen die Polizei reagiert habe, spricht durchgehend nicht von Neonazis, sondern von rechten Aktivisten (!) und zeigt deutlich seine Ablehnung gegen den etwas direkteren Protest.
Es wird sicherlich immer unterschiedliche Herangehensweisen im Kampf gegen Neonazis geben. Meiner Meinung nach erledigt sich das Problem mit Nazis aber nicht von alleine und sie sollten immer und überall auf massiven Widerstand stoßen. Hierzu zählt auch die Verhinderung von Infoständen. Der darauffolgende Infostand im Westend wurde übrigens nach dieser Auseinandersetzung abgesagt. In Zukunft werden die Neonazis zudem vermutlich wieder hinter Absperrgitter eingesperrt werden, was, wenn es eintrifft einen gewissen Erfolg darstellen würde.
Ein Konsens, der in Zukunft auch in Bayern erlangt werden könnte, stellen Blockaden da. In den vergangen Monaten wurde Neonaziaufmärsche erfolgreich in Mühlheim, München und Landshut blockiert.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Antifa-Aktionstag München: 20. März 2012
MIT ANTIFASCHISTISCHER DEMONSTRATION
Nach diversen Übergriffen türkischer Faschisten (Graue Wölfe) und türkischer Nationalisten in München auf Kundgebungen für den Frieden in Kurdistan und der Repression durch BRD und den türkischen Staat gegen linke Strukturen sehen wir es als unbedingt notwendig an die Kundgebung sowie den Kampf um Selbstbestimmung der kurdischen Initiativen zu unterstützen.
Der Mesopotamische Kulturverein e.V. lädt ein:
"Liebe Freunde, wir laden euch im Namen der Kurdinnen und Kurden in München zur Neroz-Feier am 20. März 2012 ein.
(...)
Feiern sie mit uns gemeinsam Newroz und erheben sie Ihre Stimme: Die Newroz-Demonstration am 20. März in München soll unseren Wunsch nach Frieden, Demokratie und Selbstbestimmung zum Ausdruck bringen. Dazu laden wir alle Aktivistinnen und Aktivisten der Friedensbewegung, der Gewerkschaften, der Frauenbewegung und der antirassistischen Bewegung herzlich ein."
NEWROZ KUNDGEBUNG in München am 20. März 2012 von 17-21- Uhr
Treffpunkt: 17 Uhr Stachus, ab 18 Uhr Demo zum Marienplatz, dort Kundgebung von 19-21 Uhr
ANTIFASCHISTISCHE AKTION MÜNCHEN, FRÜHJAHR 2012
SZ-Artikel (Auszüge)
- Am Samstag protestieren Münchner in verschiedenen Stadteilen gegen Infostände von Rechtsextremisten (Von Bernd Kastner)
Der Angriff überraschte alle. Die Polizei, die gerade noch dabei ist, sich zu sortieren; die friedlichen Demonstranten, die einfach nur warten; und das Häufchen Rechtsextremisten. Die kommen um zehn Uhr am Samstag ins Westend, um gegenüber dem Georg-Freundendorfer-Platz vor der Stadtsparkasse einen Infostand aufzubauen. Doch ehe sie das tun, stürmt eine Gruppe schwarz gekleideter Linker mit Gebrüll über die Straße und greift die Rechts-Aktivisten an. Die Prügelei dauert wenige Sekunden. Dann rasen Polizeiautos heran, die Linken ergreifen die Flucht, rennen in die Häuserschluchten zwischen den neuen Bürogebäuden., die Polizei hinterher. Zwei der Linken werden erwischt und festgenommen. Einer der Rechtsextremisten trägt eine Platzwunde am Kopf davon. (...)
Nach der Attacke zu Beginn ist die Stimmung geladen. (...) Es kommt zu weiteren Rangeleien zwischen Rechtsradikalen und Gegnern. Dass die Situation nicht eskaliert, dürfte auch der besonnenen Art der Polizei-Einsatzleiterin zu verdanken sein.
Polizeibericht
Eine Bürgerinitiative aus dem politisch rechten Spektrum hatte für Samstag, 10.03.2012, insgesamt neun Informationsstände im Münchner Stadtgebiet angemeldet. Bei fünf dieser Veranstaltungen fanden sich zwischen 20 und 40 Gegendemonstranten ein.
Noch vor dem Aufbau des Informationsstandes in der Ganghoferstraße wurden gegen 09:50 Uhr zwei Personen aus dem rechten Spektrum von etwa 20 Gegnern angegriffen. Dabei wurde ein Rechter verletzt. Er erlitt eine Kopfplatzwunde. Die Angreifer flohen noch bevor ausreichend Polizeikräfte am Tatort eintrafen. Zwei Täter wurden wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs ermittelt und festgenommen. Kurze Zeit später wurden zwei weitere Personen wegen Beleidigung und einem Verstoß gegen das Versammlungsgesetz festgenommen.
Am Infostand in der Fürstenrieder Straße wurde eine Person wegen Diebstahls angezeigt, da sie Kundgebungsmittel der Rechten entwendet hatte.
Im Umfeld der Veranstaltung im Klaiser Weg wurden 19 Personen festgestellt, die schwarz gekleidet und teilweise vermummt waren. Eine der Personen hatte einen Besenstiel bei sich. Dieser Mann wurde über die rechtlichen Folgen bei einer Teilnahme an einer Versammlung belehrt.
Der Infostand am Partnachplatz wurde kurzzeitig von 40 Gegendemonstranten umstellt. Eine der Personen zeigte dies bei der Polizei als Versammlung an. Beide Versammlungen wurden räumlich getrennt. Im weiteren Verlauf wurde eine Person wegen Beleidigung festgenommen.
Die zuvor im Bereich Klaiser Weg belehrte Person mischte sich mit seinem Besenstiel unter die Teilnehmer der Gegendemonstration am Infostand am Schweizer Platz. Er wurde wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz festgenommen.
Beim Infostand in der Knöpflerstraße beschmierte ein rechter Veranstaltungsteilnehmer die Kamera eines Fernsehteams mit Creme. Ob es sich hierbei um Sachbeschädigung handelt, muss noch geprüft werden. Die Personalien des Mannes wurden erhoben.
Danke und jetzt bitte keine Diskussionen hier
Eine Bitte an alle Leser_innen jetzt: Bitte keine Diskussion hier auf linksunten oder in anderen Foren. Es wurden Personalien von Antifaschist_innen festgestellt und es wurden Antifaschist_innen in Gewahrsam genommen. Jede Diskussion, jede weitere Einschätzung etc. schadet den Betroffenen und hilft den Ermittlungsbehörden.
Wir werden früh genug solidarisch sein müssen. Eine erster Akt der Solidarität ist es, jetzt nicht auf indymedia oder bei anderen Gelegenheiten zu plaudern!
:) :) :)
Zwischen dem 02.03.2012 und dem 05.03.2012 wurden zwei Graffitis am Dienstgebäude der Wiesnwache auf der Theresienwiese angebracht. In den frühen Morgenstunden am 02.03.2012, zwischen 00.50 und 07.45 Uhr, besprühten unbekannte Täter das Polizeigebäude mit einem Graffiti, das sich über eine Länge von über 20 Metern hinzog.
Zwei Tage später kam es zu einer weiteren großflächigen Besprühung des Polizeigebäudes. Zwischen dem 04.03.2012, 06.00 Uhr und dem 05.03.2012, 06.30 Uhr, wurden erneute Schriftzüge mit einer Länge von ca. 10 Metern angebracht.
Münchner Merkur & Co
http://www.merkur-online.de/aktuelles/muenchen-zentrum/linke-verpruegeln-zwei-rechte-1838886.html
Neonazi-Schmierereien in München-Neuperlach
Eine Streifenwagenbesatzung der zuständigen Polizeiinspektion hat am Sonntag, 4. März 2012, gegen 10 Uhr, im Stadtteil München-Neuperlach im Bereich Hanns-Seidel-Platz/Fritz-Erler-Straße Schmierschriften festgestellt. Auf einem Pkw der Deutschen Post, der auf der Rückseite der Postniederlassung am Hanns-Seidel-Platz abgestellt war, wurde der Schriftzug „National statt global“ angebracht. Die Beschriftung „Deutsche Post“ wurde durchgestrichen.
An zwei Sperrpfosten und zwei Steinabgrenzungen wurde jeweils der Schriftzug „NS“ aufgebracht. Auf einem Verteilerkasten der Telekom, der sich in unmittelbarer Nähe befand, wurde der Schriftzug „Anti-Antifa – Werde aktiv“, „NS jetzt“ und „Freies Netz Süd“ angebracht. Am Aufgang vom Gerhart-Hauptman-Ring zu einer Fußgängerunterführung wurden die Schriftzüge „Freiheit“ und ein weiterer Hinweis auf des Freie Netz Süd aufnotiert. Die Tatzeit ist bisher nur bedingt einschätzbar, dürfte jedoch im Zeitraum von maximal 24 Stunden vor der Feststellzeit liegen.(...)
Quelle: http://www.region-muenchen.de/index.php?site=news&news_ID=14643&metanewstitel=Neonazi-Schmierereien-in-M%C3%BCnchen-Neuperlach
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
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