Nbg: Freiheit für Deniz Soli Demo

Am 31.03.2012 nahm der linke Aktivist Deniz K. auf einer antifaschistischen Demonstration in Nürnberg teil. Mehrere linke Gruppen und Organisationen riefen zu dieser unter dem Motto „Nazistrukturen bekämpfen! Verfassungsschutz abschaffen! Antifa in die Offensive!“ auf. Im Vorfeld kam es zu schikanösen Einschränkungen seitens der Polizei und des Ordnungsamtes. Die Demonstrationsroute wurde von Seiten des Ordnungsamtes verboten, da die AnmelderInnen angeblich „bekannte Linksextremisten“ wären und aufgrund der vermutlichen „Gefährdung für die Sicherheit“ die Demonstration nicht in die Innenstadt laufen lassen wollten. Aufgeführt wurden etliche Demonstrationen der linken Szene, bei der es laut Polizeiangaben immer zu „verletzten Beamten“ gekommen war. Die Zahlen von verletzten BeamtInnen bei Einsätzen auf Demonstrationen dürfen nicht erst seit Heiligendamm kritisch hinterfragt werden. Die AnmelderInnen reichten Klage beim Verwaltungsgericht in Ansbach ein, welches der Stadt Nürnberg Recht gab und somit dem skandalösen Eingriff ins Versammlungsrecht legitimierte.
Am 31.03. zogen die 600 DemonstrantInnen dann vom Aufseßplatz zum ehemaligen Komm (heute K4). Dort stellte die Polizei ein Gitter auf um den DemonstrantInnen den Zugang zur Innenstadt zu verwehren. AktivistInnen versuchten daraufhin das Gitter zu überwinden und wurden von den anwesenden Polizeikräften massiv und unverhältnismäßig zurückgedrängt. Dabei soll Deniz mit einer „angespitzten Fahnenstange“ auf die Helme der geschützten PolizistInnen eingeschlagen haben. TeilnehmerInnen der Demonstration bestreiten, dass es solche Fahnenstangen gegeben hat. Auch die Bilder der Nürnberger Nachrichten, auf denen die Situation vermutlich zu sehen ist, zeigen keine gespitzte Stange. Der Vorwurf nun: Versuchter Totschlag. Die Staatsanwaltschaft gab gegenüber den Nürnberger Nachrichten an, dass der Beschuldigte versucht habe „zwei Polizisten zu töten“. Dieser Vorwurf wird nicht nur von linker Seite als völlig abstrus bewertet. Die Polizei sprach nach der Demo von „einigen Rangeleien“. Das Antifaschistische Aktionsbündnis Nürnberg (AAB) gab allerdings in einer Presseerklärung an, dass mehrere DemonstrantInnen von PolizistInnen des umstrittenen Unterstützungskommandos (USK) brutal zusammengeschlagen wurden und sogar teilweise im Krankenhaus behandelt werden mussten. Eine Stadträtin der Linken Liste hat eine brutale Aktion von USK- Beamten mitbekommen und eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht.
Am 27.04. versammelten sich dann knapp 150 AktivistInnen vor der Staatsanwaltschaft Nürnberg- Fürth um ihre Solidarität mit Deniz zu zeigen. An der Auftaktkundgebung vor der Staatsanwaltschaft sprach die Sprecherin des Fürther Bündnisses gegen Rechts, sowie eine Stadträtin der Linken Liste in Nürnberg. Beide solidarisierten sich mit dem Inhaftierten undzeigten ihre Solidarität.
Als Soli- Aktion liefen die DemonstrantInnen dann noch geschlossen zur Gefängnismauer. Mit Parolen wie „Freiheit für Deniz“ und „Am 1.Mai ist Deniz frei“ wurde auf die Inhaftierung von Denbzi aufmerksam gemacht. Vor der Gefängnismauer verlas eine Freundin der Familie von Deniz ein Grußwort seiner Mutter, die nochmals auf den abstrusen Vorwurf einging und ihrem Sohn alles Gute und viel Durchhaltevermögen wünschte.
Europaweit bringen AktivistInnen ihre Solidarität mit Deniz K. durch Spontan Demonstrationen, Kundgebungen und Graffitis zum Ausdruck. So gab es bislang Aktionen in Basel, Paris, Duisburg, Stuttgart, Nürnberg und London.

(Text :  http://www.flickr.com/photos/71259773@N07/sets/72157629559994688/)

Bilder zu der Aktion gibt es hier:  http://www.flickr.com/photos/71259773@N07/sets/72157629559994688/

und hier:  http://www.flickr.com/photos/wildebilder/sets/72157629554123770/


Infos nochmal dazu:  http://www.redside.tk/cms/2012/04/23/antifa-in-u-haft-freiheit-fur-deniz/#more-5576 &  http://de.indymedia.org/2012/04/328965.shtml

Auf www.roter-shop.de sind ab sofort Soli-Kapuzis und T-Shirts mit der Aufschrift „Unsere Solidarität gegen eure Repression“, sowie Soli-Buttons zu finden. Der Gewinn wird für die Anwalts- und Gerichtskosten von Deniz zur Verfügung gestellt.


FREIHEIT FÜR DENIZ! FREIHEIT FÜR ALLE POLITISCHEN GEFANGENEN!