Naziübergriffe in Mainz keine Seltenheit

Am Sonntag, dem 08.01.2012 zwischen 4 und 5 Uhr morgens betraten mehrere als Linke erkennbare Personen das Oberbayern in der Nähe des Mainzer Bahnhofes. Als eine von ihnen zur Toilette ging, wurde sie von einem Mann ende 20, der als unauffällig gekleidet, ca. 1,80 groß, muskulös und kurzhaarig beschrieben wurde, als „Zecke“ beschimpft. In der darauf folgenden halben Stunde fiel dieser Mann häufiger durch laute, rechte Parolen und deutliche Gesten auf. In beiden Fällen reagierte keine der Personen auf die Provokationen.
Als ein Mensch mit Migrationshintergrund das Lokal betrat und von dem Rechten angepöbelt wurde, intervenierte eine der Personen und forderte, die Nazi-Sprüche sofort zu unterlassen. Daraufhin bedrohte der Nazi diese Person und ließ schnell Handgreiflichkeiten folgen, worauf er von den Begleiter_innen der intervenierenden Person aus dem Lokal gedrängt wurde. Draußen mussten ihn diese immer wieder abwehren, da er diese wiederholt angriff.
Zwischenzeitlich wurde auch eine dort angestellte Person an der Theke angesprochen, sie solle doch den Nazi des Lokals verweisen. Diese Machte allerdings keine Anstalten das Hausrecht durchzusetzen, als der Betreffende das Lokal erneut betrat und Personen bedrohte und angriff.
Beendet wurde der Zwischenfall durch die Polizei die den Täter des Platzes verwies und die Angegriffenen kontrollierte. Der Täter verließ den Ort in Richtung Kaiser Wilhelm Ring.

Das ist kein Einzelfall. Beispielsweise wurde berichtet, dass am 29.12.2011 eine Person im Zug von 3 Nazis bedroht wurde. Außerdem kommt es in letzter Zeit immer häufiger zu Pöbeleien gegen Alternative oder anderen Menschen, die nicht in das Weltbild der Nazis passen.

(Nicht-)Verhalten, wie das der Oberbayern-Angestellten sind problematisch. Nazis wird durch Schweigen bei Übergriffen zugestimmt. Andererseits wird immer wieder behauptet, es gäbe kein Naziproblem. Diese fühlen sich durch verbale Angriffe auf andersdenkende bestätigt, wenn die Umstehenden Menschen schweigen. Dieser Vorfall wurde an die Antifaschistische Initiative Mainz_Wiesbaden weitergeleitet, die solche Fälle dokumentiert. Damit wird Öffentlichkeit für Nazigewalt hergestellt und einem scheinbar unsichtbarem Naziproblem entgegengewirkt.