RWE-Kohlekraftwerk passiert politische Hürde

hambacherforst.blogsport.de 05.07.2013 20:52 Themen: Soziale Kämpfe Ökologie
Heute fand in Köln eine Sitzung des Regionalrates statt, in der über die Genehmigung von RWEs geplantem Kohlekraftwerk in Niederaußem entschieden wurde. Während wir in einer Zeit leben, in der eigentlich alles mögliche unternommen werden müsste um die bevorstehende Klimakatastrophe abzuwären, machen die politischen und wirtschaftlichen Eliten genau das, was am effektivsten ist, um das Klima über die sogenannten tipping points zu stoßen: Neue Braunkohlekraftwerke bauen. Die Mehrheit des Regionalrats, bestehend aus den Fraktionen von CDU, SPD und FDP stimmten für den Bau des neuen Kohlekraftwerkes, womit es beschlossene Sache ist. Die CO2-Schleuder wird nach Plan 2017 fertig gestellt werden. Umweltaktivist_innen protestierten vor dem Regionalratgebäudes. So wurden zum Beispiel 93 weiße Grabkreuze aufgestellt. Die Kreuze stehen für die Toten, die durch den Betrieb des Kraftwerks nach der Greenpeace Gesundheitsstudie statistisch pro Jahr zu beklagen wären – nämlich 93 im Schnitt.
Nach RWE-Darstellung würde das neue Braunkohlekraftwerk zum Klimaschutz beitragen, da gleichzeitig alte Blöcke abgeschalten würden, die noch dreckiger sind. Bloß: Die alten Kraftwerke würden sowieso abgeschalten werden. Die neuen hingegen müssen mindestens 60 Jahre im Betrieb sein um sich zu rentieren. Rechnen wir also 2017 plus 60 Jahre, merken wir schnell, dass RWE länger mit Braunkohle rechnet, als es durch die gerade in Betrieb befindlichen Tagebaue (die bis 2040 laufen laufen) bekommt. RWE rechnet also mit der Eröffnung neuer Tagebaue in der Region.

Das 1000 MW Kraftwerk würde 23 Hektar in Anspruch nehmen, und reiht sich ein in die wohl mit Kraftwerken dichtbesiedelste Region Europas. In einer Strecke von nur wenigen Kilometern verdunkeln bisher schon 5 riesige Braunkohlekraftwerke den Himmel, so dass an manchen eigentlich sonnigen Tagen so gut wie keien Sonnenstunden übrig bleiben. Laut Greenpeace würde das Kraftwerk 27 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr ausstoßen.Politisch ist das Kraftwerk nun entschieden. Verhindern werden wir es nur noch auf der Straße – oder auf dem Bauplatz! Kommt zum Klimacamp, in den Hambacher Forst, und zur Reclaim Power Tour!

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Ergänzungen

Fakten und Tatsachen

luni 08.07.2013 - 09:55
1. Das Kraftwerk wird nicht 2017 fertiggesttelt wie Gott gewollt. Sondern wird nur gebaut, wenn es im Markt bleibt - sprich man Geld damit verdient.

2. Sollte man sich Fragen was wir eigentlich gemacht hätten, wenn wir in der Eiszeit gelebt hätten. Temperaturschwankungen gehören zu dem ganz normalen Lauf der Evolution.

3. Woher kommt eigentlich die Aussage, dass das Kraftwerk 60 Jahre laufen soll. Hier werden Aussagen ohne Beweise getroffen.

4. 23ha für 1.000 MWh ist sehr effizient. Windräder verbrauchen wesentlich mehr Fläche. Sind ineffizient, überteuert (EEG) und sorgen dafür dass die Taschen von reichen Investoren noch praller werden auf Kosten aller Stromverbraucher. Auch ein Hart IV Empfänger bezahlt die reichen Häuslebauer mit Ihren PV Anlagen.