Siempre Antifascista Festival: Ein Bericht

Den Auftakt am Freitag machte Kobito, perfektioniert durch eine kurze Einlage der Schlagzeiln mit Refpolk. Daraufhin spielten die Jesus Skins, welche nich unkritisch beäugt, jedoch auch vielerseits gefeiert wurden. Sie lieferten eine gute Show mit kleineren Zwischenfällen, die jedoch eher zur guten Stimmung beitrugen. Bei den Punks von Riot Brigade war der Saal schon gut gefüllt und ihre politischen Statements erreichten mehrere Hundert Besucher*innen. Einer der Höhepunkte des Abends war die Record Release Show von Feine Sahne Fischfilet. Trotz der Repression und Bedrohung durch Nazis liefern sie immer wieder eine gute Show ab und machen tapfer weiter. Sie übernahmen die Rolle der Moderation und erinnerten an die vielen Menschen, die von Rassist*innen und Nazis ermordet wurden. Der eigentliche Höhepunkt waren jedoch What We Feel aus Moskau. Sie spielten am Todestag Iwans, welcher vor drei Jahren von Nazis in Moskau umgebracht wurde und dessen Gedenken eine wichtige Rolle auf dem Festival gespielt hat. Vor mittlerweile über 700 Menschen betonten sie immer wieder die Notwendigkeit sich antifaschistisch zu organisieren, überall. Unterstützt durch Gastauftritte von Mietgliedern der Bands Distemper, Hausvabot und Myterror haben sie ein großartiges Konzert veranstaltet. Bei der Aftershowparty mit Dj Anachronism wurde nochmal in einem ganz anderen Stil zu Alltimes Favourites getanzt und so ein guter Abschluss für den ersten Tag des Festivals gemacht.

Am Samstag startete das Festival mit Respect my fist, Grrrl Punk aus Berlin. Sie brachten durchgängig Statements, für die das Publikum und auch die Organisator*innen ihnen sehr dankbar waren und sie dementsprechend gefeiert wurden. Die zweite Band am Samstag waren Streets of Rage mit Oi!Core aus Nancy, Frankreich. Auch sie ließen es sich nicht nehmen immer wieder zu betonen, wie wichtig ein antisexistisches, antifaschistisches Selbstverständnis auf solchen Veranstaltungen ist. Dem folgten Beyond Pink aus Schweden, die vor etwa 300 Leuten sichtlich Spaß auf der Bühne hatten. BAK XII kommen mit ihrem teils Gothic-beeinflussten Electro-Punk aus einer anderen musikalischen Ecke, haben jedoch für viel gute Stimmung gesorgt und einige Menschen für ihre Musik begeistern können. Das letzte Konzert des Festivals gaben KOP aus Katalonien. Hier war die Stimmung auf dem Höhepunkt und fast das gesamte Publikum fand sich vor der Bühne ein. Leider gab es am Samstag auch einige unangenehme Zwischenfälle, für die sich die Organisator*innen entschuldigen wollen. Eine Grenzüberschreitung bei BAK XIII führte dazu, dass Personen das Festival verlassen haben und auch das zeigen von Nationalfahnen sorgte für sehr viel Unmut. Trotzdessen blieben noch Besucher*innen um den Dj's der Old fashion Rudeboys zu lauschen, bis das Festival in diesem Jahr zu Ende ging.

Alles in allem war es ein gutes Wochenende und die Organisator*innen bedanken sich herzlich bei den Besucher*innen für ihr zahlreiches Erscheinen, bei den Leuten aus dem SO36, die uns wie immer in allem unterstützt haben und vor allem bei den Bands, die mit ihren Statements im Vorhinein und auf der Bühne den antifaschistischen Charakter des Festivals unterstützt haben.