[Tr.Kurdistan] Massaker an 24 Guerillas

Kurdistaninfo 30.10.2011 21:24 Themen: Antirassismus Militarismus Weltweit
Am 22.10.2011 wurden in der Nähe der kurdischen Kleinstadt Çelê (Çukurca) vom türkischen Militär mindestens 24 Guerillas der kurdischen HPG getötet worden. Bei dem Angriff auf die Guerillaeinheiten gibt es deutliche Hinweise und Zeugenaussagen, die auf einen Einsatz chemischer Waffen und damit ein Kriegsverbrechen der türkischen Armee hinweisen. Die Körper der 24 Gefallenen lagern im Moment in der Gerichtsmedizin in Malatya. Nach Aussagen von Familienangehörigen welche die Leichen in Augenschein genommen haben, sind die Körper der Gefallenen aufs schwerste verkohlt. Dies unterstützt auch die AugenzeugInnenaussagen aus der Guerilla, die erklären, das türkische Militär habe Napalm und Chemiewaffen eingesetzt. Bei vielen der Toten fehlen ebenfalls Organe und Körperteile.
DER GENERALSTABSCHEF NECDET ÖZEL HAT SEINEM NAHMEN CHEMIE NECDET ERNEUT EHRE GEMACHT

Die HPG hatte erklärt, dass sie zu einer 35köpfigen Guerillagruppe zwischen dem 22.-24.Oktober nach schweren Luftangriffen, mit Einsatz chemischer Waffen, den Kontakt verloren habe:
„Ein großer Teil einer 35köpfigen Einheit unserer Guerilla, von unseren Kräften in der Region Hakkari und Çelê ist im Rahmen von Luftangriffen und verschiedenen benutzten Waffentypen gefallen. Aufgrund des Einsatzes tonnenschwerer Bomben sind etliche unserer FreundInnen gefallen, trotzdem leisteten etliche Andere noch 2 Tage lang mutigen Widerstand gegen die faschistischen, feindlichen Einheiten und fielen in diesem Zusammenhang. Der Widerstand dieser FreundInnen überraschte den Gegner und er war erst durch den Einsatz verbotener Waffen möglich unsere FreundInnen umzubringen.“
Weiterhin liegen der HPG ZeugInnenaussagen zum Einsatz chemischer Waffen vor:
„Aussagen u von FreundInnen, die ebenfalls in dem Bombardement und Kampf waren und ihre Einheiten dennoch wohlbehalten erreichen konnten und unsere Untersuchungen belegen, dass das Besatzerheer der Türkei internationale Abkommen und das Kriegsrecht durch den Einsatz etlicher verschiedener illegaler Waffen brach. Kriegsflugzeuge, Kobrahubschrauber, Panzer. Artillerie und Mörser haben tagelang, haben pausenlos tagelang bombardiert und dabei Napalmbomben eingesetzt, weiterhin wurden auch Spuren chemischer Waffen entdeckt. Die chemischen Waffen, die mittlerweile einen Klassiker des türkischen Militärs darstellen verschwanden auch nicht nach tagelangen Regen und Schneefällen. Der momentane oberste Kommandant des Heeres, Necdet Özel, der aufgrund seiner Taktiken von der kurdischen Bevölkerung als Chemie Necdet bezeichnet wird, hat mal wieder seinem Namen alle Ehre gemacht.“

Die HPG rief alle Menschenrechtsorganisationen und Demokratischen Einrichtungen und Institutionen dazu auf den Einsatz chemischer Waffen in diesem Rahmen zu untersuchen.

„DIE LEICHEN UNSERE KINDER WURDEN IN KOHLE VERWANDELT“
Der Vater der gefallenen Guerilla Ebru Muhikanci erklärte, nachdem ihm die Leiche seiner Tochter in Malatya übergeben worden ist, dass alles darauf hindeutet, dass die Guerillas mit Chemiewaffen umgebracht worden sind. Er erklärte, dass an dem zur Unkenntlichkeit verbrannten Körper seiner Tochter keinerlei Einschussspuren zu finden gewesen sein. Er erklärte weiter „Die Körper unserer Kinder sind in Kohle verwandelt worden.“ Die anderen Körper in der Leichenhalle seien in ähnlichem Zustand.
MEYADER: EIN MASSAKER
Der Mesopotamische Verein zur Unterstützung der Familien die Angehörige verloren haben erklärte zum Ereignis: „Dass die 24 Guerillas zusammen mit chemischen Waffen umgebracht worden sind wurde schon von den Familien ermittelt.“
REAKTIONEN IN VIELEN KURDISCHEN STÄDTEN
In vielen kurdischen Städten kommt es trotz der Ausnahmesituation aufgrund des schweren Erdbebens in Wan zu immer größeren Protestbekundungen bzgl. des Massakers im Kazan Tal bei Çelê. In Amed, Idil, Şîrnex, Wan, Elîh (Batman), Suruç, Bismil, Cizîre (Cizre), Silopi, Ceylanpınar und vielen anderen Städten kam es zu Proteststreiks und Großdemonstrationen, die häufig zum Ziel von schweren Polizeiangriffen wurden. In Amed wurden bei einem solchen Angriff u.a. zwei ParlamentarierInnen der linken, prokurdischen BDP von Polizisten mit Schlagstöcken misshandelt.

Quellen: DIHA, ANF




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Ergänzungen

DAZU VIDEO / KURDISTAN AMED 29.10.2011

AMED 30.10.2011 - 23:15

26.November: Bundesweite Grossdemo in Berlin

Antifa Genclik 30.10.2011 - 23:46
PKK VERBOT AUFHEBEN – DEMOKRATIE STÄRKEN

Am 26. November werden wir in Berlin mit einer Großdemonstration die Aufhebung des sogenannten „Betätigungsverbot“ der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) sowie die Streichung der PKK aus der EU Terrorliste fordern. Genau vor 18 Jahren, also am 26. November 1993 wurde das Betätigungsverbot gegen die PKK in Deutschland zum ersten Mal angewandt. Verboten wurden damals unter anderem die Föderation kurdischer Vereine (FEYKA Kurdistan) und 29 örtliche Vereine, ein Verlag und eine Nachrichtenagentur. Tausende Menschen wurden seitdem wegen Verstoßes gegen das Vereinsgesetz zu Geld- oder Haftstrafen verurteilt, hunderte unterschiedliche Institutionen, Vereine, Versammlungen und Festivals verboten und über 100 kurdische Politiker nach dem § 129 oder §129a als angebliche Mitglieder einer „kriminellen“ oder „terroristischen Vereinigung“ verurteilt. Seit rund einem Jahr werden kurdische Politiker in Deutschland als Mitglieder einer „terroristischen Vereinigung im Ausland“ nach § 129b StGB verfolgt. Wer hier in einem kurdischen Kulturverein tätig ist, soll nach dieser Logik für Aktionen der Guerilla in Kurdistan in Mitverantwortung genommen werden!


Mit dem PKK-Verbot wird bis heute auch jede friedliche und demokratische politische Betätigung von Kurdinnen und Kurden in Deutschland eingeschränkt, verfolgt und verboten. Während der türkische Staat in den letzten Jahren in einen Dialog mit dem von Millionen Kurdinnen und Kurden als Repräsentanten betrachteten Abdullah Öcalan stand, sind in Deutschland schon Bilder von Öcalan vielerorts verboten. Das PKK-Verbot entpuppt sich so zunehmend als ein Integrationshindernis für in Deutschland lebende Kurdinnen und Kurden, denen so eine demokratische politische Partizipation unmöglich gemacht wird. Gleichzeitig ist das PKK-Verbot in Deutschland ein Hindernis für eine demokratische Friedenslösung in der Türkei und Kurdistan. Denn so werden legitime Forderungen des kurdischen Volkes kriminalisiert. Mit dem PKK-Verbot wird schließlich die Grundlage für weitere Repressionen in der Türkei geschaffen, denn die türkische Regierung wird so von der Bundesregierung zu ihrer antikurdischen Politik regelrecht ermutigt.

Seit den Kommunalwahlen in der Türkei, bei denen die prokurdische Partei DTP im Frühjahr 2009 rund 100 Rathäuser eroberte, wurden fast 8000 politisch aktive Kurdinnen und Kurden in Gewahrsam genommen, von denen sich heute fast 4000 in Haft befinden. Darunter befinden sich weit über ein Dutzend Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, sechs neu gewählte Parlamentsabgeordnete, zahlreiche Parteivorstandsmitglieder, Gewerkschafter, Journalisten und zivilgesellschaftlich Aktive. Auf diese Weise versucht die AKP-Regierung, die im Juni 2011 bei der Parlamentswahl in den kurdischen Landesteilen erfolgreiche linke prokurdische „Partei für Frieden und Demokratie“ BDP als Konkurrenz auszuschalten.

Mit unserer Großdemonstration wollen wir auf die politischen Entscheidungsträger in Deutschland einwirken, das PKK-Verbot als Hindernis sowohl für eine weitere Integration der Kurden in Deutschland als auch für eine Friedenslösung in der Türkei endlich aufzuheben. Verteidigen wir gemeinsam unser Recht auf Meinungs- und Organisierungsfreiheit!

- Wir fordern die Aufhebung des PKK-Verbots sowie die Streichung der PKK von der Terrorliste der EU. Schluss mit der Kriminalisierung politisch aktiver Kurdinnen und Kurden!
- Wir erwarten von der Bundesregierung und der EU, dass sie eine Friedenslösung der kurdischen Frage nicht durch weitere Repression gegen die kurdische Freiheitsbewegung und weitere Waffenlieferungen an die türkische Armee behindern!
- Wir fordern die Anerkennung von über 800.000 in Deutschland lebenden Kurdinnen und Kurden als eigenständige Migrationsgruppe, die rechtlich anderen anerkannten Migrantengruppen gleichgestellt ist.

Wir rufen alle Demokratinnen und Demokraten, alle Antifaschistinnen und Antifaschisten sowie die Friedens- und Gewerkschaftsbewegung auf, durch ihre Teilnahme an dieser Demonstration diese Forderungen zu unterstützen.

Samstag | 26.November | 11 Uhr | Mehringplatz | Berlin – Kreuzberg

Vergeltungsschlag: PKK-Esel-Offensive

Kerdogan 31.10.2011 - 00:21
Horror-Video:
Esel mit Sprengstoff beladen – in die Luft gejagt!

 http://www.blick.ch/news/ausland/esel-mit-sprengstoff-beladen-in-die-luft-gejagt-185708

muhahaha...

Chemiewaffen

milka 01.11.2011 - 21:15
Genau um diese Verstöße gegen die OPCW geht es und danke für deine Hinweise ich denke da wird sich schon nach möglichkeiten darum gekümmert, siehe  http://www.heise.de/tp/artikel/35/35795/1.html - dies sind ernsthafte Kriegsverbrechen, die als solche thematisiert werden müssen. Dass der türkische Staat systematisch Chemiewaffen einsetzt ist dokumentiert (siehe 1999 Necdet Özel...) - ps. das was du als Reizstoffe bezeichnest sind ebenfalls chemische Waffen, die nach internationalen Konventionen im Kriegsfall illegal sind.

Das was in manchen Kommentaren versucht wird, ist es die die Quellen mit den verschiedensten Methoden zu diskreditieren, statt sich die Hinweise auf einen Chemiewaffeneinsatz reinzuziehen wird Propaganda unterstellt - das ist entweder dumm, böswillig oder beides.

Es geht nicht um Fakten?

diak 01.11.2011 - 21:54
Die CWC enthält ein paar üble juristische Schlupflöcher, nämlich genau diese Reizstoff bei Verwendung zu "Polizeizwecken". Daher wird selbst ein sauberer chemisch-analytischer Nachweis eben nicht bewirken.

Aus diesem Grund ist es auch zweckmäßig auf einer klaren Begriffsbestimmung zu bestehen. Dafür wird sich keine Öffentlichkeit interessieren... un erst recht nicht OPCW.

Hier brauchts schon mehr als die taktische Verwendung von Reizstoffen, wie lange geht das schon so? Jahre und keinerlei diplomatische Reaktion? Warum wohl nicht?

Also entsprechende chemisch -analytische Nachweise bringen, diese sind machbar. Opfer und Munitionsrester werden ja auch dokumentiert. Sonst spart euch Spekulationen. Und ja, hab ne Umgangsberechtigung dafür, weil ich solchen Dreck untersuche und vernichte.

Mit irgendwelchen größenwahnsinnigen Militärs hab ich auch nichts am Hut!

Diak

Fakten Fakten Fakten...

milka 04.11.2011 - 12:08
Natürlich enthält die OPCW Schlupflöcher, da es sich aber um einen Krieg handelt und ein ausgedehnter Angriff auf die Zivilbevölkerung in juristischen Termini gesprochen stattfindet fällt der Einsatz sog. Reizstoffe unter das Chemiewaffenverbot.
Gerade in diesem Fall und in der Kombination des Einsatzes von Gas und Napalm liegt ein deutliches Kriegsverbrechen vor. Da auch der Einsatz von Napalm, wie auch sonstigen Brandbomben (siehe Phosphor) gegen Personen illegal ist. Wenn das Militär massiv chemische Waffen einsetzt und diese auch Polizeilich als Reizstoffe verwendet werden so hat das in diesem Fall klar den Charakter einer kriegerischen Auseinandersetzung. Also gelten auch internationale Konventionen.
Wenn du das gerne wegdiskutieren möchtest und das als Polizeiarbeit darstellen möchtest dann machst du Anwaltsarbeit für die Kriegsverbrecher. Trotzd3em danke für die hinweise.

keine dipl. Reaktionen - warum nur???

milka 04.11.2011 - 12:11
ach und warum keine diplomatischen Reaktionen??? Das ist ja wohl etwas naiv mein lieber - frag dich mal warum Lybien als Schurkenstaat verkauft wurde und Türkei NATO Partner ist :)

Es gibt genug beweise für diew Verbrechen und sie wurden ja auch gerade angezeigt:

www.kriegsverbrechen-türkei.info

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Keine Propaganda — Diak

chemische waffen — kaniroj

Nachtrag — Diak