Naziübergriff während Spiel des VFL Osnabrück

[AAOS] 22.12.2011 02:47 Themen: Antifa
Am vergangenen Samstag (17.12.2011) kam es während des Spiels des VFL Osnabrück gegen den SV Darmstadt zu einem politisch motivierten Übergriff von Nazis auf ein Mitglied der aktiven Fanszene.
Etwa zehn Minuten nach dem Anpfiff folgten ihm zwei Nazis auf die Toilette und verpassten ihm einen Schlag auf den Hinterkopf. Das Opfer ging daraufhin zu Boden und es wurde weiter auf ihn eingetreten. Dabei verletzten sie ihn so schwer, dass er stationär behandelt werden musste. In naher Zukunft werden mehrere Operationen anstehen. Als Grund wurde dem Opfer vorgeworfen zuvor mit Menschen gesprochen zu haben, die die Nazis der linken Szene zuordnen. Außerdem wurden während des Übergriffs faschistische Parolen geäußert.

Auch wenn uns der Übergriff im Stadion auf ein Mitglied der aktiven Fanszene überrascht, kommt für uns dieser Übergriff nicht aus heiterem Himmel. In Osnabrück gibt es eine organisierte Naziszene. Auch die Nachwuchsarbeit der Nazis läuft leider besser als in den Vorjahren. Ehemalige „Größen“ haben ihren Platz jüngeren Nazis überlassen und diese versuchen stetig mehr und mehr Einfluss zu bekommen und Anhänger_innen zu werben. Das diese Versuche nicht am Stadioneingang halt machen liegt zumindest für uns auf der Hand. Rechercheergebnisse belegen, dass Nazis besonders im Osnabrücker Stadion einen Raum finden, den ihnen bisher nie jemand streitig gemacht hat. Aktive Nazis gibt es nicht nur in Stadion ostdeutscher Vereine sondern eben auch beim VFL Osnabrück. Leider herrscht bei den meisten organsierten Fans immer noch die naive und falsche Meinung, dass Fußball nichts mit Politik zu tun habe. Spätestens nach dem Übergriff sollte auch dem Letzten klar sein, dass dieses nicht zutrifft und gehandelt werden muss. Fatal finden wir weiter, dass anscheinend auch die szenekundigen Beamten (SKBs) der Osnabrücker Polizei eine Nähe zu offensichtlichen Nazis haben und pflegen. Eine herzliche Umarmung oder ein freundschaftlicher Händedruck zwischen Thor Steinar tragenden Nazis und SKBs sind keine Seltenheit sondern ein gewohntes Bild im Osnabrücker Szeneumfeld.

Wir möchten den Übergriff nicht instrumentalisieren, sondern schauen was wir gemeinsam gegen Nazis machen können. Als erstes wünschen wir aber dem Betroffenen alles Gute! Für uns steht fest, dass jeder Naziübergriff auch immer ein Angriff gegen uns selbst ist. Wir werden den Vorfall aufarbeiten und alles tun und dazu beitragen, um die Täter, Anstifter_innen und das Umfeld zu identifizieren. Zieht Euch warm an – Es wird kalt!

Unsere Solidarität gilt allen Opfern rechter Gewalt.
Unsere Solidarität mit allen antifaschistischen Fußballfans.


22. Dezember 2011 | Antifaschistische Aktion Osnabrück [AAOS]
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Ergänzungen

Vfl osna kein cooler verein

Nordafa 22.12.2011 - 06:48
Nichts neues das da uncoole leute rumlaufen. Sollte sie "linke" fanszene mal was gegen unternehmen und zwar nicht nur gegen die offensichtlichen nazis. Der mob ist genauso rassistisch und co wie faschos, gutes umfeld für nazis und ihre rekrutierungsarbeit.

Naziübergriff auch in Aachen

Pippilotta Viktualia 22.12.2011 - 13:33
In Aachen gab es kürzlich ebenfalls einen Naziübergriff im Stadion. Dazu haben die Aachen Ultras auf  http://aachen-ultras.de folgenden Text veröffentlicht:

Stellungnahme zu den Vorkommnissen während des Spiels Alemannia Aachen gegen die BSG Wismut Aue

Während des Heimspiels vergangenen Sonntag kam es zu einem gezielten Übergriff auf unsere Gruppe und unseren Blockbereich in S6.
Zum Ende der ersten Halbzeit stürmten etwa 20 bis 30 Personen, teilweise vermummt, die der Gruppierung der Alemannia Supporters und deren Umfeld zuzuordnen sind, den Block S6 und bewegten sich zielgerichtet auf unseren Blockbereich zu. Wenige Minuten zuvor kam es zu einer gezielten Provokation uns gegenüber, als zwei Personen, die ebenfalls diesem Personenkreis zuzuordnen sind, in unseren Block gelangten und versuchten, unsere Zaunfahne herunterzureißen. Das Ordnungspersonal, welches versuchte den folgenden Angriff zu unterbinden, konnte ihn nicht verhindern, sodass es zu körperlicher Gewalt gegen Mitglieder unserer Gruppe kam. Zudem drangen einige Mitglieder der Karlsbande bis zu der Plexiglasscheibe zwischen dem Stehplatzbereich und Block S6 vor, konnten diese nicht überwinden und beschränkten sich in der Folge auf verbale Provokationen und das Werfen von Bierbechern. Einzelne Mitglieder der Karlsbande fanden sich ebenfalls in der Gruppe der Angreifer wieder, die im unteren Bereich des Blocks S6 den Angriff unterstützten. Ebenso begleiteten Gesänge aus den Reihen der Karlsbande, z.B. „Auf die Fresse“, „Haut drauf Kameraden“ und „Homos in S6“, den Angriff der Alemannia Supporters. Aussagen wie „Verpisst euch ihr Juden, ihr habt bei Alemannia nichts zu suchen!“ machen deutlich, dass die Angreifer eindeutig dem rechten Spektrum zuzuordnen sind.
Das 'Schimpfwort' Jude scheint sich mittlerweile fest im Repertoire vieler Mitglieder der unpolitischen Karlsbande etabliert zu haben, denn regelmäßig werden Mitglieder unserer Gruppe, vornehmlich bei Auswärtsspielen von Mitgliedern und Menschen, die sich im direkten Umfeld der Karlsbande bewegen, als 'Juden' tituliert.

In Folge der Auseinandersetzungen mit den Supporters in unserem Block wurde ein Ordner an der Hand verletzt, welcher noch am selben Abend operiert werden musste. An dieser Stelle wünschen wir ihm eine schnelle Genesung. Zudem wurde ein Mitglied unserer Gruppe nach einem Tritt und dem Sturz über die Treppen, welchen dieser mit sich zog, glücklicherweise nur leicht verletzt. Aufgrund der heftigen Auseinandersetzungen wurde das Polizeipersonal während des Spiels verdoppelt und ein Teil der Hundertschaft blieb ebenfalls in unserem Block.
Die Stellungnahme der Alemannia Supporters, die auf der Alemannia Homepage veröffentlicht wurde, nehmen wir zur Kenntnis. Wir möchten jedoch ausdrücklich betonen, dass Mitglieder der Karlsbande und Menschen ihres direkten Umfelds genauso aggressiv gegen uns vorgegangen sind.
Wir erwarten vom Verein Alemannia Aachen eine lückenlose Aufklärung der Vorfälle.
Außerdem müssen die IG, die Fanbeauftragten sowie das Fanprojekt ihre Herangehensweise an die bestehenden Probleme mit Rechtsextremen am Tivoli sowie in den Auswärtsblöcken überdenken. Ein Statement, das die tief verwurzelten Probleme nicht behebt, sondern nur die eigene weiße Weste wahrt, kann und darf nur der Anfang der Arbeit gegen Rechts sein.

Aachen Ultras im Dezember 2011

Ergänzend dazu:
Offener Brief der Bremener Ultras:  http://racaille.de/?p=252
Spruchbanderklärung der Kölner Ultras:  http://www.coloniacs.com/?p=2362
Stellungnahme der Ultras Freiburg zum Spruchband-Verbot:  http://www.wilde-jungs-freiburg.de/?p=2423

Violet Crew dazu

jaja 22.12.2011 - 13:40
Beim Heimspiel am 17.12.2011 gegen den SV Darmstadt 98 wurde ein Mitglied unserer Gruppe Opfer eines feigen Überfalls von zwei Nazis im Stadion an der Bremer Brücke. Die Täter schlugen hierbei offenbar bewusst in einem Moment zu, als sich das Opfer alleine auf der Toilette hinter der Nordtribüne befand. Nach einem Schlag auf den Hinterkopf wurde auf den am Boden Liegenden mehrfach eingetreten. Aufgrund der Verletzungen musste unser Freund ambulant im Krankenhaus versorgt werden, eine Operation steht zudem noch aus.

Diese Tat stellt für uns eine neue Dimension rechter Gewalt in unserem Stadion dar, welche wir in keinster Weise hinnehmen oder tolerieren werden. Als Ultras fühlen wir uns unseren Idealen verpflichtet. Zu diesen zählen neben der Solidarität untereinander auch Freiheit, Vielfalt und ebenso Aufrichtigkeit. Somit ist es uns wichtig zu betonen, dass unsere eindeutige und unmissverständliche Antwort auf menschenverachtende Ideologien wie die der Nazis “Verpisst euch!” heißt.

Quelle:  http://www.violetcrew.de/archives/985

Und noch ein Video..

UF 97 23.12.2011 - 06:13
...aus unserem Block, gegen Nazischweine :-)

 http://www.youtube.com/watch?v=UmDzMDEGJkY

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 4 Kommentare an

Titel der Ergänzung — schröder

Bitte.... — UltraPorSimepre

Nazis und Freunde verpisst euch... — an Ultra Pro Siempre