Nbg: Frauenkampftag

radikalelinke-nbg@riseup.net 09.03.2012 16:22 Themen: Gender
Aktionstag in der Nürnberger Innenstadt // Infostände, Ausstellungen, Aktionen // 150 Menschen auf Demonstration // Weitere Veranstaltungen geplant
Aktionstag am 8.März in Nürnberg 2012

Die Frauenbewegung und Feministinnen haben viele Erfolge bei der Bewusstmachung und Zurückdrängung patriarchaler Strukturen erzielt. Trotzdem ist die Unterdrückung von Frauen noch immer eine wesentliche, die Gesellschaft prägende Struktur. Deshalb hat das 8.März Bündnis Nürnberg hat am internationalen Frauenkampftag 2012, in der Nürnberger Innenstadt einen Aktionstag veranstaltet. Die verschiedenen Gruppen aus dem Bündnis hatten Infostände, Ausstellungen, Agit-Prop-Aktionen und Reden vorbereitet. Von 14 bis 17 Uhr konnten PassantInnen sich informieren, warum es auch heute noch aktuell ist, für antipatriarchale und feministische Positionen zu streiten.

So gab es neben einem Kurztheater der Gruppe Revolutionär Organisierte Jugendaktion (ROJA) zum Thema häusliche Gewalt und Ausbeutung, mehrere Ausstellungen.

Die Ausstellung der Radikalen Linken (RL) Nürnberg informierte über sexueller Selbstbestimmung, an welchen Punkten die sexuelle Selbststimmung – insbesondere die von Frauen – verletzt wird. Die Ausstellung soll diesbezüglich zur Reflexion anregen, um individuelle Verhaltensweisen und gesellschaftliche Strukturen abzuschaffen, die zur Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung führen. Die Ausstellung ist auch online einsehbar auf der Seite des 8.März-Bündnis Nürnberg.

Als interaktive Aktion von der Gruppe Feliara, gab es unter dem Motto „Sie sind in Deutschland angekommen“ einen Enscheidungsparkour. Elf Stationen mussten in der Rolle einer Flüchtlingsfrau durchlaufen werden, wobei eindrucksvoll die spezifische Diskriminierung von Frauen, die als Flüchtlinge hierher kommen, dargestellt war.
Parallel dazu gab es außerdem Infostände des Sozialistischen Frauen Bunds, sowie der MLPD und Linken Liste.

„Warum es heute noch aktuell ist Feministin zu sein“, machte die Gruppe feministische Perspektive in einer Theateraufführung zu Beginn der Demonstration deutlich.

Anschließend formierte sich, eine Demonstration mit ca. 150 Menschen. Die Demo zog durch die Innenstadt über den Plärrer nach Gostenhof, wo Redebeiträge auf der Abschlusskundgebung den Tag abrundeten. An der Demonstration beteiligten sich auch Gruppen aus Fürth und Erlangen, die vorher in ihren jeweiligen Städten eigene Aktionen durchführten.

Trotz des schlechten Wetters konnten zahlreiche PassantInnen über das Anliegen des Frauenkampftages informiert werden. Das Bündnis wird weiter daran arbeiten, den 8. März und das Thema Frauenkampf und Feminismus in Nürnberg stärker zu verankern.

In den kommenden Wochen wird es deshalb auch weitere Veranstaltungen geben. Am Freitag, den 9.März läd das Partykollektiv „Anne will tanzen“ ab 21 Uhr alle Frauen ins Stadtteilzentrum Desi (Brückenstraße 23, Nürnberg) ein.

Ebenfalls in der Desi präsentiert die Filmreihe „Mov(i)e against…“ den Dokumentarfilm „Partisanin Annita“, über eine Frau im italienischen Widerstand. Am Donnerstag, den 15 März 2012 um 20.30 Uhr.

Um den sexistischen Normalzustand und die Geschichte des Frauenkampftags geht es in einer Veranstaltung der Radikalen Linken (RL) Nürnberg im Infoladen Benario. Zu hören am Freitag, 16.März ab 20 Uhr, Nürnberger Str. 82 in Fürth

Das Café der Autonomen Jugendantifa (AJA) am Samstag, 24.März beschäftigt sich mit dem Thema Queer-Theorie und bietet neben Diskussionsmöglichkeiten auch Essen in der Vokü. Los geht’s um 18 Uhr im KOMM e.V. in der Unteren Seitenstraße 1 (am Jamnitzer Platz) in Nürnberg


Mehr Infos findet ihr natürlich auch auf frauenkampftagnbg.blogsport.de & redside.tk

Jeder Tag ist 8.März! Jeden Tag ist Frauenkampftag!
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

International Women`s Day worldwide!

Guerilla Women 09.03.2012 - 18:09

Armutszeugnis

(A) // (E) 10.03.2012 - 04:02
Da schaffen es trotz nur einem Tag Mobi ca. 500 Leute zu einer Antifa Sponti nach Fürth und nur ca. 120 zum Frauenkampftag.
Solche Zahlen sprechen Bände wie präsent die Themen Sexismus, Homophobie, Patriarchat usw. in der Nürnberger „Szene“ sind.
Da wird mindestens einen Monat (mit dem selben Aufruf wie vor zwei Jahren, ein neuer hätte nicht geschadet) zum 8. März mobilisiert und keinen juckts. Klar ist Kritik an der Art und Weise der Mobi und dem Bündnis selbst zu üben, in dem immer noch autoritäre Gruppen wie die MLPD und SDAJ vertreten sind, (bei denen die Beteiligung eher zur Selbstprofilierung/-darstellung dient als einer echten Auseinandersetzung mit (Post)Feminismus und dessen Analysen), doch entschuldigt das nicht die so maue Teilnehmer_innen Zahl.
Einzige Lichtblicke dieser schweigsamen Demo (Parolenzettel hätten nicht geschadet) waren die Redebeiträge/Flyer der AJA, Auténtica und Feliara.
Aber weiter geht’s: kritisieren, analysieren, nicht nur einmal im Jahr die ganze sexistische Kackscheiße anprangern, neue Aktionsformen ausprobieren dann kommen wir der Befreiung der Frau und einer emanzipierten herrschaftsfreien Welt ein Stückchen näher.

Emanzen in Latzhosen

anne 10.03.2012 - 10:15
Das Problem ist einfach, dass sich Frauen, die sich außerhalb der linken Szene bewegen, mit Parolen ala "Sexisten angreifen" nicht identifizieren wollen bzw. können.
Die Befreiuung der Frauen kann nicht von der linken Szene alleine erkämpft werden.
Vll. denkt ihr mal überhaupt über eine Änderung des Konzepts nach als einen auf militante Emanzen zu machen.
Auf den überwiegenden Teil der Frauen wirkt ihr eben eher abschreckend!
Es gibt eben auch Frauen, die Bock haben sich zu schminken und auch mal schick zu machen und kommt mir bitte jetz nicht wieder damit, dass wir da nur drauf konditioniert sind.
Mit der Art und Weise wie allgemein von autonomen Gruppen zum Frauenkampftag mobilisiert wird, werden halt immer nur die üblichen 120 Leute, die sich auch noch aus SDAJ und anderen totalitären Irrläufern zusammensetzen auf die Straße gehen.
Sorry aber es is halt leider so!

mau

walter 11.03.2012 - 13:06
Ist wirklich ein armutszeugnis, dass sich nur so wenige Menschen zu sowas aufraffen können. Es ist immer wieder wichtig sich auch mit Sexismus in den eigenen linken/linksradikalen Kreisen auseinanderzusetzten. Dass so wenige da sind kommt ja nicht von ungefähr.
Netter Text dazu:
 http://shmokblog.blogsport.de/