Protest gegen Bundeswehr an Rosenheimer Schule

fbro 21.06.2012 11:12 Themen: Militarismus
Rosenheim. Ein Dutzend Friedensaktivist_innen tat am heutigen Donnerstag, 21.06.12, seinen Unmut über die Bundeswehr vor der Rosenheimer Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS) kund. Anlass für die Kundgebung unter dem Motto „WAR STARTS HERE – LET‘S STOP IT HERE! Bundeswehr raus aus den Schulen“ war die Einbindung der Armee in eine "Berufsinformationsmesse".
"Makaber" sei das, so Alexander Steigmann für das Friedensbündnis Rosenheim: "Die Bundeswehr ist doch kein Arbeitgeber wie jeder andere. Ich habe noch nie von einer Schreinerlehre gehört, in der ich vor meinem Gesellenstück ein Testament ablegen soll. Soldat_innen müssen das vor dem Auslandseinsatz."Viele Soldat_innen kehren zudem traumatisiert aus den Auslandseinsätzen zurück. "Die Bundeswehr stiftet nunmal keinen Frieden, sondern ist zur Kriegsführung bestimmt." Dazu gehöre der bewaffnete Kampf ebenso wie das in Kauf nehmen ziviler Opfer, so Steigmann. Auch wer als Ingenieur_in oder in der Verwaltung bei der Bundeswehr arbeitet, beteilige sich indirekt daran.Vor wenigen Monaten war die FOS/BOS wegen rassistische Prüfungsfragen in die Kritik (vgl. Süddeutsche Zeitung; Rassismus-Debatte an Rosenheimer Schule -Blöde Frage, 02.04.20121) geraten. Und auch Steigmann findet abschließend harsche Worte für die Schulleitung: "Wir sind enttäuscht, dass Herr Frowein die Bundeswehr an seine Schule eingeladen hat, es aber nicht als erforderlich ansah, auf unseren Offenen Brief zu reagieren. Ein Werben fürs Sterben an Rosenheimer Schulen ist für uns ein unerträglicher Zustand. Deshalb haben wir mit einer kurzfristigen Eilkundgebung Schüler_innen kritisch über die Bundeswehr informiert und hoffentlich eine Diskussion angeregt."
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Ergänzungen

29.06.; BW-Grossveranstaltung München

Massenproteste 21.06.2012 - 12:08

Aufruf zum Protest
gegen Militär- und Kriegsverherrlichung
Freitag, 29. Juni, 15.30 Uhr, Odeonsplatz
Ab 14 Uhr Mahnwache gegen Militarismus und Krieg
Erstmals in der fast 40-jährigen Geschichte der Bundeswehr-Universität- München wird ein Beförderungsappell als öffentliches Militärschauspiel im Herzen der Stadt München zelebriert:* Am 29. Juni wird nach einem Gottesdienst in der Theatinerkirche Bundesverteidigungsminister de Maizière im Münchner Hofgarten 573 Offiziersanwärter zum Leutnant zur See befördern um nun in der „Armee im Einsatz“ den Befehlen von oben zu gehorchen und sie nach unten durchzusetzen. Ort der Inszenierung ist der Hofgarten. Das dort im Dezember 1924 eingeweihte Kriegerdenkmal dient bis heute als Aufmarsch-Ort für nationalistische, faschistische und revanchistische Organisationen. Hinter dem eingemeißelten „Sie werden auferstehen“ wird nun die fehlende öffentliche Zustimmung für diejenigen organisiert, die die Soldatinnen und Soldaten an die „Front“ befehlen. Dies steht in einer Linie mit den durch staatliche Abkommen organisierten Bundeswehrauftritten in Schulklassen, dem Plan von de Maiziere, einen „Veteranentag“ einzuführen, dem Plädoyer von Bundespräsident Gauck für den „gerechten Krieg“ bei der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg und den gerade bekannt gewordenen neuen Plänen maßgeblicher Unionspolitiker, den Parlamentsvorbehalt für Auslandseinsätze der Bundeswehr noch weiter zu „flexibilisieren“. Jetzt soll das staatlich organisierte „öffentliche Bekenntnis zu unseren Streitkräften“ (Horst Seehofer zum Beförderungsappell) die schwindende Zustimmung in der Bevölkerung zu den verfassungs-feindlichen Kriegseinsätzen im Ausland übertünchen.
Wir sagen dagegen:
Dieses staatlich verordnete Bekenntnis zu den Auslandseinsätzen der Bundeswehr verdient keine schweigende Zustimmung.
Dieses militaristische Ritual zur Verherrlichung des Soldatentums verdient aktiven Protest!


Wir rufen auf:
Kommt Alle zum Odeonsplatz - kein Werben fürs Sterben!
ErstunterzeichnerInnen (Funktionsangaben dienen der Information):
Bitte senden an:
*Das Programm der Bundeswehr am Fr. 29. Juni 2012: 15 Uhr ökumenischer Gottesdienst, Theatinerkirche am Odeonsplatz, 17 bis 18.30 Uhr Beförderungsappell im Hofgarten


 http://www.gegen-krieg-und-rassismus.de
 http://www.al-m.org


Der Bundeswehr in München entgegentreten

Antimil-Bündnis 21.06.2012 - 12:25

Der Kriegspropaghanda im Münchner Hofgarten entgegentreten



Der am 29.6. geplante “Beförderungsappell” der Bundeswehr im Münchener Hofgarten findet zwar schon seit 40 Jahren statt. Bisher aber noch nie in der Öffentlichkeit, sondern bisher immer in Neubiberg an der Bundeswehr Uni.

Wie die öffentlichen Konzerte der Bundeswehr, die öffentlichen Gelöbnisse, die Werbung an Schulen und auf Berufsmessen oder auch die Versuche neue Heldenmythen zu schaffen wie die Rede von Bundespräsident Gauck oder die Wiedereinführung des eisernen Kreuzes ist das Ziel klar: eine allseits präsente Bundeswehr hofft auf mehr Rekruten und mehr Unterstützung für Kriegseinsätze. Eine Verteidigungsarmee bräuchte all das nicht.

Schon Kurt Tucholsky wusste: „Jubel über militärische Schauspiele ist eine Reklame für den nächsten Krieg“

Um 15 Uhr beginnt das Programm mit einem Gottesdienst in der Theatinerkirche und 17-18:30 findet dann der Appell im Hofgarten statt.
Alle die sivh der Militarisierung unserer Gesellschaft entgegenstellen wollen, sollten sich an den Gegenaktionen beteiligen.




 http://antimilmuc.blogsport.de/

Lokalpresse

zeitungsleserin 22.06.2012 - 16:13
aus dem ovb von heute (22.06.12)

Antimilitaristisches War Starts Here - Camp

camperin 05.07.2012 - 13:02
12. – 17. September | Antimilitaristisches Camp beim Gefechtsübungszentrum Altmark

Auf dem GÜZ, einem 233 qkm großen Gelände zwischen Magdeburg und Salzwedel, üben alle Bundeswehr- und KFor-Einheiten, die nach einem 14-tägigen Training direkt zu Auslandseinsätzen nach Afghanistan oder in den Kosovo geschickt werden.

Terrorismusbekämpfung, Riot-Control, Boden-Gefechtsübungen, etc. werden in nachgebauten Dörfern mit nachgestellten Szenen und Schauspielern simuliert und trainiert. In diesem Jahr soll mit dem Ausbau einer Übungsstadt begonnen werden, die mit ca. 500 Häusern, Slums, Industriegebieten, U-Bahn-Tunneln, etc. der optimalen Vorbereitung auf die urbane Aufstandsbekämpfung dient. Die militärische Begründung dazu, Konflikte werden sich zukünftig in Städten abspielen.

Das GÜZ steht als private Dienstleistung von Rheinmetall und Co. auch den gesamten NATO-Staaten und European Gendarmerie Forces zur Verfügung. Am GÜZ manifestieren sich für uns die zukünftigen neokolonialen Strategien der NATO für neue Rohstoff- und Nahrungsmittelabsicherung für den Norden, Angriffskriege, Bekämpfung von Unruhen, Aufständen und Migrationen als Folge von Armut, Klimakatastrophen, etc., die vernetzte Sicherheit und die zivil-militärische Zusammenarbeit.

Wir wollen auf diesem Camp Aktivist_innen aus verschiedenen Strömungen und verschiedenen Ländern zusammenbringen, denn wir brauchen ein gemeinsames Verständnis der aktuellen Situation von der an Tempo zulegenden Militarisierung der Gesellschaften. Um tatsächlich effektiven Widerstand im-und-gegen-und-über-den-Krieg-hinaus aufzubauen, gilt es in Wort und Tat zu begreifen, womit wir es bei den „neuen“ Kriegen zu tun haben. Wie breitet sich die Logik des Krieges derzeit aus, wer arbeitet daran auf welchen Ebenen und mit welchen Zielen? Klar ist: hinter den Kulissen wird daran gearbeitet und zwar fieberhaft.

Homepage:  http://WarStartsHereCamp.org/