Nazis in Worms „weggeschunkelt“!
Aufgrund der erfolgreichen Straßenblockaden musste die, wegen der Straßenfastnacht ohnehin in die Weststadt verlegte Route der 140 Nazis aber stark verkürzt werden. Dank des engagierten Pfarrers der Lutherkirche misslang auch die Zwischenkundgebung am Karlsplatz – sie ging in minutenlangem Glockengeläut unter.
Um die Lager zu trennen, versuchte die Polizei, die Gegendemonstrantinnen und -demonstranten mit massiven Absperrungen auf der Innenstadtseite zu halten, was aber augenscheinlich nicht gelang. Ebenso entschlossen wie besonnen waren in der ganzen Weststadt kleinere Gruppen überwiegend junger Leute unterwegs, die sich immer wieder zu gemeinsamen Sitzblockaden und Spontandemonstrationen zusammenschlossen. Großer Beliebtheit erfreute sich die Suppenküche der Grünen Jugend Worms, die allen Beteiligten zur Stärkung und als Anlaufstelle diente.
So gelang es, auch Rückschläge wegzustecken, wie beispielsweise das kurzfristige Verbot der von der Wormser Gruppe „Kritisches Kollektiv“ rechtzeitig angemeldeten Gegenkundgebung am Karlsplatz. Bereits frühmorgens hatte in Mannheim eine Kundgebung gegen Rechts stattgefunden, auf der u.a. der grüne Kommunalpolitiker Wolfgang Raufelder sowie der AK Antifa Mannheim zur gemeinsamen Fahrt nach Worms aufriefen.
Zufrieden blickt das spektrenübergreifende Bündnis „Nazis wegschunkeln“, das von Partei- und Gewerkschaftsjugenden, der LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz sowie unabhängigen linken und Antifa-Gruppen aus der ganzen Region getragen wurde, auf den gestrigen Tag zurück: „Solidarität hat sich wieder einmal ausgezahlt,“ fühlt sich Sophia Steinmetz, Sprecherin der Grünen Jugend Rheinland-Pfalz bestätigt. „Wie in Dresden oder auch 2009 in Mainz gelangen die Blockaden, gerade weil Leute aus den unterschiedlichsten Spektren zusammenhielten und sich nicht in gute und böse Demonstrantinnen und Demonstranten spalten ließen,“ so Christian Busch von der ver.di-Jugend Rheinland-Pfalz.
Auch Julian Schwering, stellvertretender Vorsitzender der rheinland-pfälzischen Jusos, zieht ein positives Fazit, hofft für die Zukunft aber auf eine bessere Zusammenarbeit mit der Lokalpolitik: „Nur so kann es gelingen, rechtes Gedankengut dauerhaft zurückzudrängen. Was anderswo selbstverständlich ist, muss auch hier in Worms möglich sein.“ Die Kundgebung des Wormser „Bündnisses gegen Naziaufmärsche“ am Hauptbahnhof wurde von vielen Beteiligten kritisiert: „Nach anderthalb Stunden Politikerreden waren die meisten schon wieder auf dem Heimweg, als die Nazis noch nicht einmal losmarschiert waren,“ empört sich Anne, Studentin aus Mainz, „das ist nicht nur unsolidarisch, es grenzt an Augenwischerei!“
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